Γαλάτεια (fr. 6)
57
Vgl. Apollon. Dysc. GrGr 1.1 p. 87,12-4 (wo die kontrahierten Formen
Καδμήδες und Νηρήδες diskutiert werden) und besonders Et. Magn. p. 604,54-
6 Νηρήδες: έχει τό ι· άπό γάρ τοϋ Νηρηίδες και Βρισηίδες και Χρυσηΐδες
και Καδμηΐδες συνηρέθη Νηρήδες, Βρισήδες, Χρυσήδες, και Καδμήδες (vgl.
dazu Reitzenstein 1897 291 Anm. 3) und Zonar, p. 1765 Tittmann = Or. fr. A
81 Alpers (...) όπηνίκα δ’ έν συλλαβών διαζεύξει φωνήεντι έπεται, γράφεται
μεν, ού συνεκφωνείται δέ· Καδμήδα, Νηρήδα, Κωπαδα. Vgl. insgesamt Alpers
1981, 192-3.
In den erhaltenen Stücken und Fragmenten des Euripides finden sich de-
klinierte Formen des Worts Νηρη'ίς/Νηρής dreimal in der unkontrahierten
(Andr. 135 [lyr.]. 1267, LA 836. 1062 [lyr.]) und 16-mal in der kontrahierten
Form (Andr. 46. 161. 1267, El. 434 [lyr.]. 442 [lyr., Nom. PI. Νηρήδες], Tro. 2,
IT 274. 428 [lyr.]. 537, Hel. 318. 1647, IA 239 [lyr., Nom. PI. Νηρήδες], 626.
819. 896. 1078 [lyr.]).
Die Behauptung des Gros, dass das Wort im Nominativ Singular nur sel-
ten kontrahiert wird, lässt sich nicht mehr überprüfen (das von Gros zitierte
Men. fr. 505 νηρής τις έπ'ι δελφίνος ist der einzige mir bekannte Beleg im
Nominativ Singular in der klassischen attischen Dichtung; vielleicht beruht
die Bemerkung des Oros hier auch einfach auf der Beobachtung, dass die
Formen dieser Wörter im Nom. Sg. überhaupt in der attischen Literatur selten
bezeugt sind).64
Interpretation In der Tragödie überwiegen bei Euripides (besonders im
iambischen Trimeter) eindeutig die kontrahierten Formen; kontrahiert ist
auch der einzige Beleg des Worts bei Aischylos (fr. 174 R.; vgl. aber Ag. 1439
Χρυσήΐδων), während bei Sophokles einem späten kontrahierten Beispiel (OC
719 [lyr.]) zwei Belege mit der (schon homerischen) nicht-kontrahierten Form
gegenüberstehen (fr. 546,2. 562,2 R.).65 Es scheint, dass sich hier am Ende des
5. Jh. mehr und mehr die kontrahierte Form durchsetzt, und entsprechend ist
auch die Verwendung der kontrahierten Form bei Nikochares (und Men. fr.
505) keine Überraschung (der einzige weitere Komödienbeleg, Ale. com. fr. 5,
ist korrupt überliefert; vgl. Orth 2013 (FrC 9.1), 46-7).
Die Titelheldin von Nikochares’ Galateia ist eine der Nereiden. Nach dem
Zitatkontext würde man erwarten, dass das Wort bei Nikochares sicherlich
nicht im Nominativ Singular stand, vielleicht im Plural (aber keineswegs
64 Stellen in der Prosa wie Andoc. 1,62 helfen nicht weiter, da es dort für eine
Entscheidung zwischen Αίγηίς (so MacDowell im Text) bzw. Αϊγής (so Dalmeyda
im Text) und Αίγηίς keine Anhaltspunkte gibt.
65 Vgl. daneben auch Trag, adesp. fr. 177,2 σύ δ’ άμφί Θήβας στεΐχε τάς Καδμηί<δ>ας.
57
Vgl. Apollon. Dysc. GrGr 1.1 p. 87,12-4 (wo die kontrahierten Formen
Καδμήδες und Νηρήδες diskutiert werden) und besonders Et. Magn. p. 604,54-
6 Νηρήδες: έχει τό ι· άπό γάρ τοϋ Νηρηίδες και Βρισηίδες και Χρυσηΐδες
και Καδμηΐδες συνηρέθη Νηρήδες, Βρισήδες, Χρυσήδες, και Καδμήδες (vgl.
dazu Reitzenstein 1897 291 Anm. 3) und Zonar, p. 1765 Tittmann = Or. fr. A
81 Alpers (...) όπηνίκα δ’ έν συλλαβών διαζεύξει φωνήεντι έπεται, γράφεται
μεν, ού συνεκφωνείται δέ· Καδμήδα, Νηρήδα, Κωπαδα. Vgl. insgesamt Alpers
1981, 192-3.
In den erhaltenen Stücken und Fragmenten des Euripides finden sich de-
klinierte Formen des Worts Νηρη'ίς/Νηρής dreimal in der unkontrahierten
(Andr. 135 [lyr.]. 1267, LA 836. 1062 [lyr.]) und 16-mal in der kontrahierten
Form (Andr. 46. 161. 1267, El. 434 [lyr.]. 442 [lyr., Nom. PI. Νηρήδες], Tro. 2,
IT 274. 428 [lyr.]. 537, Hel. 318. 1647, IA 239 [lyr., Nom. PI. Νηρήδες], 626.
819. 896. 1078 [lyr.]).
Die Behauptung des Gros, dass das Wort im Nominativ Singular nur sel-
ten kontrahiert wird, lässt sich nicht mehr überprüfen (das von Gros zitierte
Men. fr. 505 νηρής τις έπ'ι δελφίνος ist der einzige mir bekannte Beleg im
Nominativ Singular in der klassischen attischen Dichtung; vielleicht beruht
die Bemerkung des Oros hier auch einfach auf der Beobachtung, dass die
Formen dieser Wörter im Nom. Sg. überhaupt in der attischen Literatur selten
bezeugt sind).64
Interpretation In der Tragödie überwiegen bei Euripides (besonders im
iambischen Trimeter) eindeutig die kontrahierten Formen; kontrahiert ist
auch der einzige Beleg des Worts bei Aischylos (fr. 174 R.; vgl. aber Ag. 1439
Χρυσήΐδων), während bei Sophokles einem späten kontrahierten Beispiel (OC
719 [lyr.]) zwei Belege mit der (schon homerischen) nicht-kontrahierten Form
gegenüberstehen (fr. 546,2. 562,2 R.).65 Es scheint, dass sich hier am Ende des
5. Jh. mehr und mehr die kontrahierte Form durchsetzt, und entsprechend ist
auch die Verwendung der kontrahierten Form bei Nikochares (und Men. fr.
505) keine Überraschung (der einzige weitere Komödienbeleg, Ale. com. fr. 5,
ist korrupt überliefert; vgl. Orth 2013 (FrC 9.1), 46-7).
Die Titelheldin von Nikochares’ Galateia ist eine der Nereiden. Nach dem
Zitatkontext würde man erwarten, dass das Wort bei Nikochares sicherlich
nicht im Nominativ Singular stand, vielleicht im Plural (aber keineswegs
64 Stellen in der Prosa wie Andoc. 1,62 helfen nicht weiter, da es dort für eine
Entscheidung zwischen Αίγηίς (so MacDowell im Text) bzw. Αϊγής (so Dalmeyda
im Text) und Αίγηίς keine Anhaltspunkte gibt.
65 Vgl. daneben auch Trag, adesp. fr. 177,2 σύ δ’ άμφί Θήβας στεΐχε τάς Καδμηί<δ>ας.