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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0027
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22

Nikochares

Philyllios 1
Philonikos 1
[ ca. 8 ]s 1
Diskussionen Wilhelm 1906,125; Körte 1936, 346,20-4; Schmid 1946,167 mit
Anm. 5; PCG VII (1989) 39; Storey, FOCII (2011) 379; Millis/Olson 2012, 188.
Kontext Die Liste der Komödiendichter, die an den Lenäen gesiegt haben
(vgl. Millis/Olson 2012, 133-40. 178-92), nennt die Namen der Dichter in
der Reihenfolge ihres ersten Sieges und die Zahl der Siege (vgl. mit weiterer
Literatur Orth 2013 (FrC 9.1), 171 ad Amips. test. 3).
Interpretation Nikochares ist der einzige zeitlich passende Komödiendichter,
dessen Name mit Ni- beginnt (mit Ausnahme von Nikophon, der bereits
in Z. 131 steht). Von dem i ist nur das obere Ende erhalten (Millis/Olson
2012, 186 ad 2325E,25). Wenn die Ergänzung seines Namens richtig ist, steht
Nikochares in der Lenäensiegerliste an 14. Stelle nach Eupolis und an 12. Stelle
vor Anaxandrides.
Eine genaue Datierung der in diesem Abschnitt genannten ersten Siege der
einzelnen Dichter ist nicht möglich. Der Bereich von Poliochos bis Philonikos
umfasst 11 Dichter, die an 7. bis 17. Stelle nach Eupolis und an 19. bis 9. Stelle
vor Anaxandrides stehen. Wenn man nun versuchsweise annimmt, dass die
Abstände zwischen jedem neuen Sieger in dieser Zeit exakt gleich sind (was
natürlich nicht der Fall ist), dann müsste sich die Zeit der ersten Siege für die
einzelnen Dichter auf dieser Liste aus den jeweiligen Abständen von diesen
Dichtern zumindest annähernd bestimmen lassen. Leider lassen sich aber auch
die ersten Siege von Eupolis und Anaxandrides nicht exakt bestimmen, doch
gibt es die folgenden Anhaltspunkte:
Eupolis’ erster Lenäensieg lässt sich auf 429-426 v. Chr. datieren (vgl.
Millis/Olson 2012, 178); Storey 2003, 63 grenzt ihn (unter der Annahme,
dass nicht nur Eupolis’, sondern auch Phrynichos’ Debüt ins Jahr 429 fällt)
genauer auf 427 oder 426 ein. Anaxandrides errang seinen ersten von sieben
Dionysiensiegen 376 und siegte dreimal an den Lenäen. Seine Tätigkeit (sicher
nachweisbar sind Aufführungen von 376-349 v. Chr.) reicht wahrscheinlich
von den 380er Jahren bis zumindest in die 340er Jahre.12 Sein erster Lenäensieg
kann also durchaus einige Jahre vor den ersten Dionysiensieg fallen. Da
Anaxandrides mehr als doppelt so oft an den Dionysien (7 Siege) wie an den
Lenäen (3 Siege) erfolgreich war, könnte man umgekehrt auch annehmen,
dass ihm der erste Lenäensieg erst wesentlich später gelang. Dagegen spricht

12

Vgl. Nesselrath 1990, 195, Konstantakos 2000a, 175 mit Anm. 8, Orth 2014b, 1001).
 
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