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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0167
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Nr.4
Bitte der Prediger an den Rat, zwei Pfarrer einzustellen
Bedenken zur Vokation der Kirchendiener

19. November 1541
bearbeitet von Stephen E. Buckwalter

Einleitung
1. Entstehung und Inhalt

In der folgenden Schrift bitten die Straßburger Prediger den Rat darum, sich für die
Rückkehr und Wiedereinstellung zweier ursprünglich aus Straßburg stammender,
derzeit aber in Memmingen und in Augsburg tätiger Pfarrer einzusetzen. Obwohl
dieses Dokument eine vollkommen andere Absicht als die zwei vorhergehenden
Stücke dieses Bandes verfolgt, die sich mit der Examinierung des gewählten Propstes
des Thomasstifts auseinandersetzen, so stehen alle drei Schriften im gleichen
Entstehungszusammenhang: Am 4. November 1541 war Wolfgang Capito bekanntlich
an der Pest gestorben ¹ ; sein Tod wurde nicht nur zum Anlaß für die Neuwahl
eines neuen Propstes, sondern machte auch eine Kanonikatspfründe frei ² , mit der
die Straßburger Prediger eine der Predigerstellen zu finanzieren gedachten; eine
weitere Stelle wollten sie aus einer Pfründe am St. Stephanstift unterhalten, die
durch die Weigerung eines Kandidaten, sich dem vom Munizipalstatut angeordneten
Examen zu unterziehen, freigeworden war ³ . So zeugen alle drei Quellen letztlich
von den Spannungen, die die von Bucer und den Predigern geforderte Einführung
des Munizipalstatuts im September 1539 erzeugte. Darüber hinaus gewährt
diese Quelle einen Einblick in die konkreten Überlegungen und langfristigen Planungen,
die die Besetzung von Pfarrstellen in einer evangelischen Reichsstadt wie
Straßburg mit sich brachte.

Das Bedenken für den Rat ist folgendermaßen gegliedert:

I. Der Rat trägt Verantwortung für die Ausbildung und Einstellung geeigneter
Pfarrer, an welchen gerade großer Mangel herrscht [96 ʳ ].

II. Die Prediger möchten den Rat auf zwei besonders geeignete Kandidaten aufmerksam
machen [96 ʳ/ᵛ ]:

1. Vgl. oben S.129, Anm.4.
2. Vgl. unten S.169,11 f.
3. Vgl. unten S. 169,11–17.
 
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