Αϋγη (fr. 3)
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τό κόρημα τήν αϋλην κόρει mit Napolitano 2012, 93-6).187 Die Bedeutung von
παρα- in dem Kompositum ist nicht klar; allerdings wird in beiden erhaltenen
Belegen zwischen Gastmahl und Symposion gekehrt, und es wäre denkbar,
dass hier παρακορεΐν das flüchtige, schnelle Kehren (neben den Klinen und in
Anwesenheit der Gäste) während eines solchen Anlasses beschreibt (vgl. dage-
gen κορεΐν bei Eup. fr. 167, wo vielleicht von Vorbereitungen eines Gastmahls
die Rede ist, vgl. Napolitano a.a.O.).188
3 έπειτα κατά χειρών έκαστη Vgl. Plat. com. fr. 71,2-3 εγώ δέ / νί-
πτρον παραχέων έρχομαι, und zu έπειτα und έκάστη Plat. com. fr. 71,7-8
στέφανον δ’ έπειθ’ έκάστω / δώσω φέρων τών συμποτών.189 Als κατά χειρών
(ϋδωρ) wurde offenbar besonders das den Gästen zwischen Gastmahl und
Symposion über die Hände geschüttete Wasser bezeichnet (so Antiph. fr. 280
έπεί δ’ ό τρίπους ήρθη κατά χειρών τ’ ε’ίχομεν, Philox. Leuc. 836b,38-42 PMG,
und vielleicht auch Men. fr. 36Ο);190 dagegen wurde das vor dem Gastmahl
verwendete Wasser κατά χειρός (ϋδωρ) genannt); vgl. W. J. Slater 1986,134-5
ad Ar. Byz. fr. 368, W. J. Slater 1989, Totaro 1998,180 ad Amips. fr. 20, Orth 2013
(FrC 9.1), 76-7 ad Ale. com. fr. 16. Zu der Ellipse von ϋδωρ vgl. Nicostr. fr. 26,
Antiph. fr. 280, Demonic. fr. 1, Alex. fr. 263,2, Arched. fr. 2,1-3, Men. fr. 360. Der
Präpositionalausdruck mit κατά + Gen. erklärt sich damit, dass ein Sklave das
Wasser über die Hände des Gastes schüttete (und gleichzeitig in einer darunter
gehaltenen Schale wieder auffing); vgl. Hom. Od. 1,136-8 (u.ö.); I. Krauskopf,
ThesCRA 5 (2005) 165-8. Zum Händewaschen vor dem Symposion vgl. auch
Xenophan. fr. 1,1 W.2 (zitiert oben zu 2 είτα παρακορήσαι) und Alex. fr. 252,2
άπονίψασθαι δοτέον.
καί μύρον τι δούναι Vgl. Plat. com. fr. 71,6-7 τό μύρον ήδη παραχέω
βαδίζων / Αιγύπτιον κατ’ ’ίρινον. Zur Verwendung von Parfüm am Anfang
eines Symposions vgl. Xenophan. fr. 1,3 W.2 άλλος δ’ εύώδες μύρον έν φιάλη
παρατείνει, Ar. Ach. 1090-1 (Beschreibung der Vorbereitungen eines δεΐπνον,
wobei sich die aufgezählten Elemente aber teilweise eher auf das Symposion
187 Phryn. Ecl. 55 akzeptiert κορεΐν und παρακορεΐν als attisch (vgl. auch Ecl. 83); vgl.
Poll. 6,94 παΐς έκκορείτω παρακορείτω und Hesych. π 553.
188 Vgl. auch Ar. Pac. 1193 (Aufforderung zum Fegen der Tische im Kontext eines
Gastmahls).
189 Zu έπειτα vgl. in ähnlichem inhaltlichen Zusammenhang auch Ar. Pac. 1195 έπειτ’
έπιφόρει τούς άμύλους (...), nach 1193 άποκάθαιρε τάς τραπέζας.
190 Die Form κατά χειρών erscheint auch in einer bei Clem. Strom. 5,46,5 dem θύτης
Δίων (vgl. zu Philyll. fr. 19) zugeschriebenen religiösen Anweisung: καί βέδυ λα-
βών κατά χειρών καταχέου καί επί τήν ίεροσκοπίην τρέπου. Zu dem Ritual in
religiösem Kontext vgl. ThesCRA 5 (2005) 165-8 (I. Krauskopf).
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τό κόρημα τήν αϋλην κόρει mit Napolitano 2012, 93-6).187 Die Bedeutung von
παρα- in dem Kompositum ist nicht klar; allerdings wird in beiden erhaltenen
Belegen zwischen Gastmahl und Symposion gekehrt, und es wäre denkbar,
dass hier παρακορεΐν das flüchtige, schnelle Kehren (neben den Klinen und in
Anwesenheit der Gäste) während eines solchen Anlasses beschreibt (vgl. dage-
gen κορεΐν bei Eup. fr. 167, wo vielleicht von Vorbereitungen eines Gastmahls
die Rede ist, vgl. Napolitano a.a.O.).188
3 έπειτα κατά χειρών έκαστη Vgl. Plat. com. fr. 71,2-3 εγώ δέ / νί-
πτρον παραχέων έρχομαι, und zu έπειτα und έκάστη Plat. com. fr. 71,7-8
στέφανον δ’ έπειθ’ έκάστω / δώσω φέρων τών συμποτών.189 Als κατά χειρών
(ϋδωρ) wurde offenbar besonders das den Gästen zwischen Gastmahl und
Symposion über die Hände geschüttete Wasser bezeichnet (so Antiph. fr. 280
έπεί δ’ ό τρίπους ήρθη κατά χειρών τ’ ε’ίχομεν, Philox. Leuc. 836b,38-42 PMG,
und vielleicht auch Men. fr. 36Ο);190 dagegen wurde das vor dem Gastmahl
verwendete Wasser κατά χειρός (ϋδωρ) genannt); vgl. W. J. Slater 1986,134-5
ad Ar. Byz. fr. 368, W. J. Slater 1989, Totaro 1998,180 ad Amips. fr. 20, Orth 2013
(FrC 9.1), 76-7 ad Ale. com. fr. 16. Zu der Ellipse von ϋδωρ vgl. Nicostr. fr. 26,
Antiph. fr. 280, Demonic. fr. 1, Alex. fr. 263,2, Arched. fr. 2,1-3, Men. fr. 360. Der
Präpositionalausdruck mit κατά + Gen. erklärt sich damit, dass ein Sklave das
Wasser über die Hände des Gastes schüttete (und gleichzeitig in einer darunter
gehaltenen Schale wieder auffing); vgl. Hom. Od. 1,136-8 (u.ö.); I. Krauskopf,
ThesCRA 5 (2005) 165-8. Zum Händewaschen vor dem Symposion vgl. auch
Xenophan. fr. 1,1 W.2 (zitiert oben zu 2 είτα παρακορήσαι) und Alex. fr. 252,2
άπονίψασθαι δοτέον.
καί μύρον τι δούναι Vgl. Plat. com. fr. 71,6-7 τό μύρον ήδη παραχέω
βαδίζων / Αιγύπτιον κατ’ ’ίρινον. Zur Verwendung von Parfüm am Anfang
eines Symposions vgl. Xenophan. fr. 1,3 W.2 άλλος δ’ εύώδες μύρον έν φιάλη
παρατείνει, Ar. Ach. 1090-1 (Beschreibung der Vorbereitungen eines δεΐπνον,
wobei sich die aufgezählten Elemente aber teilweise eher auf das Symposion
187 Phryn. Ecl. 55 akzeptiert κορεΐν und παρακορεΐν als attisch (vgl. auch Ecl. 83); vgl.
Poll. 6,94 παΐς έκκορείτω παρακορείτω und Hesych. π 553.
188 Vgl. auch Ar. Pac. 1193 (Aufforderung zum Fegen der Tische im Kontext eines
Gastmahls).
189 Zu έπειτα vgl. in ähnlichem inhaltlichen Zusammenhang auch Ar. Pac. 1195 έπειτ’
έπιφόρει τούς άμύλους (...), nach 1193 άποκάθαιρε τάς τραπέζας.
190 Die Form κατά χειρών erscheint auch in einer bei Clem. Strom. 5,46,5 dem θύτης
Δίων (vgl. zu Philyll. fr. 19) zugeschriebenen religiösen Anweisung: καί βέδυ λα-
βών κατά χειρών καταχέου καί επί τήν ίεροσκοπίην τρέπου. Zu dem Ritual in
religiösem Kontext vgl. ThesCRA 5 (2005) 165-8 (I. Krauskopf).