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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0373
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368

Sannyrion

ungewöhnlich ist das Bild in den Zitaten aus Athenaios, wo nur fr. 3 als Beleg
für ein bestimmtes Nahrungsmittel (in diesem Fall einen Fisch) zitiert wird,
fr. 2 dagegen für die Verspottung des dünnen Tragikers Meletos, und fr. 11
als Beleg für das Wort ψωμοκόλαξ. Auf die drei mindestens einmal zitierten
Komödien entfallen 11 Fragmente (also durchschnittlich 3,67 pro Stück).547 Zur
Verspottung des Sannyrion durch zeitgenössische Komödiendichter vgl. unten
Nr. 8. Ansonsten sind keine antiken Urteile über seine Komödien erhalten.

4. Themen und Motive
Zwei der drei Titel deuten auf die Darstellung von Liebesverhältnissen des
Zeus mit sterblichen Frauen (ein auch sonst in der Komödie ab dem späten 5.
Jh. beliebtes Thema, vgl. unten S. 397; die Stücke des Sannyrion gehören zu
den frühesten Beispielen). Von besonderem Interesse ist der Titel Γέλως, der
als Hinweis auf eine Reflexion über ein zentrales gattungskonstituierendes
Element der Komödie gedeutet werden kann (vgl. im einzelnen S. 377).

5. Komodoumenoi
Alle Hinweise auf kömödoumenoi stammen aus Fragmenten, die gerade für die
Erwähnung dieser Personen zitiert werden. Die Verspottung umfasst Politiker,
die den Sold von Komödiendichtern kürzten (Archinos und Agyrrhios
in fr. 9), einen Tragödiendichter (Meletos in fr. 2), einen Komödiendichter
(Aristophanes, in fr. 5) und einen tragischen Schauspieler (Hegelochos, in
fr. 8).548 Auffällig ist, dass alle bekannten kömödoumenoi in der einen oder
anderen Form mit dramatischen Aufführungen zu tun haben.

547 Das entspricht in etwa dem zu erwartenden Wert für einen Dichter der Spätzeit
der Alten Komödie; vgl. oben Anm. 4.
548 Vgl. Körte 1920, 2285,32-8.
 
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