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Nikolaus [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 2. Abhandlung): Briefwechsel des Nikolaus von Cues — Heidelberg, 1944

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https://doi.org/10.11588/diglit.42032#0078
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78

J. Koch, Gusanus-Texte: IV. Briefwechsel. Erste Sammlung

23.
Nikolaus von Cues an Erzbischof Jakob von Trier. Er sendet
Simon Kolb, damit er gewisse Einzelheiten betr. des von. dem Erz-
bischof geliehenen Geldes regele. Die Böhmen beklagen sich über
Johann von Capestrano, der sie zu Unrecht verketzere. Sie wollen des-
wegen zu einer Tagfahrt kommen. Die Frist zur Gewinnung des .Jubi-
läumsablasses dehnt er für Trier bis zum Fest Christi Himmelfahrt
(1452 Mai 18) aus.
K2, /. 50 (eigenhändiges Original, 17,3x20,8 cm).
Frankfurt, 1452 März 20.
Reuerendissimo in Cristo patri domino Jacobo, Archiepiseopo
Treuerensi ac domino singularissimo.
Post humilem recommendacionem. Reme in Christo p. Com-
misi domino Symoni Kolben1 singula expedienda, et visum est
michi quod Bapardienses deberent magis obligari. Nam si contin-
geret recepcionem fieri et eis pecuniam assignari et litera restitui,
Bapardienses haberent pecunias sine obligacione etc. Hinc necesse
est melius provideri, et dedi sibi instrucciones2.
Item in negocio Bohemie habui quomodo scribunt3 conque-

1 Reuerendissimo — 2 singularissimo f. 50 v (manu scribae cuiusdam)
et infra: Litterae recommendatitiae (in. recentiori saec. XVIII vel XIX)

1 Simon Kolb stammte aus Cues. In dem Brief des Erzbischofs an
Johann von Lieser (1452 Okt. 21) wird er als erfolgloser Anwärter auf die
Pfarrei Andernach erwähnt (Kx, 115 v). Das Testament des Kardinals be-
zeichnet ihn als Kanoniker von St. Simeon in Trier und Blutsverwandten des
Testators (vgl. J. Marx, Geschichte des Armen-Hospitals zum hl. Nikolaus
zu Cues, 1907, S. 251). Er war nach dem Tode des Cusanus zuerst Koadjutor
des ersten Rektors Johann Römer, nach dessen Tod 1466/67 selbst Rektor,
gest. 1467 Oktober 4 (J. Marx, a.a.O., S. 107).
2 Die vorhergehenden Darlegungen beziehen sich auf die Anleihe von
8000 rhein. Goldgulden, die Cusanus dem Erzbischof gewährte. Da die Renten
(insgesamt 400 Goldgulden) aus dem kurfürstlichen Zoll in Boppard bezahlt
werden sollten, übernahm die Stadt Boppard die Bürgschaft. Der Kardinal
wollte diese Bürgschaft genauer festgelegt wissen. Der Schuldbrief ist vom
20. April 1452 in Pfalzel datiert (Original in der Ilospitalsbibliothek zu Cues,
U. 24; Abschrift in Koblenz, StA, 1 C 13, f. 337 v). Simon Kolb brachte ihn
wohl nach Brixen. Vgl. auch J. Marx, a.a.O., S. lOOf.
3 Vgl. den Brief der böhmischen Stände an die Kurfürsten vom 22. Febr.
(A. JIermann, Capistranus triumphans, 1700, S. 380—382). Vansteenberghe
(S. 219) behauptet auch, die Böhmen hätten eine besondere Abordnung an den
Legaten geschickt. Davon habe ich in den Quellen nichts gefunden.
 
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