206
Philyllios
Wechsel zwischen Genitiv (38-45 [abhängig von 38 όψεις]. 63-4 [abhängig
von 63 πλήθος]) und Nominativ (46-62. 64-6) bei Anaxandr. fr. 42.
Strukturiert wird der Katalog zusätzlich dadurch, dass ähnliche Tiere
zusammen genannt werden: Vers 1 nennt zunächst verschiedene Arten von
Tintenfischen (πουλυπόδειον, σηπιδάριον), dann von Krebsen (κάραβον,
αστακόν) und schließlich Austern (δστρειον), Vers 2 verschiedene Arten von
Muscheln und Meeresschnecken (χήμας, λεπάδας, σωλήνας, μυς, πίννας,
κτένας έκ Μυτιλήνης), und Vers 3 Meeresfische (τρίγλη, σαργός, κεστρεύς,
πέρκη, κορακΐνοι).
Die meisten der von Philyllios genannten Meerestiere finden sich auch in
ausgedehnten Listen aus Epicharms Hebas gamos, wo es sich vermutlich um
Bestandteile des Hochzeitsmahls handelt;294 vgl. fr. 40 (2 λεπάδας, 3 κτένια,...
όστρεια συμμεμυκότα, 5 μύας ..., 7 τούς τε μακρογογγύλους σωλήνας), fr.
41 (1 μύες <άμ’> άλφησταί τε κορακΐνοι τε κοριοειδέες), fr. 43 (... πέρκας τ’
αΐόλας), fr. 50 (1 αστακοί, 2 κάραβος), fr. 54 (1 πώλυποί τε σηπίαι τε), fr.
57 (τρίγλας). Die Fischnamen stehen bei Epicharm teilweise im Akkusativ
(fr. 42, 43), teilweise im Nominativ (fr. 41, 44, 45), was auf die Herkunft aus
unterschiedlichen Listen weisen könnte (vgl. aber fr. 40 mit dem Wechsel
vom Akkusativ zum Nominativ, s. o.). Mehrere der bei Philyllios aufgezählten
Tiere erscheinen bei Archipp. fr. 24 (λεπάσιν ... τοΐς κτεσίν τε), Anaxandr. fr.
42,61-2 (in einem langen Speisenkatalog in anapästischen Dimetern) πίνναι,
λεπάδες, μύες, όστρεια, / κτένες (vgl. auch 39 πουλυποδείων, 46 κάραβοι
όπτοί, 47 κεστρεύς έφθός, σηπίαι έφθαί, 50 πέρκαι), Archestr. fr. 7,1-3 Olson-
Sens (wo μυς, όστρεια und κτένες genannt werden), und vgl. bei Philyllios fr.
26 μαινίδες < > σκόμβροι, κοχλίαι, κορακΐνοι (ohne Komödientitel überlie-
fert, und wahrscheinlich ebenfalls in anapästischen Tetrametern; wie in fr. 12
steht auch dort κορακΐνοι am Versende).295 Zu weiteren Speisenkatalogen im
anapästischen Tetrameter vgl. zu fr. 26, und vgl. zu Aufzählungen von Fischen
und anderen Meerestieren (z.B. Call. com. fr. 6, Cratin. fr. 171,50, Ar. fr. 333.
380) Spyropoulos 1974, 72. 73. 87. 113 (eine enge Parallele in der lateinischen
Komödie ist Plaut. Rud. 297-8 echinos, lopadas, ostreas, balanos captamus,
conchas, / marinam urticam, musculos, plagusias striatas).
1 πουλυπόδειον Die attische Form für πολυπόδειον („Stück vom
πολύπους“; vgl. Poll. 6,47 πολυπόδεια κρέα),296 vgl. Theopomp. com. fr. 6,3
294 Vgl. Kerkhof 2001, 118.
295 Eine Zugehörigkeit zu derselben Liste wie fr. 12 ist auszuschließen, da dort kaum
zweimal κορακΐνοι genannt worden sein dürften.
296 Wenn πουλυπόδειον hier tatsächlich ein „Stück vom πουλύπους“ bezeichnet, dann
ist allerdings merkwürdig, dass das Wort in den Komödienbelegen regelmäßig
Philyllios
Wechsel zwischen Genitiv (38-45 [abhängig von 38 όψεις]. 63-4 [abhängig
von 63 πλήθος]) und Nominativ (46-62. 64-6) bei Anaxandr. fr. 42.
Strukturiert wird der Katalog zusätzlich dadurch, dass ähnliche Tiere
zusammen genannt werden: Vers 1 nennt zunächst verschiedene Arten von
Tintenfischen (πουλυπόδειον, σηπιδάριον), dann von Krebsen (κάραβον,
αστακόν) und schließlich Austern (δστρειον), Vers 2 verschiedene Arten von
Muscheln und Meeresschnecken (χήμας, λεπάδας, σωλήνας, μυς, πίννας,
κτένας έκ Μυτιλήνης), und Vers 3 Meeresfische (τρίγλη, σαργός, κεστρεύς,
πέρκη, κορακΐνοι).
Die meisten der von Philyllios genannten Meerestiere finden sich auch in
ausgedehnten Listen aus Epicharms Hebas gamos, wo es sich vermutlich um
Bestandteile des Hochzeitsmahls handelt;294 vgl. fr. 40 (2 λεπάδας, 3 κτένια,...
όστρεια συμμεμυκότα, 5 μύας ..., 7 τούς τε μακρογογγύλους σωλήνας), fr.
41 (1 μύες <άμ’> άλφησταί τε κορακΐνοι τε κοριοειδέες), fr. 43 (... πέρκας τ’
αΐόλας), fr. 50 (1 αστακοί, 2 κάραβος), fr. 54 (1 πώλυποί τε σηπίαι τε), fr.
57 (τρίγλας). Die Fischnamen stehen bei Epicharm teilweise im Akkusativ
(fr. 42, 43), teilweise im Nominativ (fr. 41, 44, 45), was auf die Herkunft aus
unterschiedlichen Listen weisen könnte (vgl. aber fr. 40 mit dem Wechsel
vom Akkusativ zum Nominativ, s. o.). Mehrere der bei Philyllios aufgezählten
Tiere erscheinen bei Archipp. fr. 24 (λεπάσιν ... τοΐς κτεσίν τε), Anaxandr. fr.
42,61-2 (in einem langen Speisenkatalog in anapästischen Dimetern) πίνναι,
λεπάδες, μύες, όστρεια, / κτένες (vgl. auch 39 πουλυποδείων, 46 κάραβοι
όπτοί, 47 κεστρεύς έφθός, σηπίαι έφθαί, 50 πέρκαι), Archestr. fr. 7,1-3 Olson-
Sens (wo μυς, όστρεια und κτένες genannt werden), und vgl. bei Philyllios fr.
26 μαινίδες < > σκόμβροι, κοχλίαι, κορακΐνοι (ohne Komödientitel überlie-
fert, und wahrscheinlich ebenfalls in anapästischen Tetrametern; wie in fr. 12
steht auch dort κορακΐνοι am Versende).295 Zu weiteren Speisenkatalogen im
anapästischen Tetrameter vgl. zu fr. 26, und vgl. zu Aufzählungen von Fischen
und anderen Meerestieren (z.B. Call. com. fr. 6, Cratin. fr. 171,50, Ar. fr. 333.
380) Spyropoulos 1974, 72. 73. 87. 113 (eine enge Parallele in der lateinischen
Komödie ist Plaut. Rud. 297-8 echinos, lopadas, ostreas, balanos captamus,
conchas, / marinam urticam, musculos, plagusias striatas).
1 πουλυπόδειον Die attische Form für πολυπόδειον („Stück vom
πολύπους“; vgl. Poll. 6,47 πολυπόδεια κρέα),296 vgl. Theopomp. com. fr. 6,3
294 Vgl. Kerkhof 2001, 118.
295 Eine Zugehörigkeit zu derselben Liste wie fr. 12 ist auszuschließen, da dort kaum
zweimal κορακΐνοι genannt worden sein dürften.
296 Wenn πουλυπόδειον hier tatsächlich ein „Stück vom πουλύπους“ bezeichnet, dann
ist allerdings merkwürdig, dass das Wort in den Komödienbelegen regelmäßig