Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2020
— 2021
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https://doi.org/10.11588/diglit.61621#0138
DOI Kapitel:
B. Die Mitglieder
DOI Kapitel:II. Nachrufe
DOI Artikel:Männlein-Robert, Irmgard: Richard Kannicht: (5. 10. 1931−21. 6. 2020)
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- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsverzeichnis
- 11-12 Schneidmüller, Bernd: Geleitwort
- 13-79 A. Das akademische Jahr 2020
- 81-160 B. Die Mitglieder
-
161-279
C. Die Forschungsvorhaben
- 161-162 I. Forschungsvorhaben und Arbeitsstellenleiter
-
163-265
II. Tätigkeitsberichte
- 163-167 1. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 167-173 2. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/ Dictionnaire de l’ancien gascon (DAG)/Dictionnaire électronique d’ancien gascon (DAGél)
- 173-178 3. Deutsches Rechtswörterbuch
- 178-181 4. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 182-184 5. Melanchthon-Briefwechsel
- 184-189 6. Dictionnaire étymologique de l’ancien français (DEAF)/ Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch
- 190-194 7. Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH)
- 194-198 8. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 199-203 9. Buddhistische Steininschriften in Nordchina
- 203-208 10. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert (Schwetzingen)
- 208-220 11. The Role of Culture in Early Expansions of Humans (Frankfurt und Tübingen)
- 220-227 12. Nietzsche-Kommentar (Freiburg i. Br.)
- 227-233 13. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle
- 234-238 14. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 239-244 15. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg i. Br.)
- 244-247 16. Karl-Jaspers-Gesamtausgabe (KJG)
- 247-253 17. Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas (Tübingen)
- 254-258 18. Religions‑ und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal
- 259-265 19. Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550−1620)
-
266-279
III. Drittmittel-geförderte Projekte
- 266-272 20. Nepal Heritage Documentation Project
- 272-274 21. EUCANCan: a federated network of aligned and interoperable infrastructures for the homogeneous analysis, management and sharing of genomic oncology data for Personalized Medicine
- 274-275 22. Künstliche Intelligenz und Haftungsrecht
- 276-277 23. Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und das Deutsche Humangenom-Phenomarchiv (GHGA)
- 277-279 24. Europäische Gesundheitsdatenverarbeitung
-
281-322
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 281-291 I. Die Preisträger
-
292-314
II. Das WIN-Kolleg
- 292 Aufgaben und Ziele
- 293 Verzeichnis der WIN-Kollegiaten des 7. Teilprogramm
-
294-314
Siebter Forschungsschwerpunkt „Wie entscheiden Kollektive?“
- 294-296 1. Heiligenleben: Erzählte Heiligkeit zwischen Individualentscheidung und kollektiver Anerkennung
- 296-299 Tagung „Entscheidung zur Heiligkeit? Autonomie und Providenz im legendarischen Erzählen vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ (23. bis 25. September 2020)
- 299-303 2. How does group composition influence collective sensing and decision making?
- 304-307 3. Fake News and Collective Decision Making. Rapid Automated Assessment of Media Bias
- 307-310 4. Heterogeneity and Convergence in Shared Data Sources – The Importance of Cognitive Coherence in Collective Decision Making
- 311-314 5. Ein transdisziplinäres Modell zur Struktur- und Musterbildung kollektiven Entscheidens: Synergieeffekte zwischen linguistischen, biologischen und physikalischen Ansätzen
- 315-319 III. Das Akademie-Kolleg
-
320-322
IV. Akademiekonferenzen
- 323-367 E. Anhang
- 359-367 Personenregister
B. Die Mitglieder
Richard Kan nicht
(5.10.1931-21.6.2020)
Richard Kannicht war ein international anerkannter und allseits geschätzter Exper-
te für die griechische Dichtung, der er sich mit Blick auf die philologische Text-
kritik, die komplexen Formen der antiken Metrik sowie literatuiwissenschaftliche
und rezeptionsästhetische Fragestellungen in Forschung und Eehre intensiv und
lange widmete.
Der am 5. Oktober 1931 als Pfarrersohn in der Altmark geborene Richard
Kannicht studierte nach seinem Abitur 1950 zuerst Klassische Philologie an der
FU Berlin, dann Klassische Philologie und Anglistik in Heidelberg, wo er 1956
das 1. Staatsexamen ablegte. Von 1957 bis 1959 war er im Schuldienst am Hambur-
ger Gymnasium Johanneum tätig. In dieser Zeit wurde er bei Otto Regenbogen
(Universität Heidelberg) mit Untersuchungen zu Form und Funktion des Amoibaion in
der attischen Tragödie promoviert (1957) und legte dort das 2. Staatsexamen ab. In
den Jahren von 1960 bis 1965 war er wissenschaftlicher Assistent am Eehrstuhl für
Griechische Philologie bei Ernst Siegmann am Seminar für Klassische Philologie
an der Universität Würzburg, wo er 1965 mit einem bis heute vielzitierten und
bedeutenden Kommentar zu Euripides Tragödie Helena habilitiert wurde und bis
1969 als Universitätsdozent wirkte. 1969 folgte Richard Kannicht dem Ruf auf
den Eehrstuhl für Griechische Philologie I an der Universität Tübingen, wo er
138
Richard Kan nicht
(5.10.1931-21.6.2020)
Richard Kannicht war ein international anerkannter und allseits geschätzter Exper-
te für die griechische Dichtung, der er sich mit Blick auf die philologische Text-
kritik, die komplexen Formen der antiken Metrik sowie literatuiwissenschaftliche
und rezeptionsästhetische Fragestellungen in Forschung und Eehre intensiv und
lange widmete.
Der am 5. Oktober 1931 als Pfarrersohn in der Altmark geborene Richard
Kannicht studierte nach seinem Abitur 1950 zuerst Klassische Philologie an der
FU Berlin, dann Klassische Philologie und Anglistik in Heidelberg, wo er 1956
das 1. Staatsexamen ablegte. Von 1957 bis 1959 war er im Schuldienst am Hambur-
ger Gymnasium Johanneum tätig. In dieser Zeit wurde er bei Otto Regenbogen
(Universität Heidelberg) mit Untersuchungen zu Form und Funktion des Amoibaion in
der attischen Tragödie promoviert (1957) und legte dort das 2. Staatsexamen ab. In
den Jahren von 1960 bis 1965 war er wissenschaftlicher Assistent am Eehrstuhl für
Griechische Philologie bei Ernst Siegmann am Seminar für Klassische Philologie
an der Universität Würzburg, wo er 1965 mit einem bis heute vielzitierten und
bedeutenden Kommentar zu Euripides Tragödie Helena habilitiert wurde und bis
1969 als Universitätsdozent wirkte. 1969 folgte Richard Kannicht dem Ruf auf
den Eehrstuhl für Griechische Philologie I an der Universität Tübingen, wo er
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