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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0527
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io. GNAD, TROST VND STERCKE

523

verstandenn, dann das er do, dem vatter zum preyß vnnd mit dancksagung, seinen todt
verkündiget vnnd sein leib vnnd blut den jungerenn zur speyß vnnd tranck des ewigen
heils gegebenn hate.
Also haben sie durch das opferen Christi, das jn vnserem Nachtmai geschieht, auch
5 anders nichts verstandenn, dann das man alda die menschwerdung, todt, vfferstentnuß
vnnd himelfart vnsers herren Jesu Christi sampt allem dem, das er vnns worden ist vnd
gethon hat, thut vnnd thun will, auß gotlicher schrifft vorlysset vnnd prediget, den
vatter durch in, vmb in vnnd alles guts dancksaget, gmeine gepett für aller menschenn
nodturfft haltet vnnd gabenn für die armen bringet vnnd dann die H. Sacramente durch
10 .sein wort heiligen1 vnnd vßpendenn.
Im Interim aber würt auch eins fürsteilens gedacht, als ob der priester Christum dem
vatter in der meß fürstellete158, welches wort aber die H. vatter, noch weniger die
h. schrifft brauchet, dann der herre stellet vnns dem vatter für, nit wir jn. Wir moegen
wol vnnd sollen betten, das der vatter wolle vnns vmb seines lieben sons willen gnedig
15 sein. So aber das solle heyssen: Christum dem vatter vffopfferen vnnd für vnnsere Sünde
vorstellen, so soll doch das ein ieder Christ thun.
| [234b] | Nun ist wol war: die Christenn sollenn sich vmb Wörter nit zancken, wann
sich die Sachen an jr selb recht haltenn, noch solle man wol sehen jn allem, was mehr
bessere, vnnd fleissig verhüten, das man nit mit frembdenn nammen auch frömde lehr
2.0 einfüre, Wie aber bey der Messen durch die opfferwort grewlich geschehen ist. Darumb
were das das sichereste, man redte hievon, wie vnnser lieber herre Christus selb hat ie
davon® geredt; vnnd sein geist, der nennets des herren Abentmal, das brotbrechenn, die
gmeinschafft des leibs vnd bluts Christi, Niessung seines leibs vnnd bluts, vnnd nirget
ein opffer.
2.5 Der gegentheil will als in disem werk des h. abentmals den priesteren ein eigen werk
vffrichtenn, das den leyen nit gmein sy; das ist aber gentzlich wider die einsatzung des
herrenn vnnd alle lehr vnnd haltung aller h. vatter vnndh altenn kirchenn.
Es wirt auch hie, das die Epistel zun Hebreeren vom1 priesterthumb Christi meldetk 5
[5ff.] vnnd 7 [uff.], vnrecht anzogenn, zu bewerenn, das wir im1 Newen testament ein
30 newes priesterthumb vnnd opfferamt habenn, das die menschen sollenn verrichtenn.
Dann die Epistel zu den hebreeren will an denm gemelten orten mer nit anzeigenn, dan
das das priesterthumb Leui vmb seiner vnvolkomenheit willen habe vffgehöret vnnd
seie nun christus, vnser herre, vnser ewiger priester, der die kinder gottis bey gott ver-
trette vnd ewiglich heilige; Vnnd vergleichet11 vnseren herren christum dem Melchise-
e) add. (von anderer Hand).
f) heilige D. - g) hieuon E, A, B, K.
h) hier beginnt in E auf dieser und den folgenden Seiten ein anderer Schreiber (K. Hubert?) den
Text zu ordnen, zu korrigieren und zusammenzusetzen. Er schreibt zunächst von »vnnd« bis
»verrichten«; dann folgt noch einmal B.s Schrift von »Dan« bis »Christum«. Den Schluß bilden
Zeilen des anderen Schreibers, der den Text bis zum Ende (»K.Mt. begeret«) fortführt. Damit endet
E.
i) von D. - k) add.: cap E. - 1) in D.
m) fehlt E. - n) add.: auch E.

158. IT, Art. 22, Abs. 29 (Mehlhausen, S. 120, Z. 3ff.).
 
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