Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0467
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8. WELCHER MASSEN DAS INTERIM

463

solchen zweytägigen abruch desto geschickter vnd würdiger sein möchten;
vnnd das auch durch solche freywillige castigung die menschenn mit Christo
- des leiden vff dise tag fürnemlich betrachtet würt - jr (11) fleisch crützigten0 .
Es sollen auch darneben die gewonliche fasten der kürchen gehaltenn werden,
5 doch das die jnenp, welche die nott entschuldigett, als do sind harte arbeiterq ,
schwangere liberr , segamen55, kinder, alte vnnd krancke, dies hie mit nit
verbunden sein sollen.«
(ii - folbringung): warumb bringet man1 dise ding nit wider in denn brüch56?
(kk - gemeinlich): das lehre man vnd bringe es wider auff.
10 (11 - fleisch creutzigenu): welche vBischöffe aber vnd prelaten thun dasv?
| 148 a | »Man57 sol auch nit verachten die benedeyung58 deren ding, so durch
segen vnd gepett zum gepruch der menschen (mm) zu bereit werden, doch so
fer, das die wirckungw , so do vonn komen, nicht denn Creaturen für sich
selbs, sonder der göttlichen krafft zugeeignet werdenn; vnd das man sich wol
15 fürsehe, das die selben zu keinerley zauberey oder aberglauben geprauchet
werden.«
(mm - zubereit): welcher dingen? S. Johannes segen, der kertzen, der eschen, der
palmen, der fladenn vnd gesegnets des feyrs, der krütter, des weysatzs* vnnd wassers?
»Vnnd59 wie wol mann mit dem Apostel60 halten sol, das der, so on ein weib
20 ist, für die ding sorge, die des (nn) herren sind61, darumb es zu (00) wün-
schenrd, das der Clerichen fül gefünden würden, die, wie sey on weiber sind,
auch warhafftige keuscheit hielten. Jedoch diewil jren ietzund2 soa fül sind,
die jm stand der geistlichen die kürchen empter verwalten vnd an fülen orten
weiber genomen haben, die sey von jnen nit lassen wollen, So sol hier über
25 des gemeinen concili bescheid vnd erörterung (pp) erwartet werden. Diewil
doch die verenderung, wie ietz die zeütt vnnd leuff sind, vff dis mol on
schwere Zerrüttung nitt geschehenn mag. Doch kan man nit leugnen, wiewol
der Ehstand für sich selbs ehrlich0 nach der schrifft62, das do der, so kein
ehweib nimpt vnd warhafftige keuscheit haltet, (qq) besser thüe. Nach dersel-
30 ben schrifft63.«
o) creützigen C. — p) jenem IT, C. — q) arbeiter, wanderent leuth IT, C.
r) weiber IT, C; danach Textlücke. - s) fehlt IT. - t) add.:dannC.
u) korr. aus: castigen (andere Hand). - v)-v) Bischoff vnd Prelaten thun aber das? C.
w) würckungen IT, C. - x) weyhsaltzes C. - y) add.: were IT, C.
z) ytzo IT. - a) fehlt IT, C. - b) add.: ist IT, C.
55. Ammen. Wörtlich: Säugammen.
56. Gebrauch.
57. Mehlhausen, S. 140, Z. 37; S. 142, Z. 1—6.
58. Text. Die segen der Creaturen sol gehalten werden [Marg. CJ.
59. Mehlhausen, S. 142, Z. 7-20.
60. Text. Die weiber der Geistlichen sollen gehalten werden bis auff den beschlus des Concilij
[Marg. CJ.
61. Vgl. iKor 7,32.
62. Vgl. Hebr 13,4.
63. Vgl. Mt 19,ioff.; iKor 7,1.8.26.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften