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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0513
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io. GNAD, TROST VND STERCKE

509

von seiner gemeinden wollen ausschliessen, damit man nit etwan die guten auch bevnru-
wige vnd verletze, Als der Ackerman den weitzen zertretten vnd verletzen müste, wan
er alles vnkraut ausjetten wolte. Nun aber wie der fleyssig Ackerman doch des vnkrauts
so fil auß jettet, sovil er on nachteyl des weitzen kan ausjeten, also hat der [herr]h auch
5 gepotten, alle die für haiden vnd publican, nit fir Christen zuhalten, welche irer öffentli-
chen bekanten sünden von seiner gemeinden gestraffet werden vnd sie nitt hören wollen
Math. 18 [17]. Item das die1 Christen mit allen bekanten vnd wissentlichen sunderen
sollen keine gemeinschafft haben, die speyß nit mit jnen nemenk i.Cor. 5 [11] vnd
z.Thessa. 3 [14]. Die wolff wolten gern1 hirten vber die schefflin sein, der gute hirt,
10 vnser herre Christus, redtem sie!
Zu dem X. Aarticul von dem gemercken der kirchenn66.
Im Erstenn § wierd angezogenn vß der andren Epistelen ad Timotheum 2 [2.0], das in
dem grossen hauß gottes nitt allein güldene vnd silbere gefeß zun ehren, sonder auch
hiltzene67 vnd erdene sind11 zur schände etc. Vnnd ist aber außgelassen, das, der sich von
15 diesen0 hiltzenen vnd jrdenen gefessen reiniget, werde ein gefeß geheyliget zun ehren
etc. Der gegentheil suchet als, wie die öffentlichen Simoniaci68 vnd Schweiger69 in
kirchen gewalt mochten erhalten werden. Darumb muß man an solchen orten, da man
redt von der Vermischung der gemeinden gottes mitt bösen leuten, gewarsam sein.
Also ist im 2. § hie gesetzet das fierde gemerck, das die kirch Christi müsse allege-
20 mein, das ist: durch alle ort vnd zeitt außgegossen sein70. Darauff ist auch wol achtzuha-
ben. Dan ob wol die kirch Christi solte so gemein sein vnd der [herr]p seine apostel dar-
umb in alle weit außgesandt hatt vnd sie geheissen, das Euangelj predigen allen Creatu-
ren, So hat aber doch erq auch vorgsagt von dem kunfftigen abfall Math. 24 [24] vnd
2.Thessa. 2 [3 ff.], hat auch getrewen71, sein reich dem volck zunemen, rsvnd es einem
25 volck zugebenrs, das seine frucht bringet Math. 21 [43]. Wa sind nun die so herlichen
kirchen Christi jn Syria, Palestina, Aegipten, Asia vnd in Aphrica, do der grewel des
Mahomets72 hatt allenthalben vber hand genommen'? Der herre hatt ja11 seinen h. gaist
verheissen, aber seinen apostelen vnd seinenv trewen nachkommen, die sich nit dem
bösen gaist so freuenlich vndergeben vnd den H. geist muttwillig von sich treiben, wie
h) fehlt E, D, A, B, K. - i) add.: bekandten (Duplographie) A, B.
k) essen A, B. - 1) add.: die A, B. - m) errödte A.
n) fehlt A, B. - o) denen A, B. - p) fehlt E, D, A, B, K.
q) fehlt E. - r)-r) add. am Rand D.
s) -s) das seine frucht nitt bringet vnnd es einem volck zu geben E, A, B, K.
t) add.: hat (Streichung übersehen) E.
u) jhnen A, B. - v) deren E.
66. IT, Art. 10 »Von den zaichen und gemercken der waren kirchen« {Mehlhausen, S. 64!.).
67. Hölzernen.
68. Die ganz öffentlich geistliche Ämter mit Geld kaufen.
69. Verschwender, Prasser.
70. Vgl. Mehlhausen, S. 66, Z. 3 ff. (wörtliches Zitat).
71. Gedroht.
72. Mohammed (Islam).
 
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