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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0095
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Nikochares

fr. 15 K.-A. (12 K.)
έπλέομεν, ώ κόρη, ’πί κώς
πλέομεν Hemsterhuis
wir segelten, junge Frau, nach einem Vlies
Et. gen. A (Et. magn. p. 550,12)
παρά τό κώ τό σημαίνον τό κοιμώμαι... κώς ρηματικόν όνομα· Νικοχάρης (Νικωχάρι
Α) Λημνίαις (-ία codd., corr. Porson) οίον (om. Et. magn.) έπλέομεν — κώς. τούτο δέ
τό κώς γίνεται καί κώας κατά πλεονασμόν (...)
Von kö, was „schlafen“/„einschlafen“ bedeutet,... das deverbative Nomen kös („Vlies“):
Nikochares in den Lemniai, folgendermaßen: „wir — Vlies“. Dieses kös wird aber auch
durch Pleonasmos zu köas (...)
Metrum vielleicht Teil eines iambischen Trimeters
Diskussionen Hemsterhuis 1744, 57 (= Hemsterhuis 1811, 57); Porson 1807,
391;111 K. O. Müller 1820, 302 Anm. 6; Meineke 1827, 59 (~ Meineke I (1839)
255-6); Bothe 1855, 326; Kock I (1880) 772-3; Schmid 1946, 167 Anm. 9. 12;
Edmonds I (1957) 932-3 Anm. a; PCG VII (1989) 46; Miles 2009, 99-100; Storey,
FOCII (2011) 391.
Zitatkontext Der Zitatkontext ist hier unverändert nach PCG abgedruckt
(wo Angaben von Klaus Alpers über die Hss. A und B des Et. Gen. verwendet
wurden; vgl. PCG VII xvii). In den Etymologica dient das Zitat aus Nikochares
als Zwischenschritt für die (unzutreffende) Herleitung von κώας „Vlies“ aus
einem Verb κώ über κώς (tatsächlich ist die attische Form κώς durch Kon-
traktion aus κώας entstanden, vgl. unten zu ’πί κώς). Die Diskussion geht
wahrscheinlich auf die Schrift Περί μονοσυλλάβων ρημάτων des Philoxenos
v. Alexandria (1. Jh. v. Chr.) zurück (fr. *129 Theodoridis); vgl. mit weiteren
Belegen für diese Etymologie Theodoridis 1976, 151.112

111 Die erste Auflage (1801) war mir nicht zugänglich.
112 Vgl. auch Ar. Ran. 1477-8 (τις δ’ οίδεν εί τό ζην μέν έστι κατθανεΐν, / τό πνεΐν δέ
δειπνεΐν, τό δέ καθεύδειν κώδιον; (für den Hinweis danke ich Claudia Michel).
Die Möglichkeit, dass es sich um eine Anspielung auf - dann schon lange vor
Philoxenos entstandene - etymologische Spekulationen handeln könnte, etwa von
zeitgenössischen Sophisten, die dann vielleicht auch δειπνεΐν als δει πνεΐν erklärt
 
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