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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0067
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1. ein sehr väterlicher ratschlag

Daher (damit wirs bekürtzen) leichtlich abzunemen ist, was hofnung zu haben
sei des künfftigen fridens, dann dweil der frid noch | C6b | weret, verfüren
sie noch täglich ettlich auß allen stenden mit jren brieffen, treuwungen vnd
practicken.

Nit mit trewungen vnd vnzimlichen practiken, welchs jhnen nit weniger
vnbreüchlich, dann es den Romanisten breüchlich ist, sunder mit gottseligen
ermanungen vnd anreytzung, dann die protestierenden wolten gern (wo es
Gott also gefiel), das sie nitt allein die deütschen jr blut vnd fleysch, sunder
auch die gantz welt in die gsellschafft der eynygen vnnd waren Religion Christi
bryngen möchten.

Also das es nitt leychtlich wurt sein, so ein mal die Religion erkaltet, das man
die menschen wider bringen mög vonn eyner harten zu eyner weychern, vonn
eyner züchtigen zu eyner mutwilligen vnd von der gehorsam zu der freyheyt.

Hie solt sich eyner verlauffen, wer solt vber so vnuerschamte wort nit zornig
ᵉ werden? das die traurigklichen beweynen sollen, das die gotseligkeyt erkaltet
sey, die so doch gar keyn verstand gottes haben vnd die gantz leer der
religion, auch alles, das das volck in der forcht | C7a | gottes erhalten möcht,
so vil in jnen gewest ist, auß der welt vertriben haben. Woher kommet die
vnordnung der Religion, welche alle gottseligen nit on grossen schmertzen
sehen mögen? Woher kompt ein solch verachtung gottes vnd aller seyner sacrament?
warlich allein auß dem vnuerstand vnd vnwissenheyt, ja auch trewloßen
boßheyt der Romanisten, die schafft auch, das die warheit Christi jetz
begraben, ja vil mehe außgereütet ist in der welt, was Rhom für Bischoff hab
gehabt jetz inn vier oder funff hundert jaren, das ist bekandter dann das man
vill do von sagen darff. Vnd die, so vnder der herrschafft die titel vnd personen
der Bischöff getragen haben bey den Christen, die habend die sorg des
prediger ampts zum grösten teyl vonn jnen abgeschalten, als wer das allein
jr ampt, das sie die kirchen beraubten vnd außsögen; vnd welche schon des
predig ampts sich vndernamen, die haben eintweder das volck mit närrischen
vnd vngeschickten dantmeren ¹ bedeübt oder mit schedlichen oder gottlosen
meinungen das volck vernarrt; da zwischen, als das liecht der warheyt verlescht
war, sind die heyligen Sacrament zu rauben vnd wuchern gebraucht
worden, so meynt man auch, das keyn andere frucht dabey wer, dann das sich
das volck an jnen vergaffet, dann die gu-|C7b | ten dolmetschen verdunckleten
sie mit fleiß also, damit sies dester baß darnach verkauffen möchten.

e) Drf. zonig.

1. Possen, Lügen. Götze, S.46.

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