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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0292
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Einleitung

287

3. Überlieferung und Rezeption
Die Sudaliste (test. 1) nennt fünf Titel; drei davon werden mindestens einmal
zitiert und waren entsprechend mit Sicherheit in hellenistischen Bibliotheken
wie der von Alexandria verfügbar. Auf jedes dieser drei Stücke entfallen
durchschnittlich 3,67 Fragmente, ein nicht ungewöhnlicher Wert für einen
Dichter der späteren Alten Komödie.426
Die 13 erhaltenen Fragmente verteilen sich auf eine größere Zahl von
verschiedenen Quellen (Mehrfachzählung möglich): Pollux (4), Photios und
andere byzantinische Lexikographen (4), Athenaios (2), Erotian (1), Aristo-
phanesscholien (1), Lukianscholien (1), Paroimiographen (1). Für keine der ge-
nannten Quellen ist eine direkte Kenntnis vollständiger Stücke des Polyzelos
wahrscheinlich. In einzelnen Fällen lässt sich die Überlieferung noch etwas
weiter zurückverfolgen (so übernahm Photios fr. 7 aus Phrynichos’ Praeparatio
sophistica).

4. Themen und Motive

Ein besonderer Schwerpunkt im Schaffen des Polyzelos waren offenbar die
Komödien über die Geburt verschiedener Götter (Aphrodites gonai, Dionysou
gonai, Mousön gonai), die zugleich zu den frühesten Beispielen für diese
Titelform gehören.427 Es wäre denkbar, dass sich dieses Thema nicht zuletzt
durch das Wirken des (an den Lenäen mehrfach erfolgreichen, vgl. Nr. 3)
Polyzelos in der Komödie etablierte. Auf ein mythisches Thema deuten auch
die Niptra (vielleicht nach Sophokles’ gleichnamiger Tragödie).
Der Demotyndareös verbindet dagegen offenbar die Ebenen von Mythos
(Tyndareos) und zeitgenössischer Politik (Demos), und ein politischer Inhalt
des Stücks wird zusätzlich gestützt durch die Erwähnung des Theramenes
(und mögliche Anspielung auf Alkibiades) in fr. 2 und die Erwähnung des
Hyperbolos in fr. 5.

426 Vgl. oben Anm. 4.
427 Vgl. dazu insgesamt Nesselrath 1995 (zu Polyzelos 15-8).
 
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