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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0050
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Γαλάτεια (fr. 3)

45

Vorsicht ist angebracht bei Versuchen, mehrere Fragmente zu ganzen
Szenen zusammenzusetzen:43 Ob fr. 4 und 5 direkt auf die Versuche des Poly-
phem in dithyrambischer Ausdrucksweise in fr. 3 (wenn Polyphem dort der
Sprecher ist) Bezug nehmen, oder auf seine an anderen Stellen des Stücks
hervortretende Unbildung, ist unklar. Und wenn Galateia die Sprecherin in fr.
4 und 5 ist und sich beide Fragmente auf Polyphem beziehen, dann stammen
sie aus unterschiedlichen Szenen (in fr. 4 wird Polyphem direkt angesprochen,
in fr. 5 über ihn gesprochen).
Datierung Wenn die antike Nachricht, dass Philoxenos als erster die Liebe
von Polyphem und Galateia behandelte, richtig ist (vgl. oben zum Titel), und
diese Episode das Thema von Nikochares’ Stück war, dann ergibt sich als siche-
rer terminus post quem die Aufführung von Philoxenos’ Dithyrambos. Diese
lässt sich wiederum durch die Parodie im 388 v. Chr. aufgeführten Plutos des
Aristophanes auf vor 388 v. Chr. datieren. Für Nikochares’ Komödie ergibt sich
damit eine Aufführungszeit frühestens in den späten 390er oder frühen 380er
Jahren, was gut zu dem einzigen gesicherten Datum aus Nikochares’ Karriere
(Aufführung der Lakönes 388 v.Chr.; vgl. test. 6) und zu der Erwähnung des
auch bei Ar. Plut. 179 und 303 verspotteten Philonides in fr. 4 passt. Vgl.
Meineke I 254-5, Wilhelm 1906, 125, Geißler 1925, 74, Körte 1936, 346,7-17,
Webster 1952, 14 (der das Stück auf 390-80 v.Chr. datiert), Edmonds I 929
Anm. d, Storey, FOCII 385.
fr. 3 K.-A. (2 K.)
σοφαΐσι παλάμαις τεκτόνων εΐργασμένον
<καί> πόλλ’ έν αύτω λέπτ’ έχον καδίσκια
κυμινοδόκον
1 σοφαΐσι παλάμαις (vel σοφαΐς <τε> παλάμαις) Bentley („vel -αΐς -αισι“ Kock): -αΐς
-αις codd. 2 καί add. Salmasius ap. Jungermann (ap. Lederlin / Hemsterhuis 1706,
1267) λέπτ’ om. S έχων codd.: corr. ed. pr. 3 κυμινοδοκεΐον Headlam
ein mit kundigen Händen der Handwerker gefertigter
<und> in sich viele feine kadiskia enthaltender
Kümmelbehälter44

43 Eine solche suggeriert z.B. Casolari 2003, 294-5 (und vgl. schon 135 und 163-4).
44 Oder, bei Deutung von εΐργασμένον ... έχον ... κυμινοδόκον als Akkusativ: „einen...
gefertigten ... enthaltenden Kümmelbehälter“.
 
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