B. Die Mitglieder
Richard Kan nicht
(5.10.1931-21.6.2020)
Richard Kannicht war ein international anerkannter und allseits geschätzter Exper-
te für die griechische Dichtung, der er sich mit Blick auf die philologische Text-
kritik, die komplexen Formen der antiken Metrik sowie literatuiwissenschaftliche
und rezeptionsästhetische Fragestellungen in Forschung und Eehre intensiv und
lange widmete.
Der am 5. Oktober 1931 als Pfarrersohn in der Altmark geborene Richard
Kannicht studierte nach seinem Abitur 1950 zuerst Klassische Philologie an der
FU Berlin, dann Klassische Philologie und Anglistik in Heidelberg, wo er 1956
das 1. Staatsexamen ablegte. Von 1957 bis 1959 war er im Schuldienst am Hambur-
ger Gymnasium Johanneum tätig. In dieser Zeit wurde er bei Otto Regenbogen
(Universität Heidelberg) mit Untersuchungen zu Form und Funktion des Amoibaion in
der attischen Tragödie promoviert (1957) und legte dort das 2. Staatsexamen ab. In
den Jahren von 1960 bis 1965 war er wissenschaftlicher Assistent am Eehrstuhl für
Griechische Philologie bei Ernst Siegmann am Seminar für Klassische Philologie
an der Universität Würzburg, wo er 1965 mit einem bis heute vielzitierten und
bedeutenden Kommentar zu Euripides Tragödie Helena habilitiert wurde und bis
1969 als Universitätsdozent wirkte. 1969 folgte Richard Kannicht dem Ruf auf
den Eehrstuhl für Griechische Philologie I an der Universität Tübingen, wo er
138
Richard Kan nicht
(5.10.1931-21.6.2020)
Richard Kannicht war ein international anerkannter und allseits geschätzter Exper-
te für die griechische Dichtung, der er sich mit Blick auf die philologische Text-
kritik, die komplexen Formen der antiken Metrik sowie literatuiwissenschaftliche
und rezeptionsästhetische Fragestellungen in Forschung und Eehre intensiv und
lange widmete.
Der am 5. Oktober 1931 als Pfarrersohn in der Altmark geborene Richard
Kannicht studierte nach seinem Abitur 1950 zuerst Klassische Philologie an der
FU Berlin, dann Klassische Philologie und Anglistik in Heidelberg, wo er 1956
das 1. Staatsexamen ablegte. Von 1957 bis 1959 war er im Schuldienst am Hambur-
ger Gymnasium Johanneum tätig. In dieser Zeit wurde er bei Otto Regenbogen
(Universität Heidelberg) mit Untersuchungen zu Form und Funktion des Amoibaion in
der attischen Tragödie promoviert (1957) und legte dort das 2. Staatsexamen ab. In
den Jahren von 1960 bis 1965 war er wissenschaftlicher Assistent am Eehrstuhl für
Griechische Philologie bei Ernst Siegmann am Seminar für Klassische Philologie
an der Universität Würzburg, wo er 1965 mit einem bis heute vielzitierten und
bedeutenden Kommentar zu Euripides Tragödie Helena habilitiert wurde und bis
1969 als Universitätsdozent wirkte. 1969 folgte Richard Kannicht dem Ruf auf
den Eehrstuhl für Griechische Philologie I an der Universität Tübingen, wo er
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