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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0038
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Αγαμέμνων (fr. 1)

33

τελεσφόρον ... / χρησμόν).26 Das Bezugswort sind dabei entweder göttliche
Mächte mit Einfluss auf das Schicksal oder auf die Zukunft weisende Träume,
Orakel, Verwünschungen, Gebete u.ä., aber (zumindest in den erhaltenen
Parallelstellen) nicht Seher. Vgl. auch zur Interpretation.
3 γνώση δέ In der Tragödie steht γνώση δέ am Anfang eines iambi-
schen Trimeters bei [Eur.] Rhes. 667, am Anfang eines anapästischen Dimeters
bei Aesch. Ag. 807 und Prom. 293. Auch sonst stehen Formen von γιγνώσκω
bei den Tragikern häufig am Trimeteranfang, vgl. mit metrisch äquivalenter
Form und folgendem δέ Eur. Med. έγνως δέ, Hec. 243 έγνω δέ, Hec. 1140
γνόντες δ’, Ion. 239 γνοίη δ’. In der Komödie steht γνώσει δέ am Anfang eines
iambischen Trimeters bei Ar. Nub. 842 und Eccl. 780 (γνώσει δ’), am Anfang
eines iambischen Tetrameters bei Ar. Ran. 964. Zur Orthographie (γνώση oder
γνώσει) vgl. Threatte 1996, 451-2, Arnott 1996, 541-2.
τέχνην την έμήν Die fehlende Correptio Attica bei τέχνην und die
Verwendung des Artikels nur bei την έμήν (und nicht bei τέχνην) sind weitere
Signale für einen tragischen Stil;27 vgl. (um nur Beispiele mit την έμήν an
derselben Stelle im Vers zu nennen) Aesch. Pers. 684 άκοιτιν τήν έμήν, Cho. 17
άδελφήν τήν έμήν,28 Soph. ΟΤ 577 άδελφήν τήν έμήν, Eur. Cycl. 244 νηδύν τήν
έμήν, Hec. 40 άδελφήν τήν έμήν, El. 1020 παΐδα τήν έμήν, Tro. 861 δάμαρτα
τήν έμήν, Ion. 657 γυναίκα τήν έμήν, Hel. 975 γυναίκα τήν έμήν.29 Vgl. auch
Orth 2014a (FrC 9.2), 475 ad Metag. fr. 17.

26 Vgl. daneben auch die beiden von Arist. Rhet. 1406a3-4 überlieferten Fragmente
aus Reden des Alkidamas (fr. 17 Avezzü τελεσφόρον ώήθη τήν προθυμίαν αυτών
γενήσεσθαι, fr. 18 Avezzü τελεσφόρον τήν πειθώ τών λόγων κατέστησεν).
7 In der Komödie ist das sehr selten (Ach. 719 αγοράς ... τής έμής, Ar. Eq. 499 κατά
νοϋν τον έμόν [die Stelle stammt nach den Scholien teilweise aus Sophokles’ Oikles,
fr. 469 R.; κατά νοΰν steht auch sonst regelmäßig ohne Artikel], 719 ύπό γε δεξι-
ότητας τής έμής [ähnliche Wendungen mit ύπό + Gen. stehen auch sonst oft ohne
Artikel, vgl. die bei Poultney 1936, 195 genannten Beispiele aus Aristophanes],
Pac. 317 εις χεΐρας έλθη τάς έμάς [εις χεΐρας έλθεΐν steht regelmäßig ohne Artikel,
vgl. z. B. Xen. An. 1,2,26, HG 3,4,14], Av. 641 εις νεοττιάν γε τήν έμήν, Eccl. 959a-b
und 968a-b [lyr.] ές εύνήν / τήν έμήν, Men. Sam. 517 μελάθροις τοΐς έμοΐς [para-
tragisch, vgl. Sommerstein 2013, 262-3]). Der Grund für den Unterschied ist die
unterschiedliche Behandlung des (in der Tragödie oft fehlenden) Artikels in beiden
Gattungen.
28 In der Komödie wäre (bei gleicher Wortstellung) zu erwarten: τήν άδελφήν τήν
έμήν (Men. Dysc. 827).
29 In allen genannten Beispielen ist das Substantiv eine Verwandtschaftsbezeichnung,
doch finden sich in anderer metrischer Position auch Beispiele mit anderer
Bedeutung, vgl. z.B. Soph. Phil. 1405 τί γάρ, έάν πορθώσι χώραν τήν έμήν;.
 
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