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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0366
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 12)

361

getragen (χλιδών erscheint Ar. fr. 332,11 in einer langen Liste von Frauen-
gegenständen und IG II2 1388,85 als Weihgabe einer Frau, und vgl. Hesych.
χ 518 [s. o.]). Hier offenbar ein Zeichen für übertriebenen und effeminierten
Luxus (verstärkt dadurch, dass der Gegenstand aus Gold ist; zu χλίδωνες aus
Gold vgl. VT Reg. 2,8,7 χλιδώνας τούς χρυσούς, Num. 31,15, Sir. 21,21).
τρυφήματα Das Wort τρύφημα bezeichnete ein bestimmtes sonst von
Frauen getragenes Kleidungsstück, vgl. Ar. fr. 332,7 (in einer Liste von Frauen-
gegenständen) ζώμ’, άμπέχονον, τρύφημα, παρυφές, ξυστίδα, und mehrere
Inschriften, die unter Weihgaben für die Artemis von Brauron ein κατάστικτου
(„besticktes“) τρύφημα nennen (IG II21514,71 [344/3 v. Chr.; teilweise ergänzt]
und IG II2 1518,68-9 [ca. 341/0 v. Chr.]; τρύφημα allein auch IG II2 1524,199).
3 έν τω μύρω Vgl. Pherecr. fr. 2 λουσάμενοι δε προ λαμπράς ήμέρας /
έν τοΐς στεφανώμασιν, οί δ’ έν τω μύρω / λαλεΐτε περί σισυμβρίων κοσμο-
σανδάλων τε, Eup. fr. 222,1-2 χώμυνίας εκείνος άμέλει κλαύσεται, / ότι <gjv>
αγροίκος ϊσταται προς τω μύρω, Ar. Eq. 1375 τα μειράκια ταυτι λέγω τάν τω
μύρω. Diese Stellen zeigen, dass τό μύρον nicht nur der Ort auf der Agora war,
an dem Parfüm verkauft wurde, sondern auch überhaupt ein Treffpunkt für
überkultivierte junge Männer;536 vgl. Wycherley 1957, 202-3. Wenn hier vom
syrakusanischen Tyrannen die Rede ist, dann müsste man annehmen, dass
sich der Dichter analog zu Athen einen entsprechenden Ort auch in Syrakus
vorstellt. Zu der Bezeichnung von Orten, an denen Produkte verkauft wer-
den, durch die Nennung des Produkts selbst, vgl. (neben den oben genannten
Belegen) auch Cratin. fr. 209, Eup. fr. 327, Ar. Nub. 1065, Vesp. 789, Av. 13.1288,
Lys. 557, Ihesm. 448, Ran. 1068, Eccl. 303, fr. 258,1. 310,1. 557, Antiph. fr. 83,2.
123,1. 201,2, Alex. fr. 47,8. 57,3. 78,5. 249,2, Men. fr. 666, Diph. fr. 31,22. 42,29;
Lys. 23,6, Ihphr. Char. 11,4; Poll. 9,47. 10,19, Harp. p. 85,7-8 Dindorf = Ö 9,3-4
Keaney, Schol. Aeschin. 1,148 Dilts (ad Aeschin. 1,65). Vgl. van Leeuwen 1896,
164 ad Ar. Ran. 1068, Wycherley 1957,193-205, Kassel/Austin ad Ar. fr. 258,1,
Arnott 1996,166 ad Alex. fr. 47,8 (mit weiterer Literatur), Diggle 2004,191 (mit
weiterer Literatur), Austin / Olson 2004, 192 ad Ar. Thesm. 448.
παρ’ Αθηναίων Vielleicht zu beziehen auf 3 χρυσούν έχων χλίδωνα
και τρυφήματα (vgl. oben zum Lemma). Die Erwähnung der Athener lässt an
einen politischen Zusammenhang denken (z.B. ein Ehrendekret): vgl. oben
zur Interpretation.
Zu der Kurzmessung von -αι- in Αθηναίων (vgl. auch oben zur Textgestalt)
vgl. Pherecr. fr. 39 (Αθηναίαις am Trimeteranfang), Eup. fr. 37 (Αθηναίων am

536

So - zum Fragment des Polyzelos - schon Meineke II.2 871.
 
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