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Philyllios
In den Etymologica wird das Wort in einem Eintrag zu dem Adjektiv τορός
(„stechend, scharf“) diskutiert (ohne Berücksichtigung der unterschiedlichen
Akzentuierung), σκαφίον ist dabei offenbar in derselben Bedeutung wie σκα-
φεΐον („Spaten (zum Graben)“) verwendet. Der Eintrag hat besondere Ähn-
lichkeit mit Eustathios und Photios, bietet jedoch mit der Nennung der Quelle,
Philyllios, ein wesentliches zusätzliches Element im Vergleich zu Photios (zu
Photios und den Etymologica vgl. zu Polyz. fr. 2).
Interpretation Eine Zuweisung des bei Eustathios ohne Komödientitel zi-
tierten Verses an den Phreörychos ist sehr wahrscheinlich: (1) ist ein Stück mit
dem Titel Φρεωρύχος sicherlich der naheliegende Ort für die Erwähnung des
Werkzeugs der φρεωρύχοι, und (2) scheint die Bemerkung des Pollux zu im-
plizieren, dass das Wort τορεύς (bzw. τόρος) als Bezeichnung des Werkszeugs
der Brunnengräber in Philyllios’ Phreörychos vorkam.
Der Sprecher berichtet hier offenbar von der - in diesem Fall nicht er-
folgreichen - Arbeit eines φρεωρύχος. Der Hinweis auf die Schwäche des
Werkzeugs könnte man dabei als eine Art Rechtfertigung/Entschuldigung
werten.
Da keine Partikelverbindung vorliegt, vielleicht eine Antwort auf eine
Frage; vgl. - mit derselben Reihenfolge Prädikat-Objekt-Subjekt - Ar. Nub.
155-6 ποιον; άντιβολώ κάτειπέ μοι. / :: άνήρετ’ αυτόν Χαιρεφών ό Σφηττιός /
(...), Thesm. 589-90 και πώς λέληθεν έν γυναιξίν ών άνήρ; /:: άφευσεν αυτόν
κάπέτιλ’ Ευριπίδης.
προύδωκεν αυτόν Vgl. (mit einem Gegenstand, der seinen Dienst ver-
weigert, als Subjekt) die von LSJ s. v. προδίδωμι II.4 genannten Belege Hdt.
8,52,1, Xen. HG 5,2,5 (βρέχόμενων δε των κάτω πλίνθων καί προδιδουσών
τάς άνω), Dem. 52,14 (τον οφθαλμόν αυτόν προδιδόντα). αυτόν bezieht sich
vermutlich auf den Brunnengräber.
Ein identischer (bzw. fast identischer) Versanfang findet sich zweimal im
Christus patiens (197 προϋδωκας αυτόν είς φόνον μιαιφόνοις und 1727 προϋ-
δωκεν αυτόν είς φόνον μιαιφόνοις).
ό τόρος Nach Eustathios (s.o.) ein φρεωρυχικόν oder λιθοκοπικόν
Werkzeug (zu weiteren Belegen vgl. zum Zitatkontext); nach Poll. 7,192 und
10,149 hieß das Gerät der Brunnengräber dagegen τορεύς (aber vgl. oben zum
Zitatkontext). Nach dem Namen zu urteilen, dürfte es sich um einen Bohrer
handeln (vgl. Frisk s. v. τορεΐν). Die Bezeichnung als Werkzeug der φρεωρύ-
χοι geht möglicherweise in allen Quellen letztlich auf den Vers des Philyllios
zurück. Ein wahrscheinlich zur Bearbeitung von Steinen verwendeter τόρος
erscheint auch in einem Verzeichnis von Ausgaben der Epistatai in Eleusis
(nach Clinton 2005, 164 aus dem Jahr 336/5 oder 333/2 v. Chr.), IG II2 1673 (-
IE 159) 36 (ξυσμάτων των τόρων τρία τούβολοΰ; vgl. Clinton 2008, 155). 54
Philyllios
In den Etymologica wird das Wort in einem Eintrag zu dem Adjektiv τορός
(„stechend, scharf“) diskutiert (ohne Berücksichtigung der unterschiedlichen
Akzentuierung), σκαφίον ist dabei offenbar in derselben Bedeutung wie σκα-
φεΐον („Spaten (zum Graben)“) verwendet. Der Eintrag hat besondere Ähn-
lichkeit mit Eustathios und Photios, bietet jedoch mit der Nennung der Quelle,
Philyllios, ein wesentliches zusätzliches Element im Vergleich zu Photios (zu
Photios und den Etymologica vgl. zu Polyz. fr. 2).
Interpretation Eine Zuweisung des bei Eustathios ohne Komödientitel zi-
tierten Verses an den Phreörychos ist sehr wahrscheinlich: (1) ist ein Stück mit
dem Titel Φρεωρύχος sicherlich der naheliegende Ort für die Erwähnung des
Werkzeugs der φρεωρύχοι, und (2) scheint die Bemerkung des Pollux zu im-
plizieren, dass das Wort τορεύς (bzw. τόρος) als Bezeichnung des Werkszeugs
der Brunnengräber in Philyllios’ Phreörychos vorkam.
Der Sprecher berichtet hier offenbar von der - in diesem Fall nicht er-
folgreichen - Arbeit eines φρεωρύχος. Der Hinweis auf die Schwäche des
Werkzeugs könnte man dabei als eine Art Rechtfertigung/Entschuldigung
werten.
Da keine Partikelverbindung vorliegt, vielleicht eine Antwort auf eine
Frage; vgl. - mit derselben Reihenfolge Prädikat-Objekt-Subjekt - Ar. Nub.
155-6 ποιον; άντιβολώ κάτειπέ μοι. / :: άνήρετ’ αυτόν Χαιρεφών ό Σφηττιός /
(...), Thesm. 589-90 και πώς λέληθεν έν γυναιξίν ών άνήρ; /:: άφευσεν αυτόν
κάπέτιλ’ Ευριπίδης.
προύδωκεν αυτόν Vgl. (mit einem Gegenstand, der seinen Dienst ver-
weigert, als Subjekt) die von LSJ s. v. προδίδωμι II.4 genannten Belege Hdt.
8,52,1, Xen. HG 5,2,5 (βρέχόμενων δε των κάτω πλίνθων καί προδιδουσών
τάς άνω), Dem. 52,14 (τον οφθαλμόν αυτόν προδιδόντα). αυτόν bezieht sich
vermutlich auf den Brunnengräber.
Ein identischer (bzw. fast identischer) Versanfang findet sich zweimal im
Christus patiens (197 προϋδωκας αυτόν είς φόνον μιαιφόνοις und 1727 προϋ-
δωκεν αυτόν είς φόνον μιαιφόνοις).
ό τόρος Nach Eustathios (s.o.) ein φρεωρυχικόν oder λιθοκοπικόν
Werkzeug (zu weiteren Belegen vgl. zum Zitatkontext); nach Poll. 7,192 und
10,149 hieß das Gerät der Brunnengräber dagegen τορεύς (aber vgl. oben zum
Zitatkontext). Nach dem Namen zu urteilen, dürfte es sich um einen Bohrer
handeln (vgl. Frisk s. v. τορεΐν). Die Bezeichnung als Werkzeug der φρεωρύ-
χοι geht möglicherweise in allen Quellen letztlich auf den Vers des Philyllios
zurück. Ein wahrscheinlich zur Bearbeitung von Steinen verwendeter τόρος
erscheint auch in einem Verzeichnis von Ausgaben der Epistatai in Eleusis
(nach Clinton 2005, 164 aus dem Jahr 336/5 oder 333/2 v. Chr.), IG II2 1673 (-
IE 159) 36 (ξυσμάτων των τόρων τρία τούβολοΰ; vgl. Clinton 2008, 155). 54