Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2020 — 2021

DOI Kapitel:
C. Die Forschungsvorhaben
DOI Kapitel:
II. Tätigkeitsberichte
DOI Kapitel:
10. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert (Schwetzingen)
DOI Kapitel:
11. The Role of Culture in Early Expansions of Humans (Frankfurt und Tübingen)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.61621#0208
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
C. Die Forschungsvorhaben

Thomsen-Fürst, Rüdiger: »Nebenstunden eines Hofmusikers. Die literarischen Versu-
che des kurpfälzischen Hofklarinettisten Johann Michael Quallenberg«, in: ders. (Hg.):
»Es ist nur ein Dorf«, S. 19—43.
Thomsen-Fürst, Rüdiger: »Nadeln im Heuhaufen. Der historische Katalog der Badischen
Landesbibliothek in Karlsruhe als Quelle für das Repertoire des Rastatter Hoftheaters«,
in: Fabian/Thomsen-Fürst (Hg.), Oper- Südwest, S. 25—35.
Thomsen-Fürst, Rüdiger: »Georg Metzger (1746 — 1794) - Ein stiller Star der kurpfälzi-
schen Hofmusik«, in: Musik in Baden-Württemberg. Jahrbuch 2019/20, S. 255—260.
Thomsen-Fürst, Rüdiger: »Johann Philipp Käfer und die Kantatenaufführungen am Baden-
Durlacher Hof in Karlsruhe 1717 — 1722«, in: Haag, Norbert/Kremer, Joachim/Holtz,
Sabine (Hg.): Die Kantate im deutschen Südwesten. Quellen, Repertoire und Überlieferung
1700—1770 (im Druck).
7 7. The Role of Culture in Early Expansions of Humans
(Frankfurt und Tübingen)
Die menschliche Evolution ist eine Geschichte von kulturellen Entwicklungen
und Expansionen. Vor mehr als drei Millionen Jahren stellten Frühmenschen ers-
te Steingeräte mit schneidenden Kanten her und erweiterten damit den Rahmen
des Werkzeuggebrauchs, der von Tieren bekannt ist. Eine Folge dieses Meilen-
steins war die Annahme einer neuen Funktionalität (Werkzeuge zur Herstellung
von Werkzeugen), die den modularen Gebrauch mehrerer Geräte beförderte. Drei
miteinander interagierende Faktoren haben einen kulturellen Raum geschaffen,
der die Grundlage unseres heutigen Umgangs mit der Welt bildet: die Intensivie-
rung und Differenzierung von materiellem und sozialem Engagement, die Wech-
selwirkung mit der Umwelt und das gesteigerte Bedürfnis nach Sinnfindung.
Die Geschichte der menschlichen Kulturentwicklung entfaltet sich in drei
voneinander abhängigen Expansionsformen. Die ersten beiden umfassen die Ex-
pansionen der kulturellen Performanzen, die sich im miteinander verwobenen Wandel
von Körper, Geist und Verhalten ausdrücken, sowie die damit in Wechselwirkung
stehenden Expansionen des Ressourcenraums. Während der Gebrauch eines Werk-
zeugs z. B. den Zugang zu neuen Ressourcen eröffnet, schafft diese neue Perfor-
manz gleichzeitig neue Bedürfnisse, Möglichkeiten und Grenzen sowohl für die
Menschen als auch ihre Umwelt. Das Netzwerk der Beziehungen und Wechsel-
wirkungen mit Umweltfaktoren (seien es Artgenossen, Rohmaterialien, Artefakte
oder andere Agenten) hat im Laufe der menschlichen Evolution enorm zugenom-
men und resultierte in einer großen Zahl kultureller Äußerungen in einem breiten
Spektrum von Umwelten.
Für den Zeitraum zwischen drei und zwei Millionen Jahren in der Vergan-
genheit sind die empirischen Hinweise auf die menschliche Evolution weitge-
hend auf Afrika beschränkt. Während der letzten zwei Millionen Jahre breiteten

208
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften