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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0230
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Φρεωρύχος (fr. 18)

225

Bemerkungen enthalten vielleicht noch Reste einer Kenntnis des Kontexts
dieser Liste bei Philyllios in Athenaios’ Quellen.
Zu dem Fragment des Tryphon vgl. Velsen 1853, 101 und C. Wendel 1939,
742,10-3. Die Herodotstelle wird von Athenaios ausführlicher bereits im
vierten Buch zitiert (143f-4b). Zu weiteren Diskussionen der Lexikographen
über das Wort έπιφόρημα vgl. Poll. 6,79 (wo έπιφορήματα und έπιδορπίσματα
genannt werden; vgl. auch 83 zu den δεύτεραι τράπεζαι) und Hesych. ε 5390;
vgl. auch Luc. Lexiph. 8 und Phot, τ 408; zum Sprichwort Άβυδηνόν έπιφόρημα
vgl. Ar. fr. 755, Eudox. com. fr. 2.
Textgestalt Ohne eine Änderung des überlieferten Texts kann das Fragment
auf zwei Trimeter aufgeteilt werden: αμύγδαλα, / καρύδι’, έπιφορήματα (so
Meineke II.2 864 im Text). Mit einer einfachen Änderung kann der Vers
aber in der Form άμύγδαλαι, καρύδι’, έπιφορήματα (Meineke II.2 864 in
der Diskussion, und Ed. min. I 475 im Text)314 oder άμυγδάλια, καρύδι’, έπι-
φορήματα (Meineke 1859, 154) auch als ein Trimeter gelesen werden. Für die
Korrekturen und die Deutung als ein einziger Trimeter spricht, dass sechs-
silbige Wörter in der Form im iambischen Trimeter bevorzugt am
Versende stehen (wo sie dann direkt auf die Hephthemimeres folgen).315 Für
άμυγδάλια spricht die folgende weitere Deminutivform καρύδι’ (vgl. schon
Meineke 1867, 312 und van Herwerden 1903, 71).316 Vgl. umgekehrt Philyll. fr.
24, wo mit κάρυ’, άμύγδαλαι jeweils die Grundform erscheint.
Erschwert werden die Textprobleme, wenn das ohne Titel überlieferte fr.
24 ώά, κάρυ’, άμυγδάλαι tatsächlich eine Überlieferungsvariante desselben
Fragments ist (vgl. Meineke II.2 864 und Ed. min. 1475). Dagegen spricht, dass
beide Fragmente in der überlieferten Form plausible metrische Sequenzen

314 Zu άμυγδάλη vgl. (um nur die Belege aus der attischen Komödie zu nennen) Eup.
fr. 230. 271,1, Pherecr. fr. 158,1, Phryn. com. fr. 73,4, Philyll. fr. 24, Antiph. fr. 138,2,
Alex. fr. 179,5, Men. fr. 83,1.
315 Vgl. unten Anm. 376. Zu Formen längerer Wörter im Neutrum Plural auf -ματα
am Trimeterende vgl. z.B. Ar. Nub. 51 ή δ’ αύ μύρου, κρόκου, καταγλωττισμάτων,
Plut. 789 und 794 (καταχύσματα), Plat. com. fr. 76,2 (έπιτραπεζωμάτων), Arar. fr.
8,1 (νωγαλεύματα), Anaxandr. fr. 21 (έξαλλάγματα [Ende eines iamb. trim. oder
troch. tetr.]), Antiph. fr. 223,3 ζεύγη, καμήλους, στρώματ’, άργυρώματα.
316 Das Deminutiv άμυγδάλιον ist bezeugt bei Hp. Morb. 2,64 vol. VII p. 98,21-2 Littre;
dass es keinen Beleg in der Komödie (oder überhaupt in der attischen Literatur)
gibt, ist kein zwingender Einwand gegen eine Korrektur zu άμυγδάλια, da auch das
zweite Deminutiv bei Philyllios, καρύδιον, in der klassischen Zeit nur hier bezeugt
ist.
 
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