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DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
handlen, so fil vnndm so lang ich mit Gott kanne". “Damit verpunde er sich28 nit wei-
ters dann zu dem, das jm Interim gütt ist“. pSo solle auchq one das, das alle eide vnd
gelübde, die man den menschen thut, mit solchem bedinge beschehenp.
| 203 b | Dann sich dem Interim verpflichten, wie es rden Stendenr ist fürgegeben
vnnds vfferlegt1, das man nemblichu sich sollev aller ding gemäßw halten jnnx lehre 5
yvnnd Ceremonieny vnd weiter2 nit schreiten3, das vermageb kein “Christ zuthun“29.
Also werden aber die dBischoffe solche gelubd forderen0; darumb aller dingen6 von
nöttenf, das die diener sich den Bischoffen8 mit nichten verpflichten noch jrer Jurisdic-
tion sich vnderwerffen. Sie, die Bischoffeh, wolten dann 'solche Conditional vnnd1
bedingliche reden30 von den dieneren^ warer Religion1“ zu1 gedulden, wie die jmm 10
Interim zu ende des "Capitels Vom Obristen11 vnd anderen “Bischöfen31 stoht: »Iuxta°
illud Apostolf: Obedite praepositis vestris qui vigilant pro animabus questris.«32 Dasq
ist: das man jnen so fil gehorsam wolte leisten1, so fil sie vor die seelen der sglawbigen
Christliche3 sorge trügen1 vnd wachten. "Aber, wie gesagt, sie lassen vnserem Herren
Christo nichts außdingen33, dann sie jrem Herren gar fleyssiger dienen, dann leider wir 15
vnserem vnnd aller creaturen Schöpfer vnd Allmechtigem Herren dienen11.
Nun aber den dieneren, die sich werden zu dem dienst dieser kirchen begeben mö-
gen'1, in solcher vndertruckung", wie vorhanden, xgantz nottwendig sein wurdtx, das
sie jreny dienst der kirchen ^leisten vnnd jrz leben füren vff das aller gewarsamist34, mit
ahochster klügheit3 des bH. Geysts vnnd jnb aller vnstrefflichkeit“. Vnd weyl der 20
m) vnd R. - n) immer kan R. - o)-o) fehlt R.
p) -p) Mit welchem vorbehalt one das alle eyd vnd gelubd geschehen sollen, die man den men-
schen thut R.
q) add. - r)-r) add. v. B.; fehlt R. - s) vnd R.
t) gestr.: den Stenden; den Stenden R. - u) nemlich R. - v) solle dem R.
w) gemeß R. - x) in R. - y)—y) vnd ceremonien R. - z) weyter R.
a) schreyten R. — b) vermag R. - c)-c) christ zu thun R.
d)-d) Bischove soliche gelübde fordren R. - e) ding R.
f) nöten R. - g) Bischouen R. - h) bischoue R.
i)~i) soliche conditional vnd R. — j) dieneren R. - k) religion R.
1) Verschreibung (Verlesung?) aus: nit; auch R. - m) im R.
n) —n) capitels vom obristen R. — o)—o) Bischouen stehet: juxta R.
p) Apostoli R. - q)—q) vestris, das R. - r) leysten R.
s)-s) gleubigen christliche R. - t) trügen R. - u)-u) fehlt R.
v) mögen R. - w) vnderthruckung R.
x) -x) korr. v. B. aus: würdt gantz nottwendig sein; wirdt gantz not wendig sein R.
y) iren R. - z)-z) leysten vnd ir R.
a)-a) höchster klugheyt R. - b)-b) h. geysts vnd in R. - c) onstrefflicheyt R.
28. Verpflichtete er sich (nicht zufällig fehlt dieser Satz in R).
29. Hier klingt die Grundhaltung B.s gegenüber dem Interim an, wie sie im Titel des ersten
Memorandums vom 29. Mai 1548 (s. oben, S. 442) formuliert ist. Das Interim ist den protestantischen
Ständen »auferlegt«. Hier Anklänge an Abs. 9 der dt. Fassung der kaiserlichen >Propositio< {Mehl-
hausen, S. 34).
30. Vgl. Anm. 24.
31. IT, Art. 13 {Mehlhausen, S. 7off.).
32. Hebr 13,17; zit. nach dem letzten Satz der lat. Fassung von IT, Art. 13 {Mehlhausen, S. 73).
33. Vereinbaren. 34. Auf das vorsichtigste.
DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
handlen, so fil vnndm so lang ich mit Gott kanne". “Damit verpunde er sich28 nit wei-
ters dann zu dem, das jm Interim gütt ist“. pSo solle auchq one das, das alle eide vnd
gelübde, die man den menschen thut, mit solchem bedinge beschehenp.
| 203 b | Dann sich dem Interim verpflichten, wie es rden Stendenr ist fürgegeben
vnnds vfferlegt1, das man nemblichu sich sollev aller ding gemäßw halten jnnx lehre 5
yvnnd Ceremonieny vnd weiter2 nit schreiten3, das vermageb kein “Christ zuthun“29.
Also werden aber die dBischoffe solche gelubd forderen0; darumb aller dingen6 von
nöttenf, das die diener sich den Bischoffen8 mit nichten verpflichten noch jrer Jurisdic-
tion sich vnderwerffen. Sie, die Bischoffeh, wolten dann 'solche Conditional vnnd1
bedingliche reden30 von den dieneren^ warer Religion1“ zu1 gedulden, wie die jmm 10
Interim zu ende des "Capitels Vom Obristen11 vnd anderen “Bischöfen31 stoht: »Iuxta°
illud Apostolf: Obedite praepositis vestris qui vigilant pro animabus questris.«32 Dasq
ist: das man jnen so fil gehorsam wolte leisten1, so fil sie vor die seelen der sglawbigen
Christliche3 sorge trügen1 vnd wachten. "Aber, wie gesagt, sie lassen vnserem Herren
Christo nichts außdingen33, dann sie jrem Herren gar fleyssiger dienen, dann leider wir 15
vnserem vnnd aller creaturen Schöpfer vnd Allmechtigem Herren dienen11.
Nun aber den dieneren, die sich werden zu dem dienst dieser kirchen begeben mö-
gen'1, in solcher vndertruckung", wie vorhanden, xgantz nottwendig sein wurdtx, das
sie jreny dienst der kirchen ^leisten vnnd jrz leben füren vff das aller gewarsamist34, mit
ahochster klügheit3 des bH. Geysts vnnd jnb aller vnstrefflichkeit“. Vnd weyl der 20
m) vnd R. - n) immer kan R. - o)-o) fehlt R.
p) -p) Mit welchem vorbehalt one das alle eyd vnd gelubd geschehen sollen, die man den men-
schen thut R.
q) add. - r)-r) add. v. B.; fehlt R. - s) vnd R.
t) gestr.: den Stenden; den Stenden R. - u) nemlich R. - v) solle dem R.
w) gemeß R. - x) in R. - y)—y) vnd ceremonien R. - z) weyter R.
a) schreyten R. — b) vermag R. - c)-c) christ zu thun R.
d)-d) Bischove soliche gelübde fordren R. - e) ding R.
f) nöten R. - g) Bischouen R. - h) bischoue R.
i)~i) soliche conditional vnd R. — j) dieneren R. - k) religion R.
1) Verschreibung (Verlesung?) aus: nit; auch R. - m) im R.
n) —n) capitels vom obristen R. — o)—o) Bischouen stehet: juxta R.
p) Apostoli R. - q)—q) vestris, das R. - r) leysten R.
s)-s) gleubigen christliche R. - t) trügen R. - u)-u) fehlt R.
v) mögen R. - w) vnderthruckung R.
x) -x) korr. v. B. aus: würdt gantz nottwendig sein; wirdt gantz not wendig sein R.
y) iren R. - z)-z) leysten vnd ir R.
a)-a) höchster klugheyt R. - b)-b) h. geysts vnd in R. - c) onstrefflicheyt R.
28. Verpflichtete er sich (nicht zufällig fehlt dieser Satz in R).
29. Hier klingt die Grundhaltung B.s gegenüber dem Interim an, wie sie im Titel des ersten
Memorandums vom 29. Mai 1548 (s. oben, S. 442) formuliert ist. Das Interim ist den protestantischen
Ständen »auferlegt«. Hier Anklänge an Abs. 9 der dt. Fassung der kaiserlichen >Propositio< {Mehl-
hausen, S. 34).
30. Vgl. Anm. 24.
31. IT, Art. 13 {Mehlhausen, S. 7off.).
32. Hebr 13,17; zit. nach dem letzten Satz der lat. Fassung von IT, Art. 13 {Mehlhausen, S. 73).
33. Vereinbaren. 34. Auf das vorsichtigste.