Πόλεις (fr. 16)
217
ernährt mich ein Thessalier, ein unangenehmer Mensch, reich, geldliebend
(philargyros) und frevelhaft, ein opsophagos, der aber nur für bis zu drei Obolen
einkauft“).305 Besonders Vers 3 mit der Gegenüberstellung der Gefräßigkeit
und der geringen Ausgaben für Einkäufe des in Vers 2 als φιλάργυρος bezeich-
neten Mannes hat auffallende Ähnlichkeit mit der Zusammensetzung λιχνοφι-
λάργυρος (in der bei Hesychios erläuterten Bedeutung); vgl. Kassel/Austin ad
Eub. fr. 87,2 (mit Hinweis auf PhilyIlios). Das Adjektiv φιλάργυρος bezeichnet
nicht nur den Wunsch, immer mehr zu besitzen, sondern auch das Festhalten
am eigenen Besitz (so z.B. bei Euphr. fr. 9,12); vgl. Gerhard 1909, 61-2, Ludwig
1961, 57-8, Hunter 1983, 180.
Ein Aspekt des Begriffs λιχνοφιλάργυρος bei Philyllios ist vielleicht auch
der Vorwurf egoistischer Genusssucht, der sich an einen Mann richtet, der gut
speist, aber nach Möglichkeit andere nicht daran teilhaben lässt (verwandt
wäre dann μονοφάγος, vgl. Orth 2013 (FrC 9.1), 310-1 ad Amips. fr. 23), oder
aber gleich auf Kosten anderer speist.306 Vgl. Gerhard 1909, 59.
305 Vgl. Gerhard 1909, 61 Anm. 6 (zu Eub. fr. 87,3): „‘ein Schlemmer, aber er schlemmt
nur für drei Obolen’ (also ein λιχνοφιλάργυρος [...])“ .
306 Allein die Genusssucht wird dagegen von der bei Poll. 6,122 (in einer Liste von
Bezeichnungen für einen κόλαξ) bezeugten Zusammensetzung λιχνοτένθης her-
vorgehoben. Vgl. auch λιχνόγραυς bei Timon fr. 38,1 mit Di Marco 1989, 197.
217
ernährt mich ein Thessalier, ein unangenehmer Mensch, reich, geldliebend
(philargyros) und frevelhaft, ein opsophagos, der aber nur für bis zu drei Obolen
einkauft“).305 Besonders Vers 3 mit der Gegenüberstellung der Gefräßigkeit
und der geringen Ausgaben für Einkäufe des in Vers 2 als φιλάργυρος bezeich-
neten Mannes hat auffallende Ähnlichkeit mit der Zusammensetzung λιχνοφι-
λάργυρος (in der bei Hesychios erläuterten Bedeutung); vgl. Kassel/Austin ad
Eub. fr. 87,2 (mit Hinweis auf PhilyIlios). Das Adjektiv φιλάργυρος bezeichnet
nicht nur den Wunsch, immer mehr zu besitzen, sondern auch das Festhalten
am eigenen Besitz (so z.B. bei Euphr. fr. 9,12); vgl. Gerhard 1909, 61-2, Ludwig
1961, 57-8, Hunter 1983, 180.
Ein Aspekt des Begriffs λιχνοφιλάργυρος bei Philyllios ist vielleicht auch
der Vorwurf egoistischer Genusssucht, der sich an einen Mann richtet, der gut
speist, aber nach Möglichkeit andere nicht daran teilhaben lässt (verwandt
wäre dann μονοφάγος, vgl. Orth 2013 (FrC 9.1), 310-1 ad Amips. fr. 23), oder
aber gleich auf Kosten anderer speist.306 Vgl. Gerhard 1909, 59.
305 Vgl. Gerhard 1909, 61 Anm. 6 (zu Eub. fr. 87,3): „‘ein Schlemmer, aber er schlemmt
nur für drei Obolen’ (also ein λιχνοφιλάργυρος [...])“ .
306 Allein die Genusssucht wird dagegen von der bei Poll. 6,122 (in einer Liste von
Bezeichnungen für einen κόλαξ) bezeugten Zusammensetzung λιχνοτένθης her-
vorgehoben. Vgl. auch λιχνόγραυς bei Timon fr. 38,1 mit Di Marco 1989, 197.