B. Die Mitglieder
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Ludwig Finscher
(14.3.1930-30.6.2020)
Er war der Jüngste derer, die in den Anfangsjahren der jungen Bundesrepublik
Deutschland in Göttingen Musikwissenschaft studierten und später zu den Wort-
führern des Faches wurden - Rudolf Stephan (*1926), Gerhard Groll (*1927),
Carl Dahlhaus (*1928), Joachim Kaiser (*1928). Ludwig Finscher, am 14. März
1930 in Kassel geboren, erachtete den Kontakt zu seinem akademischen Lehrer
Rudolf Gerber wie auch zu seinen älteren Kommilitonen zeit seines Lebens als
prägend. Dem Göttinger Seminar verdankte Finscher das Interesse an der Mu-
sik des 15. und 16. Jahrhunderts, das ihn sein ganzes Forscherleben hindurch
begleiten sollte. 1954 promovierte er mit einer Arbeit über Loyset Compere, ei-
nen damals noch weitgehend unbekannten Zeitgenossen der weit berühmteren
Komponisten Josquin Des Prez oder Heinrich Isaac. Finscher würdigte den 1518
gestorbenen Compere als den experimentierfreudigsten Komponisten seiner Zeit.
Wie einflussreich diese 1964 in englischer Sprache veröffentlichte Dissertation na-
mentlich in der englischsprachigen Welt werden sollte, zeigt sich auch daran, dass
vorher kaum Literatur über Compere zu finden war, sich die Musikwissenschaft
danach aber intensiv mit diesem Komponisten zu beschäftigen begann - befördert
nicht zuletzt auch durch die zwischen 1958 und 1972 in den USA erschienene
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Ludwig Finscher
(14.3.1930-30.6.2020)
Er war der Jüngste derer, die in den Anfangsjahren der jungen Bundesrepublik
Deutschland in Göttingen Musikwissenschaft studierten und später zu den Wort-
führern des Faches wurden - Rudolf Stephan (*1926), Gerhard Groll (*1927),
Carl Dahlhaus (*1928), Joachim Kaiser (*1928). Ludwig Finscher, am 14. März
1930 in Kassel geboren, erachtete den Kontakt zu seinem akademischen Lehrer
Rudolf Gerber wie auch zu seinen älteren Kommilitonen zeit seines Lebens als
prägend. Dem Göttinger Seminar verdankte Finscher das Interesse an der Mu-
sik des 15. und 16. Jahrhunderts, das ihn sein ganzes Forscherleben hindurch
begleiten sollte. 1954 promovierte er mit einer Arbeit über Loyset Compere, ei-
nen damals noch weitgehend unbekannten Zeitgenossen der weit berühmteren
Komponisten Josquin Des Prez oder Heinrich Isaac. Finscher würdigte den 1518
gestorbenen Compere als den experimentierfreudigsten Komponisten seiner Zeit.
Wie einflussreich diese 1964 in englischer Sprache veröffentlichte Dissertation na-
mentlich in der englischsprachigen Welt werden sollte, zeigt sich auch daran, dass
vorher kaum Literatur über Compere zu finden war, sich die Musikwissenschaft
danach aber intensiv mit diesem Komponisten zu beschäftigen begann - befördert
nicht zuletzt auch durch die zwischen 1958 und 1972 in den USA erschienene
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