110
Nikochares
22 erscheint die Sphinx zunächst in einer längeren Liste von Ungeheuern, mit
denen Hetären verglichen werden (Vers 5), und dann wird später gesagt, dass
man jede Hetäre eine thebanische Sphinx nennen kann, da sie sich ebenso
rätselhaft ausdrückt (Vers 22-4), und auch sonst werden Personen, die in
Rätseln sprechen, als Sphinx bezeichnet, vgl. Alex. fr. 172,5-6, Philem. fr. 114,1
~ Strat. fr. 1,1.
άλάστωρ bezeichnet eigentlich einen verderbenbringenden Daimon (vgl.
z.B. Aesch. Pers. 354, Ag. 1501, Soph. OC 788, Eur. Med. 1059, El. 979, Xenarch.
fr. 1,3; vgl. Fraenkel 1950, III 711-12), wird übertragen aber auch in Bezug auf
Menschen als allgemeinere Beschimpfung verwendet (Soph. Ai. 373, Dem.
18,296. 19,305, Men. Peric. 986, Bato fr. 2,5; vgl. Gomme/Sandbach 1973, 527
und Wankel 1976, 1257).
fr. 24K.-A. (19 K.)
Phot, (b z) α 430 = Synag. B α 419
άζειν· τό διά τού στόματος άθρόως έκπνεΐν άζειν λέγουσιν (άζειν λέγουσιν om.
Phot, b) Αττικοί, μιμούμενοι τον ήχον τού πνεύματος, ούτως Νικοχάρης (Νικόχαρις
codd.).
αζ e in: das gesammelte Ausatmen durch den Mund nennen sie azein, in Nachahmung
des Klangs der ausgeatmeten Luft. So Nikochares.
Diskussionen Tichy 1983, 151. 246-7.
Zitatkontext Die bei Photios und in der Synagoge B überlieferte Glosse
geht auf die erweiterte Synagoge (Σ’”) zurück (vgl. Cunningham 2003, 54-5).
Dieselbe Bedeutung von άζειν nennt auch Hesych. oc 1445 άζειν· στενάζειν
ή έκπνεΐν διά στόματος (zu weiteren Belegen vgl. Theodoridis 1982, 50 ad
Phot, α 430). Cunningham 2003, 556-7 führt Synag. B oc 417-21 (= Phot, α
429-33) insgesamt auf Diogenian zurück (zu Diogenian als Quelle von Σ’” vgl.
Cunningham 2003, 55 mit Anm. 130). Zu dem Hinweis auf eine lautmalerische
Bildung vgl. mit derselben Wendung (μιμεΐσθαι τον ήχον) Schol. Ar. Nub. 387c
und Schol. Ar. Plut. 290.
Interpretation Die beiden für άζειν bezeugten Bedeutungen („seufzen“ und
„hauchen“) sind von verschiedenen lautmalerischen Interjektionen abgeleitet,
im ersten Fall von ά ά, im zweiten Fall von einem ebenfalls mit α gebildeten
Imitation des Geräuschs beim Hauchen (vgl. mit weiteren ähnlichen Bildungen
wie μύζειν von μύ μΰ Tichy 1983, 151). In der Literatur ist άζειν ist nur für
Nikochares bezeugt, für den Photios ausdrücklich die Bedeutung „hauchen“
Nikochares
22 erscheint die Sphinx zunächst in einer längeren Liste von Ungeheuern, mit
denen Hetären verglichen werden (Vers 5), und dann wird später gesagt, dass
man jede Hetäre eine thebanische Sphinx nennen kann, da sie sich ebenso
rätselhaft ausdrückt (Vers 22-4), und auch sonst werden Personen, die in
Rätseln sprechen, als Sphinx bezeichnet, vgl. Alex. fr. 172,5-6, Philem. fr. 114,1
~ Strat. fr. 1,1.
άλάστωρ bezeichnet eigentlich einen verderbenbringenden Daimon (vgl.
z.B. Aesch. Pers. 354, Ag. 1501, Soph. OC 788, Eur. Med. 1059, El. 979, Xenarch.
fr. 1,3; vgl. Fraenkel 1950, III 711-12), wird übertragen aber auch in Bezug auf
Menschen als allgemeinere Beschimpfung verwendet (Soph. Ai. 373, Dem.
18,296. 19,305, Men. Peric. 986, Bato fr. 2,5; vgl. Gomme/Sandbach 1973, 527
und Wankel 1976, 1257).
fr. 24K.-A. (19 K.)
Phot, (b z) α 430 = Synag. B α 419
άζειν· τό διά τού στόματος άθρόως έκπνεΐν άζειν λέγουσιν (άζειν λέγουσιν om.
Phot, b) Αττικοί, μιμούμενοι τον ήχον τού πνεύματος, ούτως Νικοχάρης (Νικόχαρις
codd.).
αζ e in: das gesammelte Ausatmen durch den Mund nennen sie azein, in Nachahmung
des Klangs der ausgeatmeten Luft. So Nikochares.
Diskussionen Tichy 1983, 151. 246-7.
Zitatkontext Die bei Photios und in der Synagoge B überlieferte Glosse
geht auf die erweiterte Synagoge (Σ’”) zurück (vgl. Cunningham 2003, 54-5).
Dieselbe Bedeutung von άζειν nennt auch Hesych. oc 1445 άζειν· στενάζειν
ή έκπνεΐν διά στόματος (zu weiteren Belegen vgl. Theodoridis 1982, 50 ad
Phot, α 430). Cunningham 2003, 556-7 führt Synag. B oc 417-21 (= Phot, α
429-33) insgesamt auf Diogenian zurück (zu Diogenian als Quelle von Σ’” vgl.
Cunningham 2003, 55 mit Anm. 130). Zu dem Hinweis auf eine lautmalerische
Bildung vgl. mit derselben Wendung (μιμεΐσθαι τον ήχον) Schol. Ar. Nub. 387c
und Schol. Ar. Plut. 290.
Interpretation Die beiden für άζειν bezeugten Bedeutungen („seufzen“ und
„hauchen“) sind von verschiedenen lautmalerischen Interjektionen abgeleitet,
im ersten Fall von ά ά, im zweiten Fall von einem ebenfalls mit α gebildeten
Imitation des Geräuschs beim Hauchen (vgl. mit weiteren ähnlichen Bildungen
wie μύζειν von μύ μΰ Tichy 1983, 151). In der Literatur ist άζειν ist nur für
Nikochares bezeugt, für den Photios ausdrücklich die Bedeutung „hauchen“