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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0293
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288

Polyzelos

5. Komodoumenoi
fr. 3 erwähnt in Vers 4 die drei Übel des Theramenes (und thematisiert in Vers
1-3 vielleicht auch die Flucht des Alkibiades aus Ihurioi). fr. 5 verspottet
Hyperbolos als Barbaren (vielleicht mit Bezug auf die Ereignisse um seinen
Tod 411 v. Chr.). Der in fr. 12 erwähnte „rasende Dionysios“ könnte der Tyrann
von Syrakus sein (oder ein Athener, der mit diesem gleichgesetzt wird).

6. Sprache
Höhere poetische Register werden in fr. 2 (wohl paratragisch) und fr. 10 (ly-
risch) aufgegriffen. In fr. 4 ist die Häufung verschiedener Verben mit εν- vor
einem weiteren Präfix bemerkenswert. Mehrere Fragmente enthalten inter-
essante sprachliche Bilder, so die άμαξιαΐα ρήματα in fr. 7, ein expressiver
Vergleich zum Ausdruck der Überraschung über eine große Zahl von Kindern
in fr. 9, und der Vergleich von Stimmen bestimmter Personen mit Arten von
Wein in fr. 13. Anschaulichkeit und direkte Lebendigkeit wird erzielt durch
die Nennung von verschiedenen Gegenständen (fr. 3,2. 6. 12,2); in fr. 12,2
klingen χλίδωνα und τρυφήματα (zwei Bezeichnungen von Schmuck- bzw.
Kleidungsstücken) zudem an χλιδή und τρυφή an und verdeutlichen auch
dadurch den effeminierten Luxus des Dionysios. Lebendige Beschreibungen
des Verhaltens einzelner Personen gelingen in fr. 3 und 12. Attisches Kolorit
entsteht durch die Erwähnung der Enneakrounos-Quelle in fr. 2 und des Zeus
Epakrios in fr. 8. Eine eigene Schöpfung des Polyzelos ist wahrscheinlich die
Zusammensetzung Δημοτυνδάρεως. Nur für Polyzelos bezeugt sind auch
τρυγερός (fr. 13) und die attische Form ΰψιπέταλος (Hom. ύψιπέτηλος); auch
γυναικοφιλής (oder γυναικοφίλης) ist zuerst bei Polyzelos bezeugt.428

7. Metrik und Form
Von den sieben metrisch noch analysierbaren Fragmenten (fr. 2. 3. 6. 8. 10. 12.
13) stehen vier im iambischen Trimeter (fr. 2. 8. 12. 13), zwei in Langversen
(iambischer Tetrameter: fr. 3; trochäischer Tetrameter: fr. 6), und eines offenbar

428

Vgl. Schmid 1946, 158 Anm. 5.
 
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