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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0171
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166

Philyllios

besonders an Dionysos denken.218 Besteht ein Zusammenhang mit dem
Trinkwettbewerb an den Choen (d.h. der Δωδεκάτη, vgl. S. 161-2)?219
1 άμφορεύ Die Apostrophe von Gegenständen ist eines der manierier-
ten Elemente der Tragödiensprache, das in paratragischen Passagen immer
wieder aufgegriffen wird, vgl. z. B. Ar. Ach. 885-7. 893-4 (Anrede eines Aals,
allerdings ohne Vokativ), Eq. 1250-2 (an einen Kranz), Ihesm. 776 (an die
Hände), 778 (an ein Schreibtäfelchen), 945 (an ein safrangelbes Gewand), Eccl.
1-18 (an ein Öllämpchen). Vgl. Rau 1967, 51-2 (und Index s.v. Apostrophe).
Das Wort άμφορεύς bezeichnet nicht nur ein Gefäß mit enger Öffnung,
das besonders für Wein verwendet wurde („Amphore“, z.B. Ar. Plut. 807, fr.
310; vgl. Amyx 1958, 174-86), sondern auch eine Maßeinheit (vgl. Pritchett
1956, 195-6). Wenn die von Philyllios suggerierte Gleichsetzung mit dem
μετρητής richtig ist, dann war 1 άμφορεύς =12 Choen (vgl. die Diskussion
von Pritchett).
2 πρώτα μέν Eine Variante zu πρώτον μέν, die in Tragödie (über 40
Belege, die meisten bei Euripides) und Komödie (etwa 40 Belege) häufig
verwendet wird (wohl nicht zuletzt auch metri causa), daneben bei Homer,
Herodot, im Corpus Hippocraticum und seltener bei Thukydides bezeugt ist,
dagegen nie bei Platon, und bei den Rednern nur bei And. 1,112.
τούτ’ αύτ’ Die Verbindung von αύτό mit τούτο, die in verschiedenen
Varianten mit unterschiedlicher metrischer Gestalt wie αυτό τούτο (z. B. Soph.
Phil. 77, etc., Eur. Andr. 42, etc. Ar. Vesp. 1062), αυτό τούτ’ (z. B. Eur. Hipp. 419,
etc., Ar. Nub. 1038, Antiph. fr. 162,7), αύτό τούθ’ (Ar. Ran. 75), τούτ’ αύτό (z.B.
Aesch. Prom. 826, Soph. OT 547, etc., Eur. Andr. 906, etc., Ar. Eq. 779, Nub.
1499, Thesm. 81, Plut. 38. 340. 414, fr. 41,1, Philetaer. fr. 7,4), τούτ’ αύτ’ (Soph.
Trach. 408), τούτ’ αύθ’ (Soph. Phil. 1022, Ar. Eq. 780) bezeugt ist, knüpft in
den meisten Fällen an vorher Gesagtes an, kann aber auch mit im selben Satz
folgenden Elementen verbunden werden, vgl. Eur. Suppl. 1066-7 ώ θύγατερ,
ού μή μύθον ές πολλούς έρεΐς; / :: τούτ’ αύτό χρήζω, πάντας Άργείους μαθεΐν,
Or. 1177 εγώ, κασίγνητ’, αύτό τούτ’ (zugleich auch zurückverweisend auf
1173-4) εχειν δοκώ, / σωτηρίαν σοι τώδέ τ’ έκ τρίτων τ’ έμοί, Agathon TrGF
39 F 9 τάχ’ αν τις είκός αύτό τούτ’ είναι λέγοι, / βροτοΐσι πολλά τυγχάνειν
ούκ είκότα, Trag, adesp. fr. 296,1-3 Sn.-Kn. όταν γάρ οργή δαιμόνων βλάπτη

218 Die Anthesterien waren nicht nur ein besonders altes Dionysosfest, sondern fei-
erten wahrscheinlich auch die Ankunft des Dionysos in Attika in einer Prozession
mit einem Schiffswagen (vgl. oben zum Titel Δωδεκάτη). In einen solchen Kontext
würde sicherlich auch eine Aitiologie über den Namen eines Trinkgefäßes gut
passen.
219 Edmonds I 904 Anm. a.
 
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