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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0539
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io. GNAD, TROST VND STERCKE

535

wurt auch kein vrsach sein, darum ein theil dem anderen mit Gott kinde weichen an
Eusseren dingen, die doch nach dem wort gottes werden gehalten. Darumb wolle hie
Gott helffen, vnd besunders, das wider Schuolen ‘auffgericht werden4 vnd jungen zum
dienst der kirchen“ aufferzogen. Dan one das werden doch nit leit vnd tauglichev diener
5 zuo finden sein, die da helffen, die wgöttlich 1er vnd zücht widerw auff zuo bringen. In
dem muß man warlich auch derx armen nit vergessen, denen doch alle kirchengütter
geheiliget sein sollen, die man auff der religion denst vnd die Schulen nit wendet227.
Souil wüsten wiry, G. H.228, von dem jnhalt des Interim vnderschidlich anzuozeigen
vnd erbieten vnß, dis vnser antwurt mit vnser gantzen Confession vnd haltung der
io Religion, wie wir die leren vnd predigen, durch Gottes gnad auß dem vngezwifelten
gottes wort vnd haltung der Alten war Apostolischen kirchen gegen meniglich, da man
vnß allein heren wilt, zuouertedigen vnd bey allen kinderen gotteß, die der H. geschrifft
waren2 glauben geben, zuerhalten.
| [2.41a] | Aber E. gn. sollen selbs nach den gnaden gottes vnd auß dem geist Christi,
15 jnen verluhen, alle dise vnsere Antwurt vnd das Interim selbs ersehen vnd woll erwegen
vnd gegen dem wort gottes halten mit ernstem3 gepett: das vnser gott vnd vatter wolle
euch durch sein h. geist selb Lehemb vnd in alle warheit inleiten vnd zuosehen cgeben,
was dißc Interim sihe vnd ind sich halte, vnd waß jnen edrauß mage anzuonemen sein6
oder nitt.
20 Wir haben vff E. gn. begeren geantwort als prediger Gottlichs worts vnd wie wirf die
Sachen vor gott kindeng erkenen, daß wir sehen, dem wort gottes gentzlich entgegen
sein. Das konden vnd sollen wir ja nit anderß erkennen noch dargeben, das wir dan
sehen mißverstendig vnd geferlich gesetzt“ sein, sollen wir ja auch anzeigen.
Vnd derhalben, so wir vnserem herren Jesum Christum sein erlesung vnd heilig1
25 Euangelium sollen also frey kvnd gantzk bekennen, wie wol wir Vrkenen vnd glauben1,
daß mder vatter jmm allein hattn gwalt geben jm himel vnd auff erden229, vnd solchen
gewalt, das er vnß erette von allem argen vnd vnß gebe das ewig leben, vnd wie gern wir
wollen, das er vnß, seine schefflin vnd junger, auch bekenne vor seinem himlischen
vatter vnd lieben Englen230, So megen wir E. gn. vnd allen Christlichen oberen jn diser
30 Sachen bessers vnd heilsamers nichts0 erkenen, dan das psie, wie wirp hieuor gemeldet,
t)—t) werden auffgerichtet A, B. - u) add.: wider A, B.
v) dugentliche A, B; tauliche K. - w)-w) Gütliche ehr widerumb A, B.
x) des A, B. — y) mir D. — z) fehlt A, B.
a) festem A, B. - b) lerhnen A, B. - c)-c) gebe, was das A.
d) fehlt D. - e)-e) darauß anzunemmen sei A, B.
f) mir (als feste Form für »wir« im folgenden neunmal). - g) mögen A, B.
h) gesetz A, B. - i) herlich A, B. - k)-k) fehlt A, B.
1)—1) glaubenn vnnd erkennenn A, B. - m)-m) im der vatter A, B.
n) add.: allenn A, B. - o) nichst A. - p)—p) sie vnnd wir A, B.
227. Mit diesem Satz endet die erste Kurzfassung (K) in AMS AA 563a. Im folgenden Schlußteil
wird kurz noch das Problem der Restitution (Rückgabe der Kirchengüter) behandelt, das in IT nicht
erwähnt ist.
228. Mit der Anrede »Gnädige Herren!« beginnt der Schlußteil der Hs.
229. Vgl. Mt 28, 20.
230. Vgl. Mt 10, 32; Lk 12, 8.
 
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