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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0522
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5t8

DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549

Im 2. § wurdt gemeldet, das denen der gewalt, den kirchen dienst zu verrichten,
gegeben werde, welchen die Bischoue in disem alweg werenden herkomen0 vnd Suc-
cessionp der kirchen die hende vfflegen vnd sie zu dissem Ampt weyhen.
Diße wort sind also gestehet, als wolten sie des gegenteils falsch128 129 bestettigen, daq sie
fürgeben, es möge niemand den kirchen dienst an wort, sacramenten vnd der zücht 5
Christi verrichten, wa der nit seie von den genanten bischouen darzu geordnet vnd
geweihet. Die aber nun lang keinen darzu ordnen oder weihen, der nit die reine lehr
Christi vnd rechten gebrauch der sacramenten verschwerer129.
| [232a] | Nun ist wol war: wa man rechte gotsellige Bischoue vnd priester hat, da
sollen keine kirchendiener [sein]s on auch deren bewerung, desgleichen auch nit on 10
ernstes gepett der gantzen kirchen vnd daz hend vfflegen, das solche gottseilige priester
vnd Bischoue sollen von wegen der gantzen gemeinde verrichten, wie daz der h. geist
lehret vnd erforderet Acto. 1 [21 ff6 [6]; 13 [3]; 14 [23]. i.Timoth. 4 [14] vnd 2.Ti-
moth. 1 [6] vnd Tit. 1 [5]. Aber wa man nit recht gotsellige Bischoue vnd priester hat, da
gibt Christus der herre, der obrist Bischoue vnd priester, den seinen dannoch Apostel, 15
Propheten, Euangelisten, hirten vnd lehrer, Eph.4 [11], so vil inen von nöten ist, dan er
die seinen doch alle zu Priesteren selb hat geweihet 1. Petri 2 [9], vnd gibt einem ieden
seinen h. geist, das er seinen nehsten konde lehren vnd besseren 1. Corinth. 12 [7H.J.
Darum wo die Christen Tei ein130 sind1, da sollen sie jre versamlung jm herren halten
vnd einander alle mit dem Gottes wort erbawen noch der Ordnung des h. geists 1.C0- 20
rinth. 14 [2öffVnd diewil in den versamlungen des herren alles solle ordenlich vnd
fein vnd zu wircklicher vffbawung des glaubens an Christum gehandlet werden, so
sollen die, welchen der h. geist mehr gaben zu lehren vnd zu vermanen gegeben, die
selbigen gaben den andern desto richlicher da mitheilen vnd dargeben vnd derhalben
auch von den andern gern gehöret werden. 25
Es sollen auch etliche zu der allgemeinen seelsorge vnd dem lehrampt von jnen allen
erwehlet vnd mit gebet vnnd dem händvfflegenn verordnett werden; dann so sie dem
herrenn warlich glauben, sindt sie auch sein kirch vnnd leib, haben auch seinen geist,
vnd mage jnen kein dienst noch werck, zum Heil der menschen geordnet, abgohn, wa
sie nur11 selb wollen. Dann sie den herren selb vnd seinen H. Geyst, der dise dienst vnd 30
werck anrichtet vnnd fruchtbar machetv, bey sich haben Math. 18 [i9f.j wvnd vltfimo,
2°]w; Johan. 14 [9]. Wa etwan viel lieber Christen vnd lautter leyen weren in die Türk-
key verfuret131 vnd jnen wurde doch vergünnet, jr Christliche gemeinde zuhalten,
solten sie darumb, daz sie keine von genanten Bischouen gesalbete hetten, on gemeine
o) herkomenden (Verschreibung), schon in E, danach in D, A, B, K; in IT, {Mehlhausen, S. 94):
... wem die bischoff in diesem alweg werenden herkomen und succession der kirchen die hende
aufflegen ...
p) Successiones A, B. - q) dasA, B. - r) versehweren D.
s) fehlt E, D, A, B, K. - t)—t) bej inen sein [?] E.
u) nün D. — v) mehret [?] E. - w)-w) fehlt A, B.
128. Der anderen Seite Trug, der Gegenseite Falschheit.
129. Der nicht... abschwöre.
130. Bei einander.
131. Weggeführt. Das war im Jahre 1548 nicht nur hypothetisch gesagt.
 
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