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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0045
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40

Nikochares

1 Οίνόμαος Oinomaos (vgl. mit Belegen Gantz 217. 540-3), ein Sohn
des Ares, verlangte, gewarnt durch ein Orakel, das ihm den Tod durch seinen
Schwiegersohn prophezeite, von den Freiern seiner Tochter Hippodameia, sich
mit ihm im Wagenrennen zu messen. Pelops besiegt schließlich Oinomaos im
Wagenrennen, wobei Oinomaos zu Tode kommt. Zu Tragödien und Komödien
über Oinomaos vgl. oben S. 35-6. Der Name Oinomaos ist von οίνος „Wein“
und μαίομαι „wünschen, erstreben“ abgeleitet (vgl. LfgrE s. v. Οίνόμαος).
ούτος Zu der Anrede mit ούτος vgl. Svennung 1958, 208-12, Dickey
1996, 154-8, Finglass 2011, 158 ad Soph. Ai. 71-2. In Verbindung mit einem
Eigennamen im Nominativ vgl. Soph. Ai. 89 ώ ούτος Αϊας, OC ώ ούτος, ούτος,
Οίδίπους, Eup. fr. 223 ό Φιλΐνος ούτος, Plat. Symp. 172a ώ Φαληρεύς ... ούτος
Απολλόδωρος (vgl. Τ. Wendel 1929, 26, Svennung 1958, 210).
χαίρε, πέντε καί δύο Vgl. besonders Eup. fr. 6 Διόνυσε χαίρε- μή τι
πέντε καί δύο;. Zum dem häufiger bezeugten und offenbar weiter verbreiteten
Mischungsverhältnis Fünf-zu-zwei vgl. Orth 2013 (FrC 9.1), 204 ad Amips. fr. 4.
2 κάγώ τε καί σύ συμπόται γενοίμεθα Kassel/Austin ad l. ver-
gleichen Ar. Ran. 297 ίερεΰ, διαφύλαξόν μ’, ϊν’ ώ σοι συμπότης (wo Dionysos
seinen eigenen - im Publikum sitzenden - Priester anspricht); zu συμπότης
„Trinkgenosse“ bzw. „Teilnehmer an einem Symposion“ (zuerst Ale. fr.
306A,b,27 Voigt = Sapph./Alc. fr. S280,27 Page) vgl. z.B. auch Eur. Cycl.
540, Ar. Ach. 1135, Vesp. 21. 1219. 1346. 1369, Lys. 1227, Plat. com. fr. 71,8.
13, Alex. fr. 116,7, Diod. com. fr. 2,18, Plat. Symp. 212e. Der ganze Vers hat
Ähnlichkeit mit Archil. fr. 196a,18 W.2 έ]γώ τε καί σύ σύν θεω βουλεύσομεν
(ohne dass man aber deswegen für Nikochares einen direkten Bezug auf
Archilochos annehmen müsste): εγώ τε καί σύ steht in derselben Position am
Trimeteranfang, das Verb nimmt genau die gleiche Position am Versende an,
und vgl. auch die Klangfigur (σύ συμ- bei Nikochares, σύ σύν bei Archilochos).
Auch inhaltlich ist die Situation beider Verse durchaus vergleichbar: Bei
Archilochos wünscht sich der Sprecher ein erotisches Verhältnis mit dem in
dem Vers angesprochenen Mädchen, bei Nikochares dagegen geht es um den
Wunsch einer Trinkgemeinschaft mit dem dafür aufgrund seines Namens
prädestinierten Oinomaos. Der einzige andere Beleg für έγώ τε καί σύ in der
Komödie ist Ar. Vesp. 237 (vgl. auch Com. adesp. fr. 524 K. [nicht aufgenommen
in PCG] έγώ τε καί σύ ταύτόν έλκομεν ζυγόν); daneben z.B. knapp 30 Belege
bei Platon (z.B Euthyphr. 7b, Lach. 193e, etc., Prot. 31 ld, etc.). Die Krasis

und vgl. Hunter 1983, 163-4) oder vielleicht das Abfallen eines Rads von seinem
zusammenbrechenden Wagen (vgl. oben zum Titel, S. 36) mit dem Bild eines sich
in der Luft drehenden Kranzes (auf einem Symposion?) beschrieben wurde (Eub.
fr. 73 περιφοραΐς κυκλούμενος / ώσπερ κυλιστός στέφανος).
 
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