Γαλάτεια
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PMG 819 schrieb Philoxenos sein Gedicht (im Scholion ist von einem δράμα
die Rede) dagegen, nachdem er aus den Steinbrüchen nach Kythera geflohen
war. Die Gleichsetzung des Kyklopen mit Dionysios wird dort auch mit einer
Sehschwäche des Tyrannen von Syrakus begründet. Die Glaubwürdigkeit
dieser Berichte, die stark nach aus dem Gedicht selbst herausgesponnener
biographistischer Ausdeutung klingen, ist allerdings fraglich.40 Aus Arist.
Poet. 1448al5 scheint hervorzugehen, dass der Kyklöps des Philoxenos sich
von dem des Timotheos durch seine stärker karikierende Darstellung des
Polyphem unterschied (vgl. Else 1957, 88, Casolari 2003, 128). Aus der Parodie
von Philoxenos’ Dithyrambos bei Ar. Plut. 290-301 ergibt sich einerseits ein
terminus ante quem 388 v. Chr., andererseits wahrscheinlich die zusätzliche
Information, dass bei Philoxenos Polyphem die Kithara spielte, um Galateia
zu beeindrucken (vgl. Schol. Ar. Plut. 290c); zu einem Lied des Polyphem auf
Galateia gehört Philox. Leuc. PMG 821. Dass Philoxenos der erste war, der über-
haupt Polyphems Liebe zu Galateia darstellte, scheint nicht nur aus dem von
Phainias angenommenen Bezug auf eine gleichnamige Geliebte des Dionysios
von Syrakus hervorzugehen, sondern besonders auch aus Schol. Theocr. 6 init. f
p. 189,18-23 Wendel = PMG 817 (wo die Annahme des Duris [FGrHist 76 F 58]
referiert wird, dass Philoxenos die Geschichte als eine Art Aition für ein von
Polyphem errichtetes Heiligtum der Galateia am Ätna erfunden habe).
In dem längsten Fragment aus Alexis’ Galateia (fr. 37) berichtet ein Sklave
über die philosophischen Studien seines Herrn (vermutlich Polyphem selbst,
vgl. Arnott 1996,141) bei Aristippos von Kyrene. fr. 130 und 131 aus Antiphanes’
Kyklöps lassen sich plausibel mit dem Werben des Polyphem um Galateia in
Verbindung bringen (vgl. aber zuletzt Gelli 2008, der sich gegen die commu-
nis opinio wendet, dass hier Vorbereitungen für die Hochzeit von Polyphem
und Galateia getroffen werden, und stattdessen eine Tauschszene zwischen
Odysseus und Polyphem wie bei Eur. Cycl. 133-40. 188-92 vermutet).41 In
der späteren Literatur wird die Liebe des Polyphem zu Galateia von Theokrit
(Id. 11) und Lukian (Dial. mar. 1) behandelt.
40 Vgl. Arnott 1996, 139-40. Zweifel wecken schon die abweichenden Berichte in
anderen Quellen (Diod. 15,6,2-5, und vgl. Luc. Ind. 15, Sud. α 2862), nach denen
Philoxenos wegen einer zu freimütigen Äußerung über Dionysios’ Dichtung in die
Steinbrüche geführt wurde (aber schon am nächsten Tag begnadigt wurde). Vgl.
mit weiterer Literatur Casolari 2003, 128 Anm. 3.
41 Natürlich wäre auch in diesem Fall eine Behandlung der Liebe Polyphems zu
Galateia in dem Stück denkbar, vgl. Gelli 2008, 255: „In questo modo non si esclude
ehe la commedia potesse alludere alfamore del mostro per Galatea, ma nemmeno
possiamo collegare con certezza il tema ai frammenti in nostro possesso.“
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PMG 819 schrieb Philoxenos sein Gedicht (im Scholion ist von einem δράμα
die Rede) dagegen, nachdem er aus den Steinbrüchen nach Kythera geflohen
war. Die Gleichsetzung des Kyklopen mit Dionysios wird dort auch mit einer
Sehschwäche des Tyrannen von Syrakus begründet. Die Glaubwürdigkeit
dieser Berichte, die stark nach aus dem Gedicht selbst herausgesponnener
biographistischer Ausdeutung klingen, ist allerdings fraglich.40 Aus Arist.
Poet. 1448al5 scheint hervorzugehen, dass der Kyklöps des Philoxenos sich
von dem des Timotheos durch seine stärker karikierende Darstellung des
Polyphem unterschied (vgl. Else 1957, 88, Casolari 2003, 128). Aus der Parodie
von Philoxenos’ Dithyrambos bei Ar. Plut. 290-301 ergibt sich einerseits ein
terminus ante quem 388 v. Chr., andererseits wahrscheinlich die zusätzliche
Information, dass bei Philoxenos Polyphem die Kithara spielte, um Galateia
zu beeindrucken (vgl. Schol. Ar. Plut. 290c); zu einem Lied des Polyphem auf
Galateia gehört Philox. Leuc. PMG 821. Dass Philoxenos der erste war, der über-
haupt Polyphems Liebe zu Galateia darstellte, scheint nicht nur aus dem von
Phainias angenommenen Bezug auf eine gleichnamige Geliebte des Dionysios
von Syrakus hervorzugehen, sondern besonders auch aus Schol. Theocr. 6 init. f
p. 189,18-23 Wendel = PMG 817 (wo die Annahme des Duris [FGrHist 76 F 58]
referiert wird, dass Philoxenos die Geschichte als eine Art Aition für ein von
Polyphem errichtetes Heiligtum der Galateia am Ätna erfunden habe).
In dem längsten Fragment aus Alexis’ Galateia (fr. 37) berichtet ein Sklave
über die philosophischen Studien seines Herrn (vermutlich Polyphem selbst,
vgl. Arnott 1996,141) bei Aristippos von Kyrene. fr. 130 und 131 aus Antiphanes’
Kyklöps lassen sich plausibel mit dem Werben des Polyphem um Galateia in
Verbindung bringen (vgl. aber zuletzt Gelli 2008, der sich gegen die commu-
nis opinio wendet, dass hier Vorbereitungen für die Hochzeit von Polyphem
und Galateia getroffen werden, und stattdessen eine Tauschszene zwischen
Odysseus und Polyphem wie bei Eur. Cycl. 133-40. 188-92 vermutet).41 In
der späteren Literatur wird die Liebe des Polyphem zu Galateia von Theokrit
(Id. 11) und Lukian (Dial. mar. 1) behandelt.
40 Vgl. Arnott 1996, 139-40. Zweifel wecken schon die abweichenden Berichte in
anderen Quellen (Diod. 15,6,2-5, und vgl. Luc. Ind. 15, Sud. α 2862), nach denen
Philoxenos wegen einer zu freimütigen Äußerung über Dionysios’ Dichtung in die
Steinbrüche geführt wurde (aber schon am nächsten Tag begnadigt wurde). Vgl.
mit weiterer Literatur Casolari 2003, 128 Anm. 3.
41 Natürlich wäre auch in diesem Fall eine Behandlung der Liebe Polyphems zu
Galateia in dem Stück denkbar, vgl. Gelli 2008, 255: „In questo modo non si esclude
ehe la commedia potesse alludere alfamore del mostro per Galatea, ma nemmeno
possiamo collegare con certezza il tema ai frammenti in nostro possesso.“