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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0349
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344

Polyzelos

Diskussionen Meineke II.2 (1840) 869-70; Bothe 1855, 336; Kock I (1880) 792;
Blaydes 1896, 97; van Herwerden 1903, 72; Edmonds I (1957) 880-1 mit Anm.
3; PCG VII (1989) 557; Theodoridis 1998, 129.
Zitatkontext Ein bei Photios und im Etymologicum Genuinum überlieferter
Eintrag (vgl. zu fr. 2), der von Theodoridis 1998,129 aufgrund eines Vergleichs
mit Eust. in Od. 1747,59-60 ήγουν κατά τάς άκρας των όρων, ώς καί άλλαχού
κεΐται, δθεν καί Ζευς έπάκριος, ώ επ’ άκρων όρέων ίδρύοντο βωμοί versuchs-
weise dem Attizisten Pausanias zugewiesen wird. Vgl. Hesych. ε 4112 (nach
Latte aus Diogenian) Έπάκριος· Ζευς ό επί τών άκρων των όρων ιδρυμένος,
επί νάρ τών όρων τούς βωμούς αύτώ ϊδρυον ώς έπιπολύ.
Der Eintrag besteht aus dem Lemma (Επάκριος Ζεύς), einer Erklärung
dazu, die besonders von dem Wort έπάκριος ausgeht, aber in dem Hinweis auf
Zeus Hymettios und Parnethios zusätzliches Material bringt (vgl. dazu Paus.
1,32,2 [zit. unten zu Έπακρίου Διός]), das nicht aus dem Wort allein oder dem
Vers des Polyzelos erschlossen sein kann, und dem Fragment des Polyzelos,
in dem die Wendung Έπακρίου Διός erscheint. Zu Ύμηττίου und Παρνηθίου
ist Διός hinzuzudenken, vgl. Paus. 1,32,2 Ύμηττίου Διός ... Παρνήθιος Ζεύς
und Hesych. υ 184Ύμήττιος· Ζεύς παρά Αττικοΐς. Vgl. Theodoridis 1998,129.
Textgestalt Der Text des Fragments ist in den überlieferten Fassungen mehr
oder weniger korrupt überliefert.512 Durch einen Vergleich der überlieferten
Fassungen bei Photios und in den Etymologica ergibt sich als wahrscheinlicher
Ausgangspunkt der Überlieferung die bei Photios überlieferte Fassung ιερών
γάρ ών τετύχηκ’. Das bedeutet zunächst, dass die zweite Person τετύχηκας,
die sich in einzelnen Handschriften des Etymologicum magnum findet und
in den Rekonstruktionen des Verses von Meineke und Kock übernommen
wurde, wohl ein einfacher Fehler in einem kleinen Teil der Überlieferung ist.
τετύχηκ’ könnte ebensogut (und vielleicht wahrscheinlicher) durch Elision
vor dem folgenden Έπακρίου aus τετύχηκεν entstanden sein.
Damit ist aber auch insgesamt die Rekonstruktion des Texts von Polyzelos’
Vers neu zu überdenken, da Kocks Einwand gegen Meinekes ίερεύς γάρ ών
(vorgeschlagen in Meineke II.2 870, und in Ed. min. I 478 in den Text gesetzt)
gerade von τετύχηκας in der zweiten Person ausgeht (Kock I 792: „nam cui
haec dicebantur necessario melius eo ipso qui eum monere scire debebat se
sacerdotem fuisse“). Mit τετύχηκεν (vorgeschlagen schon von Blaydes 1896,

512 Die Überlieferung zu halten versucht Edmonds I 880-1, der ιερών γάρ ών τετύ-
χηκας Έπακρίου Διός schreibt und (ungenau) übersetzt: „You’ve happened on the
rites of Mountain Zeus“ (eine genauere Wiedergabe wäre: „der Riten, auf die du/er
gestoßen bist/ist, der des Epakrios Zeus“).
 
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