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Philyllios
ούκ είμι τέττιξ Nach einer in der Antike weit verbreiteten Vorstellung
ernähren sich Zikaden von Tau (zuerst [Hes.] Scut. 395, und später z. B. Arist.
HA 532bl3. 556bl6, Callim. fr. 1,32-4 Pf., Aesop. Fab. 195 Hausrath; vgl. mit
weiterer Literatur Page 1981, 553 ad FGE 2075, Davies / Kathirithamby 1986,
123-4, Beavis 1988, 98-9), und nach Meleagros AP 7,196,1 = HE 4066 und
Antipatros AP 9,92,1 = GPh 81 können sie sogar von ihm betrunken werden;
nach Plat. Phaedr. 259c leben sie dagegen ganz ohne Nahrung.
Die einzigen anderen mit ούκ είμι beginnenden Trimeter im attischen
Drama sind Aesch. Eum. 445 ούκ είμι προστρόπαιος, ούδ’ έχων μύσος / (...)
(vgl. dort auch die Forsetzung mit ούδ’ nach der Zäsur) und Men. Asp. 307
ούκ ε’ίμ’ έν έμαυτω.* * * 332
ουδέ κοχλίας Nach Plaut. Capt. 80-4 können sich Schnecken zeitweise
in ihr Haus zurückziehen und von ihrem eigenen Saft leben: quasi, quom
caletur, cocleae in occulto latent, / suo sibi suco vivont, ros si non cadit, / item
parasiti rebus prolatis latent / in occulto miseri, victitant suco suo, / dum ruri
rurant homines quos ligurriunt („So wie, wenn es warm ist, die Schnecken sich
an einem verborgenen Ort verstecken und von ihrem Saft leben, wenn kein
Tau fällt, ebenso verstecken sich Parasiten in den Gerichtsferien elend an
einem verborgenen Ort und leben von ihrem Saft, solange die Menschen, bei
denen sie schmarotzen, sich auf dem Land aufhalten“).333 Aus derselben Stelle
geht auch hervor, dass sich Schnecken sonst von Tau ernähren (81).
Zu κοχλίας („Schnirkelschnecke“, Familie Helicidae) vgl. ausführlich
Keller 1913, 519-24 und Gossen/Steier 1921, 589,44-93,23 (weitere Literatur
bei Arnott 1996, 776). In der Komödie auch bei Polioch. fr. 2,5, Amphis fr. 13,3,
Anaxil. fr. 33, Alex. fr. 281,2, Men. Dysc. 475 erwähnt.
ώ γύναι Mit ώ γύναι kann in der Komödie (wie sonst auch) sowohl die
eigene Ehefrau (vgl. Ar. Ach. 262, Nub. 55, Pac. 1144. 1331, Men. Her. 69)
als auch (von einem Mann oder einer Frau) eine andere Frau (vgl. Ar. Ach.
1063, Vesp. 1399, Ran. 555, Men. Epitr. 866) angeredet werden. Zu ώ γύναι am
Geschwätzigkeit und schmutzigem Geiz funktioniert nur dann (und selbst dann
nicht wirklich überzeugend), wenn man diese Geschwätzigkeit zugleich mit
Faulheit in Verbindung bringt.
332 Allerdings sind Versanfänge mit ούκ έστι(ν) sehr häufig (vgl. neben vielen weiteren
Belegen z.B. [Magn.] fr. 5 ούκ έστιν ούδείς, ούδ’ ό Μυσών έσχατος, Ar. Ach. 1032,
Eq. 1359, Pac. 965, Lys. 212).
333 Vgl. auch die Anweisungen zur Schneckenhaltung bei Varr. RR 3,14,2 locus is melior,
quem et non coquit sol et tangit ros. Qui si naturalis non est, utfere non sunt in aprico
loco, neque habeas in opaco ubifacias, ut sunt sub rupibus ac montibus, manufacere
oportet roscidum (...); vgl. Borthwick 1966, 111.
Philyllios
ούκ είμι τέττιξ Nach einer in der Antike weit verbreiteten Vorstellung
ernähren sich Zikaden von Tau (zuerst [Hes.] Scut. 395, und später z. B. Arist.
HA 532bl3. 556bl6, Callim. fr. 1,32-4 Pf., Aesop. Fab. 195 Hausrath; vgl. mit
weiterer Literatur Page 1981, 553 ad FGE 2075, Davies / Kathirithamby 1986,
123-4, Beavis 1988, 98-9), und nach Meleagros AP 7,196,1 = HE 4066 und
Antipatros AP 9,92,1 = GPh 81 können sie sogar von ihm betrunken werden;
nach Plat. Phaedr. 259c leben sie dagegen ganz ohne Nahrung.
Die einzigen anderen mit ούκ είμι beginnenden Trimeter im attischen
Drama sind Aesch. Eum. 445 ούκ είμι προστρόπαιος, ούδ’ έχων μύσος / (...)
(vgl. dort auch die Forsetzung mit ούδ’ nach der Zäsur) und Men. Asp. 307
ούκ ε’ίμ’ έν έμαυτω.* * * 332
ουδέ κοχλίας Nach Plaut. Capt. 80-4 können sich Schnecken zeitweise
in ihr Haus zurückziehen und von ihrem eigenen Saft leben: quasi, quom
caletur, cocleae in occulto latent, / suo sibi suco vivont, ros si non cadit, / item
parasiti rebus prolatis latent / in occulto miseri, victitant suco suo, / dum ruri
rurant homines quos ligurriunt („So wie, wenn es warm ist, die Schnecken sich
an einem verborgenen Ort verstecken und von ihrem Saft leben, wenn kein
Tau fällt, ebenso verstecken sich Parasiten in den Gerichtsferien elend an
einem verborgenen Ort und leben von ihrem Saft, solange die Menschen, bei
denen sie schmarotzen, sich auf dem Land aufhalten“).333 Aus derselben Stelle
geht auch hervor, dass sich Schnecken sonst von Tau ernähren (81).
Zu κοχλίας („Schnirkelschnecke“, Familie Helicidae) vgl. ausführlich
Keller 1913, 519-24 und Gossen/Steier 1921, 589,44-93,23 (weitere Literatur
bei Arnott 1996, 776). In der Komödie auch bei Polioch. fr. 2,5, Amphis fr. 13,3,
Anaxil. fr. 33, Alex. fr. 281,2, Men. Dysc. 475 erwähnt.
ώ γύναι Mit ώ γύναι kann in der Komödie (wie sonst auch) sowohl die
eigene Ehefrau (vgl. Ar. Ach. 262, Nub. 55, Pac. 1144. 1331, Men. Her. 69)
als auch (von einem Mann oder einer Frau) eine andere Frau (vgl. Ar. Ach.
1063, Vesp. 1399, Ran. 555, Men. Epitr. 866) angeredet werden. Zu ώ γύναι am
Geschwätzigkeit und schmutzigem Geiz funktioniert nur dann (und selbst dann
nicht wirklich überzeugend), wenn man diese Geschwätzigkeit zugleich mit
Faulheit in Verbindung bringt.
332 Allerdings sind Versanfänge mit ούκ έστι(ν) sehr häufig (vgl. neben vielen weiteren
Belegen z.B. [Magn.] fr. 5 ούκ έστιν ούδείς, ούδ’ ό Μυσών έσχατος, Ar. Ach. 1032,
Eq. 1359, Pac. 965, Lys. 212).
333 Vgl. auch die Anweisungen zur Schneckenhaltung bei Varr. RR 3,14,2 locus is melior,
quem et non coquit sol et tangit ros. Qui si naturalis non est, utfere non sunt in aprico
loco, neque habeas in opaco ubifacias, ut sunt sub rupibus ac montibus, manufacere
oportet roscidum (...); vgl. Borthwick 1966, 111.