Metadaten

Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0099
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
94

Nikochares

Ecl. 400 κάκκαβον· διά του η κακκάβην λέγε, τό γάρ διά τού ο άμαθές· καί
γάρ Αριστοφάνης έν Δαιδάλω [fr. 204] διά τού η χρήται, Moer. κ 4 Hansen
κακκάβη Αττικοί, κάκκαβος Έλληνες, Synag. Α κ 40 = Phot, κ 83 [Oros fr. Β 81
Alpers] κακκάβη δει λέγειν, ούχί κάκκαβος; vgl. mit weiteren Belegen Alpers
1981, 228-9).118 Im Et. gen. AB (zitiert bei Alpers) wird unter Berufung auf
Orion auch ein Femininum ή κάκκαβος genannt (άναλογώτερον δέ θέλουσι
λέγειν ή κάκκαβος θηλυκόν· τό γάρ άρσενικόν παντελώς άδόκιμον. ούτως
Ώρίων [vgl. Philoxen. fr. *249 Theodoridis]); die erhaltenen klassischen Belege
für κάκκαβος lassen leider keine Entscheidung über das Genus zu.
κατά την των πολλών χρήσιν bei Pollux bezieht sich auf den allgemeinen
Sprachgebrauch seiner Zeit (vgl. Phot, κ 84 ήν ήμεΐς κάκκαβον).
Die drei von Pollux neben Nikochares zitierten Belege für κακκάβη/
κάκκαβος finden sich alle (teilweise ausführlicher zitiert) auch bei Athen.
4,169b-f, in einem Anschnitt über Kochutensilien (169b μαγειρικά ... σκεύη);
allerdings wird dort nur Ar. fr. 495 (zusammen mit weiteren Belegen, Ar. fr.
224 und Antiph. fr. 216,1-4) explizit für κακκάβη zitiert (Eub. fr. 37 erscheint
als Beleg für βατάνια und πατάνια, während der Bezug von Antiph. fr. 180,
wo λοπάς und κάκκαβος vorkommen, nicht explizit genannt wird).
Interpretation κακκάβη (Hermipp. fr. 19, Ar. fr. 204. 224. 495, Antiph. fr.
216,3) bzw. κάκκαβος (vgl. außer Nikochares Philox. Leuc. PMG 836b,7. 18,
Antiph. fr. 180,4. 6, fr. 243,3),119 lat. caccabus (vgl. TLL s.v.), ist nach Frisk s.v.
κακκάβη 1 ein Lehnwort unbekannter Herkunft, vielleicht aus einer semi-
tischen Sprache (so Frisk s.v. κακκάβη, mit weiterer Literatur); wohl ohne
etymologische Verbindung zu dem lautmalerischen κακκάβη oder κακκαβίς
(„Rebhuhn“; vgl. Frisk s. v. κακκάβη 2).
Die genaueste Beschreibung liefert Phot, κ 84 (= Ael. Dion, κ 4) έστι δέ
λοπαδώδες έχον έξ εαυτού τρεις πόδας („sie ist aber ein einer lopas ähnli-
cher Gegenstand, der von sich aus drei Füße hat“). Mit λοπάς wird κάκκαβος
auch bei Antiph. fr. 180,4-5 κάκκαβον λέγω· / σύ δ’ ίσως άν εϊποις λοπάδ’
in Verbindung gebracht (und vgl. neben Poll. 10,106-7 im Zitatkontext des
Fragments auch Hesych. κ 314). Dagegen glossieren Athen. 4,169c, Hesych. κ
313 und Phot, κ 83 κακκάβη mit χύτρα (vgl. aber Antiph. fr. 243, wo κάκκαβον
in einer Aufzählung neben χύτρα erscheint). Es handelt sich demnach um
ein Kochgefäß, das (anders als λοπάς und χύτρα) nicht auf einen Dreifuß
gestellt wurde, sondern selbst Füße hatte, auf denen es über einer Hitzequelle

118 Und vgl. schon Lobeck 1820, 427-8 und Bergk 1838, 316-7.
119 Die Deminutivform κακκάβιον ist bezeugt bei Philox. Leuc. PMG 836b, 11 (μικρά...
κακκάβι’) und Eub. fr. 37,1.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften