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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2020 — 2021

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C. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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11. The Role of Culture in Early Expansions of Humans (Frankfurt und Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.61621#0209
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11. The Role ofCulture in Early Expansions ofHumans

sich Vertreter der Gattung Homo in mehreren Wellen von Afrika nach Asien und
Europa aus. Neue Arten bildeten sich heraus und vermischten sich, während
andere Gruppen ausstarben. Diese dritte Form der Expansionen, die ränge expan-
sions (Expansionen der geographischen Verbreitung), steht in Wechselwirkung
mit den Expansionen kultureller Performanzen und den Expansionen des Res-
sourcenraums.
Das Projekt hat die Entwicklung eines systemischen Verständnisses der
Menschwerdung zum Ziel, das die unterschiedlichen Formen von Expansio-
nen erforscht und die Wechselwirkungen zwischen ihnen integriert. Es umfasst
den Zeitraum zwischen drei Millionen und 20.000 Jahren vor heute und deckt
den gesamten geographischen Raum von Afrika und Eurasien ab. Besonderes
Augenmerk liegt auf der Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten zu kultu-
rellem Handeln, deren Hintergründen und tatsächlichen Ausprägungen. Herz-
stück des Projektes ist die multidisziplinäre und webgestützte Datenbank ROAD
(ROCEEH Out of Africa Database) mit GIS-Funktionen. ROAD vereinigt
geographische Daten zu Fundstellen mit Informationen zur stratigraphischen
Gliederung von Fundschichten und zur Archäologie. Darüber hinaus werden
Informationen zur menschlichen Fossilgeschichte und zu Klima, Vegetation und
Tierwelt für die Modellierung früherer Lebensräume erhoben. Neben der Lite-
raturrecherche liefern Sammlungsarbeiten sowie archäologische Ausgrabungen
und umweltgeschichtliche Feldforschungen in Afrika, Asien und Europa weitere
Daten für die Datenbank. Die Ergebnisse finden Eingang in einen digitalen Atlas
der Mensch-Umwelt-Entwicklung auf der Basis geographischer Informations-
systeme (GIS).
Diese seit 2008 arbeitende und auf 20 Jahre projektierte Forschungsstelle ist
ein interdisziplinäres Forschungsprojekt an der Schnittstelle zwischen Kultur-
und Naturwissenschaften. Die international weitverzweigten wissenschaftlichen
Arbeiten werden übergreifend von einem Team aus Archäologen, Paläoanthropo-
logen, Paläobiologen, Geographen und Datenbankspezialisten an den beiden Ar-
beitsstellen am Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt am Main und an der
Eberhard Karls Universität Tübingen durchgeführt.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Hermann H. Hahn (Vorsitzender), Bar-
bara Beßlich (bis Oktober 2020), Thomas Holstein (seit Dezember 2020), Lothar
Ledderose, Irmgard Männlein-Robert, Claudia Maienborn (seit Oktober 2020),
Joseph Maran, Ekkehard Ramm; Prof. Dr. Ofer Bar-Yosef (Cambridge, Massachu-
setts; gestorben am 14. März 2020), Prof. Dr. Zvi Ben-Avraham (Tel Aviv), Prof.
Dr. Manfred Ehlers (Osnabrück), Prof. Dr. Jürgen Richter (Köln), Prof. Dr. Wulf
Schiefenhövel (Andechs), Prof. Dr. Marie Soressi (Leiden; seit Oktober 2020),
Prof. Dr. Mark Stoneking (Leipzig)

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