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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0226
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Φρεωρύχος (fr. *17)

221

Metrum iambischer Trimeter
Diskussionen Meineke II.2 (1840) 863-4; Bothe 1855, 333; lacobi ap. Meineke
V.l (1857) cxxiii; Kock I (1880) 786; Blaydes 1896, 96; Gow/Page 1965, 318 ad
HE 1999; PCG VII (1989) 382 (vgl. II (1991) 580).
Zitatkontext Eustathios nennt den Vers als Beleg für τόρος in einer Dis-
kussion von τορνώσεται im Kommentar zu Hom. Od. 5,249 (δσσον τίς τ’
έδαφος νηός τορνώσεται άνήρ). Aufgrund der Formulierung παρά τοΐς πα-
λαιοΐς (vgl. dazu Erbse 1950, 7) und der Übereinstimmung mit Phot, τ 394
(τόρος· έργαλεΐον φρεωρυχικόν) erschließt Theodoridis 2013, 485 plausibel
den Attizisten Pausanias als Quelle, bemerkt aber zugleich, dass man aufgrund
der Übereinstimmung der Photiosglosse mit Hesych. τ 1177 (τόρος· έργαλεΐον
φρεωρυχικόν. και εις ö ό στελεός εμβάλλεται) für die Photiosglosse auch an
eine direkte Übernahme aus Diogenian denken könnte. Da Diogenian wahr-
scheinlich zu den Quellen des Pausanias gehört (vgl. dazu Erbse 1950, 35-44),
könnte man vermuten, dass Hesychios hier direkt auf Diogenian, Eustathios
und vielleicht auch Photios dagegen auf Pausanias zurückgehen (und damit
nur indirekt auf Diogenian). Zu ή λιθοκοπικόν φασι σκεΰος bei Eustathios
vgl. auch Hesych. τ 1175 [aus Kyrillos] τορόν· λιθ/οκοπ}ικόν σκεΰος [...]).
Dass Eustathios Φιλυλλίου τινός schreibt (und vgl. Eust. in II. 440,29 vol. I
p. 695,5 van der Valk παρά τινι Φιλυλλίω), deutet an, dass ihm der Name
dieses Dichters nicht weiter bekannt war (dazu passt, dass Philyllios’ Name
in byzantinischen Handschriften überhaupt sehr oft korrupt überliefert ist;
vgl. oben S. 121).
Pollux nennt mit Hinweis auf Philyllios’ Titel unter den im siebten Buch
des Onomastikon gesammelten Berufsbezeichnungen auch φρεωρύχος (die
Formulierung mit ε’ίη άν deutet darauf, dass ihm kaum mehr Evidenz zur
Verfügung stand als dieser Titel), und sagt zugleich, dass dessen Werkzeug
τορεύς genannt wurde (vgl. auch 10,149 ό δε τορεύς φρεωρύχων έργαλεΐον).
Da τορεύς in Philyllios’ Vers aus metrischen Gründen nicht passt, liegt die
Annahme nahe, dass es sich um eine fehlerhafte Variante von τόρος handelt;
vgl. Gow/Page ad HE 1999. Denkbar wäre aber auch, dass in der Komödie
des Philyllios an verschiedenen Stellen mehrere Bezeichnungen für dasselbe
Werkzeug des φρεωρύχος genannt wurden.313

313 Vgl. Meineke II.2 864 „Nisi utraque forma diversis fabulae locis usus est, scriben-
dum τόρος“ und Blaydes 1896, 96 „Cum τορεύς confer τομεύς, σφαγεύς. Sed verum
videtur τόρος.“
 
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