Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2020
— 2021
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.61621#0142
DOI Kapitel:
B. Die Mitglieder
DOI Kapitel:II. Nachrufe
DOI Artikel:Leopold, Silke: Ludwig Finscher: (14. 3. 1930 − 30. 6. 2020)
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.61621#0142
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsverzeichnis
- 11-12 Schneidmüller, Bernd: Geleitwort
- 13-79 A. Das akademische Jahr 2020
- 81-160 B. Die Mitglieder
-
161-279
C. Die Forschungsvorhaben
- 161-162 I. Forschungsvorhaben und Arbeitsstellenleiter
-
163-265
II. Tätigkeitsberichte
- 163-167 1. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 167-173 2. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/ Dictionnaire de l’ancien gascon (DAG)/Dictionnaire électronique d’ancien gascon (DAGél)
- 173-178 3. Deutsches Rechtswörterbuch
- 178-181 4. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 182-184 5. Melanchthon-Briefwechsel
- 184-189 6. Dictionnaire étymologique de l’ancien français (DEAF)/ Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch
- 190-194 7. Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH)
- 194-198 8. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 199-203 9. Buddhistische Steininschriften in Nordchina
- 203-208 10. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert (Schwetzingen)
- 208-220 11. The Role of Culture in Early Expansions of Humans (Frankfurt und Tübingen)
- 220-227 12. Nietzsche-Kommentar (Freiburg i. Br.)
- 227-233 13. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle
- 234-238 14. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 239-244 15. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg i. Br.)
- 244-247 16. Karl-Jaspers-Gesamtausgabe (KJG)
- 247-253 17. Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas (Tübingen)
- 254-258 18. Religions‑ und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal
- 259-265 19. Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550−1620)
-
266-279
III. Drittmittel-geförderte Projekte
- 266-272 20. Nepal Heritage Documentation Project
- 272-274 21. EUCANCan: a federated network of aligned and interoperable infrastructures for the homogeneous analysis, management and sharing of genomic oncology data for Personalized Medicine
- 274-275 22. Künstliche Intelligenz und Haftungsrecht
- 276-277 23. Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und das Deutsche Humangenom-Phenomarchiv (GHGA)
- 277-279 24. Europäische Gesundheitsdatenverarbeitung
-
281-322
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 281-291 I. Die Preisträger
-
292-314
II. Das WIN-Kolleg
- 292 Aufgaben und Ziele
- 293 Verzeichnis der WIN-Kollegiaten des 7. Teilprogramm
-
294-314
Siebter Forschungsschwerpunkt „Wie entscheiden Kollektive?“
- 294-296 1. Heiligenleben: Erzählte Heiligkeit zwischen Individualentscheidung und kollektiver Anerkennung
- 296-299 Tagung „Entscheidung zur Heiligkeit? Autonomie und Providenz im legendarischen Erzählen vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ (23. bis 25. September 2020)
- 299-303 2. How does group composition influence collective sensing and decision making?
- 304-307 3. Fake News and Collective Decision Making. Rapid Automated Assessment of Media Bias
- 307-310 4. Heterogeneity and Convergence in Shared Data Sources – The Importance of Cognitive Coherence in Collective Decision Making
- 311-314 5. Ein transdisziplinäres Modell zur Struktur- und Musterbildung kollektiven Entscheidens: Synergieeffekte zwischen linguistischen, biologischen und physikalischen Ansätzen
- 315-319 III. Das Akademie-Kolleg
-
320-322
IV. Akademiekonferenzen
- 323-367 E. Anhang
- 359-367 Personenregister
B. Die Mitglieder
-2
£
Ludwig Finscher
(14.3.1930-30.6.2020)
Er war der Jüngste derer, die in den Anfangsjahren der jungen Bundesrepublik
Deutschland in Göttingen Musikwissenschaft studierten und später zu den Wort-
führern des Faches wurden - Rudolf Stephan (*1926), Gerhard Groll (*1927),
Carl Dahlhaus (*1928), Joachim Kaiser (*1928). Ludwig Finscher, am 14. März
1930 in Kassel geboren, erachtete den Kontakt zu seinem akademischen Lehrer
Rudolf Gerber wie auch zu seinen älteren Kommilitonen zeit seines Lebens als
prägend. Dem Göttinger Seminar verdankte Finscher das Interesse an der Mu-
sik des 15. und 16. Jahrhunderts, das ihn sein ganzes Forscherleben hindurch
begleiten sollte. 1954 promovierte er mit einer Arbeit über Loyset Compere, ei-
nen damals noch weitgehend unbekannten Zeitgenossen der weit berühmteren
Komponisten Josquin Des Prez oder Heinrich Isaac. Finscher würdigte den 1518
gestorbenen Compere als den experimentierfreudigsten Komponisten seiner Zeit.
Wie einflussreich diese 1964 in englischer Sprache veröffentlichte Dissertation na-
mentlich in der englischsprachigen Welt werden sollte, zeigt sich auch daran, dass
vorher kaum Literatur über Compere zu finden war, sich die Musikwissenschaft
danach aber intensiv mit diesem Komponisten zu beschäftigen begann - befördert
nicht zuletzt auch durch die zwischen 1958 und 1972 in den USA erschienene
142
-2
£
Ludwig Finscher
(14.3.1930-30.6.2020)
Er war der Jüngste derer, die in den Anfangsjahren der jungen Bundesrepublik
Deutschland in Göttingen Musikwissenschaft studierten und später zu den Wort-
führern des Faches wurden - Rudolf Stephan (*1926), Gerhard Groll (*1927),
Carl Dahlhaus (*1928), Joachim Kaiser (*1928). Ludwig Finscher, am 14. März
1930 in Kassel geboren, erachtete den Kontakt zu seinem akademischen Lehrer
Rudolf Gerber wie auch zu seinen älteren Kommilitonen zeit seines Lebens als
prägend. Dem Göttinger Seminar verdankte Finscher das Interesse an der Mu-
sik des 15. und 16. Jahrhunderts, das ihn sein ganzes Forscherleben hindurch
begleiten sollte. 1954 promovierte er mit einer Arbeit über Loyset Compere, ei-
nen damals noch weitgehend unbekannten Zeitgenossen der weit berühmteren
Komponisten Josquin Des Prez oder Heinrich Isaac. Finscher würdigte den 1518
gestorbenen Compere als den experimentierfreudigsten Komponisten seiner Zeit.
Wie einflussreich diese 1964 in englischer Sprache veröffentlichte Dissertation na-
mentlich in der englischsprachigen Welt werden sollte, zeigt sich auch daran, dass
vorher kaum Literatur über Compere zu finden war, sich die Musikwissenschaft
danach aber intensiv mit diesem Komponisten zu beschäftigen begann - befördert
nicht zuletzt auch durch die zwischen 1958 und 1972 in den USA erschienene
142