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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0511
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io. GNAD, TROST VND STERCKE

507

sunde müsten hie oder jm fegfewer leiden1; welchs alles lautter menschen gedicht sind,
wider gottes wort vffbracht, welches dar zeuget, das wir vnnutze knecht des herren
sindt vnd für vns selb nichts verdienen mitt allen vnseren gutten wercken, geschweigen
für andere.
5 Ferner wurdt in diesem § gesetzet, das zu der gemeinden Christ) gehören Bischoue
vnd andere diener. Da ist notu hinzuzusetzen: die aber wäre glieder Christi seyen vnd
jres dienst nach dem wort gottes wurcklich vnnd besserlich vßwarten53. Dan der gegen-
teyl wil als54 die einigkait vnd gemeindschafft der kirchen binden an lere Titel vnd
namen vnd vergebliche gepreng jrer weihen vnnd päpstliche Confirmationen55.
10 Vnnd alle waren vnd frommen Christen, die solche namen vnd gepreng nit haben, für
abtrinnige von der kirchen verdammen.
| [22.6b] | Im 4. §56 staht: die kirch habe gewalt zu zwingen durch den Bann; schrifft-
lich were: von gemeinschafft der kirchen außschliessen.
Item hie wurdt auch gesetzet, das zu der kirchen gehöre die beruffung zum kirchen
15 dienst. Hie solte hinzugesetzetv sein: auch die examination vnnd bewehrung, vnnd das
zu der wähl der kirchen diener vnnd bewehrung auch das volck Christ) sollew gezogen
vnd gehöret vnd jm keine diener wider seinen willen vffgetrungen werden.
Weitter wird hier gemeldet: die kirch habe macht, Canones zusetzen, das ist Regulen,
den kirchen dienst vnd zücht belangen. Das ist war, wa diese regulen nach gottes wort
2.0 gemacht werden vnd zur besserung der gottseligkait dienen.
Bey diesen 4 §x ist auch das wol zumercken, das die schlüssel des himelreichs, macht
zubinden vnd zuentpinden, der Christliche Bann, beruffung der kirchen diener vnd
Satzung der Canonum der kirchen zugeaignet werden. Diß ist ja war vnd recht gesetzet,
man muß aber darob wol halten, das die kirch nit der papst vnd die genanten Bischouen
2.5 ist, sonder das volck Christi, wie auch in diesem Articul bekennet wurd. Aber der
gegentail wil als die Layen, das ist das volck Christi, von diesem allen außschliessen.
Dahin wirt auch etwas gesetzet jm Interim hernaher jm 19. Articul57. Darumb die hohe
nodturfft der kirchen Christi erfordert, das man ir recht in disem trewlich vnd wol
erhalte vnd versehe.
30 Im 6. und 7. §58 würdt gesetzet, das auch die bösen menschen, die in todt sünden
ligen, glieder der kirchen seien, yob sie wol kranck vnd onfruchtbare glider seyeny. Item
das sie macht haben, sich der Sacramenten zu gebrauchen, so lang sie nit verbannet
u) noch A, B. - v) gestr.: werden E. - w) gestr.: zugehn E.
x) Artickeln A, B. - y)-y) fehlt D.
53. Ihrem Dienst obliegen, ihn erfüllen.
54. Nämlich.
55. Firmungen (IT, Art. 16).
56. In IT ist es Absatz 5 von Art. 9 {Mehlhausen, S. 62): Offenbar ist in der dem Rat zugegange-
nen Abschrift die Absatzeinteilung eine andere als die der offiziellen Ausfertigung vom 30. Juni
1548, die der Edition von Mehlhausen zu Grunde gelegt ist.
57. Zitiert wird der Art. 20 »Vom sacrament der Priesterweihe« {Mehlhausen, S. 92). Nachdem
Nr. 13 zwei Mal für verschiedene Artikel gebraucht worden ist, ist der Artikel »Von der Priester-
weihe« für B. tatsächlich Art. 19. Vgl. Anm. 95, unten.
58. B.s Vorlage teilt IT, Art. 9, Abs. 7 in die Absätze 6 und 7 auf {Mehlhausen, S. 62).
 
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