Δωδεκάτη (fr. 6)
165
und die des Hermes am Ende von Euripides’ Antiope,217 fr. 223,125-6 Kn. Ζευς
τήνδε τιμήν συν δ’ έγώ δίδωμί σοι, / ούπερ τόδ’ εϋρημ’ έσχες, Άμφιων άναξ
(wo mit 125 τήνδε τιμήν ... δίδωμί σοι genau dieselbe Wendung wie in Vers
1-2 des Philyllios erscheint, nur in anderer Wortstellung).
Euripideische Parallelen lassen sich auch zu weiteren Elementen des
Fragments nennen, so zu 1 πρώτα μέν, 2 τουτ’ αϋτ’, zu 2-3 εχειν / όνομα
(vgl. jeweils zu den Lemmata) und zu σοι μέν ούν (Eur. Or. 1511). Auch die
Apostrophe eines Gegenstands ist ein in der Komödie häufiger parodiertes
Element des tragischen Stils (vgl. unten zu 1 άμφορεΰ).
Schließlich entspricht auch das Metrum genau den Normen der Tragödie:
Alle drei Verse haben Penthemimeres, Vers 1-2 kommen ohne Auflösungen
aus; όνομα steht auch bei Euripides häufig am Trimeteranfang (darunter in
Aitiologien in der Rede der Athene am Ende des Erechtheus, fr. 370,73 όνομα
δέ κλεινόν θήσομαι κα[θ’ Έλλ]άδα und in der des Hermes im Prolog des Ion,
74-5, Τωνα δ’ αυτόν, κτίστορ’ Άσιάδος χθονός, / όνομα κεκλήσθαι θήσεται
καθ’ Ελλάδα), und in mehreren dieser Verse folgen noch weitere Auflösungen
(Ion. 800, Hel. 87, Phoen. 751 [mit Auflösung an derselben Stelle wie bei
Philyllios: όνομα δ’ έκαστου διατριβή πολλή λέγειν], Bacch. 296, ΙΑ 828).
Zu weiteren Beispielen für die Verspottung tragischer Etymologien vgl.
die von Kassel/Austin ad l. genannten Ar. fr. 342 (nach Eur. fr. 182 Kn.) und
373 (nach Eur. IT 30).
Schwierig ist die Identifizierung der dramatischen Situation des Fragments:
Schmid 1946, 169 vergleicht Theopomp. 33, wo ein Mann mit dem Namen
Spinther einen Weinkrug anspricht, für den er ganz offenbar große Sympathie
empfindet, und sich Gedanken über dessen richtige Benennung macht. Die
Formulierung bei Philyllios passt aber vielleicht besser zu einem Gott, der
(etwa in einer Aitiologie am Ende eines Stücks) den Namen des Gegenstands
autoritativ festlegen und zugleich begründen kann. Angesichts des auf die
Anthestherien verweisenden Komödientitels Δωδεκάτη könnte man hier
217 Nicht auszuschließen ist aufgrund der klanglichen Ähnlichkeit zwischen άμφορεύς
und Amphion, dass Philyllios gerade auf eine offenbar berüchtigte euripideische
Etymologie von Amphions Namen aus άμφ’ δδον (fr. 182 Kn., parodiert von Ar. fr.
342) in diesem Stück anspielt (vgl. Miles 2009, 90-1).
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und die des Hermes am Ende von Euripides’ Antiope,217 fr. 223,125-6 Kn. Ζευς
τήνδε τιμήν συν δ’ έγώ δίδωμί σοι, / ούπερ τόδ’ εϋρημ’ έσχες, Άμφιων άναξ
(wo mit 125 τήνδε τιμήν ... δίδωμί σοι genau dieselbe Wendung wie in Vers
1-2 des Philyllios erscheint, nur in anderer Wortstellung).
Euripideische Parallelen lassen sich auch zu weiteren Elementen des
Fragments nennen, so zu 1 πρώτα μέν, 2 τουτ’ αϋτ’, zu 2-3 εχειν / όνομα
(vgl. jeweils zu den Lemmata) und zu σοι μέν ούν (Eur. Or. 1511). Auch die
Apostrophe eines Gegenstands ist ein in der Komödie häufiger parodiertes
Element des tragischen Stils (vgl. unten zu 1 άμφορεΰ).
Schließlich entspricht auch das Metrum genau den Normen der Tragödie:
Alle drei Verse haben Penthemimeres, Vers 1-2 kommen ohne Auflösungen
aus; όνομα steht auch bei Euripides häufig am Trimeteranfang (darunter in
Aitiologien in der Rede der Athene am Ende des Erechtheus, fr. 370,73 όνομα
δέ κλεινόν θήσομαι κα[θ’ Έλλ]άδα und in der des Hermes im Prolog des Ion,
74-5, Τωνα δ’ αυτόν, κτίστορ’ Άσιάδος χθονός, / όνομα κεκλήσθαι θήσεται
καθ’ Ελλάδα), und in mehreren dieser Verse folgen noch weitere Auflösungen
(Ion. 800, Hel. 87, Phoen. 751 [mit Auflösung an derselben Stelle wie bei
Philyllios: όνομα δ’ έκαστου διατριβή πολλή λέγειν], Bacch. 296, ΙΑ 828).
Zu weiteren Beispielen für die Verspottung tragischer Etymologien vgl.
die von Kassel/Austin ad l. genannten Ar. fr. 342 (nach Eur. fr. 182 Kn.) und
373 (nach Eur. IT 30).
Schwierig ist die Identifizierung der dramatischen Situation des Fragments:
Schmid 1946, 169 vergleicht Theopomp. 33, wo ein Mann mit dem Namen
Spinther einen Weinkrug anspricht, für den er ganz offenbar große Sympathie
empfindet, und sich Gedanken über dessen richtige Benennung macht. Die
Formulierung bei Philyllios passt aber vielleicht besser zu einem Gott, der
(etwa in einer Aitiologie am Ende eines Stücks) den Namen des Gegenstands
autoritativ festlegen und zugleich begründen kann. Angesichts des auf die
Anthestherien verweisenden Komödientitels Δωδεκάτη könnte man hier
217 Nicht auszuschließen ist aufgrund der klanglichen Ähnlichkeit zwischen άμφορεύς
und Amphion, dass Philyllios gerade auf eine offenbar berüchtigte euripideische
Etymologie von Amphions Namen aus άμφ’ δδον (fr. 182 Kn., parodiert von Ar. fr.
342) in diesem Stück anspielt (vgl. Miles 2009, 90-1).