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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0014
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Vorwort
Der vorliegende Band schließt die Kommentierung der (nach der Zahl der
Fragmente) kleineren um 400 v. Chr. tätigen Komödiendichter ab. Einen wich-
tigen Schwerpunkt in der Produktion von Nikochares, Philyllios, Polyzelos
und Sannyrion bildet die Mythenparodie, die oft von tragischen oder (wie
wahrscheinlich im Fall von Nikochares’ Galateia) dithyrambischen Vorbildern
ausgeht. Aber auch politische Themen spielen weiterhin eine wichtige Rolle
(besonders in Philyllios’ Poleis, die hier erstmals versuchsweise in einen ge-
naueren zeitgeschichtlichen Kontext gestellt werden, und Polyzelos’ ebenso
faszinierendem wie rätselhaftem Demotyndareös'). Ebenfalls enthalten sind in
diesem Band zwei nur dem Namen nach bekannte Komödiendichter, Philo-
nikos und Xenophon, und ein weiterer bisher ganz unbekannter Dichter, Theo-
chares, der in einem erstmals von Millis / Olson berücksichtigten Fragment der
Siegerlisten zusammen mit Apollophanes und Xenophon erscheint. Der nicht
näher datierbare, von einigen ebenfalls der Zeit um 400 v. Chr. zugewiesene
Philiskos wird dagegen von PCG ins 4. Jh. gesetzt und in unserer Serie ent-
sprechend in Bd. 16.5 behandelt.1
Der Kommentar wendet sich ebenso an Spezialisten der griechischen
Komödie wie an Philologen und Vertreter von Nachbardisziplinen, die sich aus
den unterschiedlichsten Gründen für einzelne Fragmente interessieren. Die
Struktur soll sowohl eine lineare Eektüre wie ein punktuelles Nachschlagen
ermöglichen. Das wichtigste Ziel war stets, eine möglichst genaue Vorstel-
lung von Inhalt, Form und dramatischen Kontexten der einzelnen Fragmente
zu gewinnen sowie auf der Grundlage der erhaltenen Titel und Fragmente
Hypothesen zum Inhalt der Komödien aufzustellen und deren Plausibilität
zugleich mit Hilfe des verfügbaren Materials zu überprüfen. Besonderen
Wert habe ich darauf gelegt, die Diskussion so transparent wie möglich zu
gestalten, den Eeser(inne)n immer die Möglichkeit zu geben, die Gründe für
meine Entscheidungen nachzuvollziehen, sie zu hinterfragen und ggf. durch
bessere Eösungen zu ersetzen. Auch für mich selbst war es nur auf diese Art
überhaupt möglich, mir ein klares Bild von den Fragmenten zu verschaffen,
meine eigenen Interpretationen in kleinen einzelnen Schritten zu entwickeln,
zu vertiefen und (was während der Entstehung dieses Bands immer wieder

1 Gegen eine Datierung um 400 v. Chr. spricht, dass Philiskos nie in attizistischen
Quellen zitiert wird, dagegen ein oder zweimal bei Stobaios (fr. 1 und fr. dub. 4),
bei dem Zitate aus Dichtern der Alten Komödie insgesamt sehr selten sind.
 
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