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1. ein sehr väterlicher ratschlag
Das wirt ein wunder sein, so die Teutschen kein versamlung werden haben,
inn der nit nach der Apostolischen auffsatzung ein letz leer oder ermanung
gehalten werd, dadurch das volck zu der gotsäligkeyt erbawen wirt. Das aber
hin vnd wider in allen landen, da der nam Christi angeruffen würt, nichts
dann vnuerstandene kirchen gebreuch, die eintweder gantz vngehört oder in
vil weg geärgert, | E3a | die all zu schantlichem gewinn angericht sind. Man hat
aber nimmer oder gar selten ein letz oder ermanung, auß deren verstand das
volck etwas frucht möcht empfahen, vnd ob schon etwann von eym närrischen
münch oder theologaster etwas fürgeschüt wirt, so ist es nirgens hin anders
gericht, dann das die gemüter der menschen noch in tieffere blintheit
gefürt werden, vnd das solt kein wunder sein. Das wirt ein wunder oder
ohlaster ¹ sein, so die Teutschen etwas in der kirchen dahin richten, das dem
volck der ware Gottßdienst fürgetragen werd, damit sie als vertrawen jres
heils vnd gerechtigkeit auch hoffnung aller güter allein auff Christum stellen
vnd also in einer waren gottseligkeit zunäm.
Das aber mit vnzalbarn aberglauben der war gotßdienst verkert ist vnd alle
hoffnung der menschen vff eitelkeyt zerstreüt, ja die gantz gotsäligkeyt außglo
ᵉ scht ist worden, das ist kein wunder. Es wirt ein wunder sein, so die Teutschen
den Prophetischen vnd Apostolischen leren statt bey jnen geben werden,
auß denen wir gelert werden vnd gebot empfahen; das wir vns gantz vnd
gar an Got hencken, jm das lob aller güter zuschreiben, bey jm allein zuflucht
in aller not suchen, jm danckpar seiend für alles gut, das wir von seiner gütte
empfangen haben, das ewig leben allein auß | E3b | seiner barmmhertzigkeyt
vnnser verdienst erwarten, vnserer weyßheit widersagen, jhm vns gelernig
darstellen, alles vertrawen vff vnser eigne krafft, gerechtigkeyt, heiligkeyt vnd
eer ablegen, damit wir mit seiner krafft gesterckt, mit seiner gerechtigkeyt angethon
vnd mit seiner heiligkeyt geziert, vns seiner güte rhümen vnd darauff
verlassen. Darnach auch, das wir wissen, das alle summ dieser güter vns behalten
sey in Christo, der vns gebeüt, kein stücklin solcher ding anderßwa zu su-
chen.
Aber das die gemüter in mangerley narrheyten der menschen von dem waren
Gott abgezogen werden, das sie die eer gottes rauben vnd diebßlich vnder
die creaturn außtheylen, das sie die todten mennschen an Gots statt anrüffen,
das sie das lob der guten ding vnnd dancksagung von Gott auff die selben ziehen,
das sie jnen vil weg suchen zü dem ewigen leben, das sie auß vertrawen
auff eytele eygene weißheyt, gerechtigkeyt vnd krefften wider Gott sich aufflehnen,
mit gottlosen gedichten Christum verdunckeln vnd schier vergraben,
das ist kein wunder, ist auch nichts zu bsorgen, so sie in künfftigem also fürfaren.
1. Vgl. oben S. 83, Anm.1.
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1. ein sehr väterlicher ratschlag
Das wirt ein wunder sein, so die Teutschen kein versamlung werden haben,
inn der nit nach der Apostolischen auffsatzung ein letz leer oder ermanung
gehalten werd, dadurch das volck zu der gotsäligkeyt erbawen wirt. Das aber
hin vnd wider in allen landen, da der nam Christi angeruffen würt, nichts
dann vnuerstandene kirchen gebreuch, die eintweder gantz vngehört oder in
vil weg geärgert, | E3a | die all zu schantlichem gewinn angericht sind. Man hat
aber nimmer oder gar selten ein letz oder ermanung, auß deren verstand das
volck etwas frucht möcht empfahen, vnd ob schon etwann von eym närrischen
münch oder theologaster etwas fürgeschüt wirt, so ist es nirgens hin anders
gericht, dann das die gemüter der menschen noch in tieffere blintheit
gefürt werden, vnd das solt kein wunder sein. Das wirt ein wunder oder
ohlaster ¹ sein, so die Teutschen etwas in der kirchen dahin richten, das dem
volck der ware Gottßdienst fürgetragen werd, damit sie als vertrawen jres
heils vnd gerechtigkeit auch hoffnung aller güter allein auff Christum stellen
vnd also in einer waren gottseligkeit zunäm.
Das aber mit vnzalbarn aberglauben der war gotßdienst verkert ist vnd alle
hoffnung der menschen vff eitelkeyt zerstreüt, ja die gantz gotsäligkeyt außglo
ᵉ scht ist worden, das ist kein wunder. Es wirt ein wunder sein, so die Teutschen
den Prophetischen vnd Apostolischen leren statt bey jnen geben werden,
auß denen wir gelert werden vnd gebot empfahen; das wir vns gantz vnd
gar an Got hencken, jm das lob aller güter zuschreiben, bey jm allein zuflucht
in aller not suchen, jm danckpar seiend für alles gut, das wir von seiner gütte
empfangen haben, das ewig leben allein auß | E3b | seiner barmmhertzigkeyt
vnnser verdienst erwarten, vnserer weyßheit widersagen, jhm vns gelernig
darstellen, alles vertrawen vff vnser eigne krafft, gerechtigkeyt, heiligkeyt vnd
eer ablegen, damit wir mit seiner krafft gesterckt, mit seiner gerechtigkeyt angethon
vnd mit seiner heiligkeyt geziert, vns seiner güte rhümen vnd darauff
verlassen. Darnach auch, das wir wissen, das alle summ dieser güter vns behalten
sey in Christo, der vns gebeüt, kein stücklin solcher ding anderßwa zu su-
chen.
Aber das die gemüter in mangerley narrheyten der menschen von dem waren
Gott abgezogen werden, das sie die eer gottes rauben vnd diebßlich vnder
die creaturn außtheylen, das sie die todten mennschen an Gots statt anrüffen,
das sie das lob der guten ding vnnd dancksagung von Gott auff die selben ziehen,
das sie jnen vil weg suchen zü dem ewigen leben, das sie auß vertrawen
auff eytele eygene weißheyt, gerechtigkeyt vnd krefften wider Gott sich aufflehnen,
mit gottlosen gedichten Christum verdunckeln vnd schier vergraben,
das ist kein wunder, ist auch nichts zu bsorgen, so sie in künfftigem also fürfaren.
1. Vgl. oben S. 83, Anm.1.
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