Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0367
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
5

10

15

20

25

| 55 | De officio Poetae ᶠ

13. des strassburger gymnasiums

363

Der solle lesenn alwegen etwas ex Horatio oder Ouidio, vnnd besonders Horatium
de Arte ¹ vnnd Metamorphosin Ovidii ² , vnnd solle die Jungen übenn, verss zumachen,
vnnd jnnen die Corrigierenn.

| 56 | De Officio Primi Musici ᵍ

Der solle als dann etwas erfarnnern Jungen Musicae figuralis rudimenta vleyssig
vnnd treülich lesenn, die Praecepta jmmer repetirenn, feine liebliche leichte Exempell
in Carminibus, Psalmis, Antiphonis vnnd was der gleichenn Christenlich, Lateinisch
vnnd teütsch, fürgeben, vnd sonderlich im Contrapunct gemacht seindt,
Auch sie, die Jungenn, dahrin weysen, das sy vnder gut gesanng guten Christenlichen
text mitsingen, weil das gesanng der Jugendt ohn das wol einbildet. Crause ³ ,
spitzige meister stuckh ⁴ taugen nit hiehär.

De Officio 2. Musici ʰ

Der solle die Rudimenta Musicae planae etwas volkommen, doch verstendtlicher
den Jungen geben, alle praecepta offtermals repetierenn, jm soluieren sie leiffig machen,
tenorum cognitionem vnd Musicam fictam jhnenn scherfer anzaygen vnd für
allen sie anhalten, das sie den text vnder jre Notas wol lernen applicierenn. Darzu er
Exempla haben ⁱ soll Introitus, Gradualia, Halleluia, Responsoria, die Christlich
vnnd ettwas schwer seindt. Doch mag er auch geistliche lieder vnnd teütsche psalmen
allemal singenn.

| 57 | De Officio 3. Musici ʲ

Der solle die Rudimenta Musices planae der Jugendt einfältig, vleyssig vnnd verstendlichen
fürgebenn, die Praecepta jhmmer repetierenn, die Voces den Jungen formierenn,
sie vnder dem solmisierenn ⁵ des guten aussprechens der Vocal vermanen,
vnd auf ein gute Mensur im singen zu haben gewehnen, Auch jhnenn für Exempell
Christliche gute alte leichtige Lateinische Chorgesenng, Hymnos vnnd teütsche
Psalmen zu singenn für legenn, vnnd sie darinn fleyssig übenn.

f) am Rand Numerierung des Abschnitts: n. 26: b.
g) am Rand Numerierung des Abschnitts: n. 27: b.
h) am Rand Numerierung des Abschnitts: n.28: b.
i) Schrf.: Exemplahaben: b.
j) am Rand Numerierung des Abschnitts: n. 29: b.

1. Horaz (65–8 v.Chr.), De arte poetica.
2. Ovid (43 v.Chr.–17 n.Chr.), Metamorphosen.
3. verschlungene, wirre. Frühneuhochdt. WB 8, Sp. 1583.
4. Vielleicht: nach Art der Meistersinger? Oder: allzu kunstvolle polyphone Sätze?
5. beim Singen von Tonstufen auf bestimmten Silben.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften