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Nikochares
242-3; Eur. fr. 571-7 Kn., vgl. Collard/Cropp 2008b, 40-1) und der Komödien
mit dem Titel Οίνόμαος ή Πέλοψ von Eubulos und Antiphanes (Eubulos fr. 73,
Antiphanes, fr. 170, vgl. Nesselrath 1990, 233). In Soph. fr. *474 R. beschreibt
Hippodameia die Wirkung von Pelops’ Blick, Eub. fr. 73 vergleicht mögli-
cherweise den Fall des Oinomaos aus dem Wagen mit einem sich drehenden
Kranz (vgl. unten zu fr. 2, Anm. 37), und der Sprecher von Antiph. fr. 170, der
die ärmliche vegetarische Ernährung der Griechen den reichen Gastmählern
beim persischen Großkönig gegenüberstellt, könnte Pelops selbst sein, der
als Sohn des Tantalos aus Lydien stammte (vgl. Nesselrath 1990, 233). Eine
Stelle aus Sophokles’ Oinomaos (fr. 476 R.) wird bei Ar. Av. 1337-9 zitiert (so
Kallistratos ap. Schol. Ar. Av. 1337c).
Inhalt Der mit großer Wahrscheinlichkeit erschließbare Alternativtitel Άμυ-
μώνη ή Πέλοψ (s. ο. zum Titel) suggeriert, dass Nikochares in diesem Stück
zwei Mythen miteinander verband, die an sich nichts miteinander zu tun hat-
ten. Ein weiteres mögliches Beispiel dafür ist Strattis’ Lemnomeda (Andromeda
+ Lemnierinnen?), und vgl. die Bezüge auf Euripides’ Palamedes, Andromeda
und Helena in Aristophanes’ Thesmophoriazusen, und die Kombination von
Elementen aus Euripides’ Phoinissai und Hypsipyle in Strattis’ Phoinissai (fr.
47-8; fr. 46). Denkbar wäre ein direkter Bezug auf Aischylos’ Amymone (so
Schmid 1946, 167).
Wie die beiden Mythen hier kombiniert wurden, ist unklar. Eine inter-
essante Gemeinsamkeit zwischen Pelops und Amymone besteht aber darin,
dass sich Poseidon in beide verliebte,* * * * * 32 und eine reizvolle Möglichkeit wäre,
dass sie in dem Stück als Rivalen um die Gunst desselben Gottes auftraten.
Andererseits spricht aber die Anrede an Oinomaos in fr. 2 dafür, dass in dem
Stück auch Pelops’ Werbung um dessen Tochter Hippodameia thematisiert
wurde, bei der er nicht zuletzt durch Poseidons Hilfe erfolgreich war.33 Denk-
bar wäre z. B. auch, dass Pelops Poseidon gegen den Satyrn im Werben um
Amymone unterstützt und dafür dann im Gegenzug von Poseidon bei der
Werbung um Hippodameia unterstürzt wird, oder in irgendeiner Form die
Mythen von Poseidon und Amymone und Pelops und Hippodameia (als
2 Die Liebe des Poseidon zu Pelops erwähnt Pindar in der ersten Olympischen Ode:
Bei einem Gastmahl des Tantalos verliebt sich Poseidon in Pelops und bringt ihn
als Mundschenk zu den Göttern (37-45); später gewinnt Pelops Hippodameia mit
Hilfe eines goldenen Wagens mit geflügelten Pferden, die ihm Poseidon geschenkt
hat (67-88). Zu möglichen Bilddarstellungen von Pelops und Poseidon vgl. LIMC
Pelops Nr. 1-2.
33 Vgl. Anm. 32.
Nikochares
242-3; Eur. fr. 571-7 Kn., vgl. Collard/Cropp 2008b, 40-1) und der Komödien
mit dem Titel Οίνόμαος ή Πέλοψ von Eubulos und Antiphanes (Eubulos fr. 73,
Antiphanes, fr. 170, vgl. Nesselrath 1990, 233). In Soph. fr. *474 R. beschreibt
Hippodameia die Wirkung von Pelops’ Blick, Eub. fr. 73 vergleicht mögli-
cherweise den Fall des Oinomaos aus dem Wagen mit einem sich drehenden
Kranz (vgl. unten zu fr. 2, Anm. 37), und der Sprecher von Antiph. fr. 170, der
die ärmliche vegetarische Ernährung der Griechen den reichen Gastmählern
beim persischen Großkönig gegenüberstellt, könnte Pelops selbst sein, der
als Sohn des Tantalos aus Lydien stammte (vgl. Nesselrath 1990, 233). Eine
Stelle aus Sophokles’ Oinomaos (fr. 476 R.) wird bei Ar. Av. 1337-9 zitiert (so
Kallistratos ap. Schol. Ar. Av. 1337c).
Inhalt Der mit großer Wahrscheinlichkeit erschließbare Alternativtitel Άμυ-
μώνη ή Πέλοψ (s. ο. zum Titel) suggeriert, dass Nikochares in diesem Stück
zwei Mythen miteinander verband, die an sich nichts miteinander zu tun hat-
ten. Ein weiteres mögliches Beispiel dafür ist Strattis’ Lemnomeda (Andromeda
+ Lemnierinnen?), und vgl. die Bezüge auf Euripides’ Palamedes, Andromeda
und Helena in Aristophanes’ Thesmophoriazusen, und die Kombination von
Elementen aus Euripides’ Phoinissai und Hypsipyle in Strattis’ Phoinissai (fr.
47-8; fr. 46). Denkbar wäre ein direkter Bezug auf Aischylos’ Amymone (so
Schmid 1946, 167).
Wie die beiden Mythen hier kombiniert wurden, ist unklar. Eine inter-
essante Gemeinsamkeit zwischen Pelops und Amymone besteht aber darin,
dass sich Poseidon in beide verliebte,* * * * * 32 und eine reizvolle Möglichkeit wäre,
dass sie in dem Stück als Rivalen um die Gunst desselben Gottes auftraten.
Andererseits spricht aber die Anrede an Oinomaos in fr. 2 dafür, dass in dem
Stück auch Pelops’ Werbung um dessen Tochter Hippodameia thematisiert
wurde, bei der er nicht zuletzt durch Poseidons Hilfe erfolgreich war.33 Denk-
bar wäre z. B. auch, dass Pelops Poseidon gegen den Satyrn im Werben um
Amymone unterstützt und dafür dann im Gegenzug von Poseidon bei der
Werbung um Hippodameia unterstürzt wird, oder in irgendeiner Form die
Mythen von Poseidon und Amymone und Pelops und Hippodameia (als
2 Die Liebe des Poseidon zu Pelops erwähnt Pindar in der ersten Olympischen Ode:
Bei einem Gastmahl des Tantalos verliebt sich Poseidon in Pelops und bringt ihn
als Mundschenk zu den Göttern (37-45); später gewinnt Pelops Hippodameia mit
Hilfe eines goldenen Wagens mit geflügelten Pferden, die ihm Poseidon geschenkt
hat (67-88). Zu möglichen Bilddarstellungen von Pelops und Poseidon vgl. LIMC
Pelops Nr. 1-2.
33 Vgl. Anm. 32.