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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0112
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DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549

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gedienet, das wil ich, wo es der liebe Gott geben würdt, in der erklärung der zweien
gemelten Capiteln Isaje, die ich euch zuliebe under handen habe 192 , erstatten.
Von der person und dienst Buceri 1 .
| D 4 a | DAs euch aber besonders so seer bekümmert, das ir so vil lesterens hören müsset
wider meinen dienst und person, das zeiget an ewer liebe zum Herren und mir. Ir 5
müsset euch aber auch dagegen mit mir des trösten, des sich der liebe David mit allen
waren Dieneren Gottes jewelts 193 hat in dem getröstet. Der Herre heißt die leut, die im
zü besserem nit wollen dienen, uns lesteren und aber zü unserem heil. Dann wir selig
sind, so die leut alles arges von uns mit der onwarheit sagen umb sein, des Herren, und
seines h. Evangeli willen 194 . Nun weis der liebe Got, das mich dise leut allein umbs 10
Herren und seines Reichs willen also lesteren. Dann, Gott lobe, der nit lebt, der sich
möge gegen mir beklagen, das ich in mit willen und uffsatze 195 hette ierget inn verletzet
oder auch einigen mir möglichen dienste geferlich abgeschlagen 196 . So ist es auch die
beweisliche onwarheit, das sie von meinem dienst und leben aus giess en 197 ; Und haben
auch mir, weder sie noch andere, noch einiges läster, deren sie mir doch zurück so vil 15
zülegen 198 , dorffen vor einigem christlichen gericht, davor ich mich alwegen erbotten,
und mich noch erbiete, oder allein under äugen fürwerffen. Leider fil fehlet mir in dem,
das ich meinen dienst nit so ordenlich und eiferig verrichte und mein und der meinen
leben zü demselbigen nit so gentzlich anschicke und vollbringe 3 , als ich solte. Darüber
klagen aber dise leut gar nichts, sondern eben das ist die grdste ursach alles ihres neids 20
und hasses wider mich, das ich meinen dienste dem Herren doch so trewlich wider
stände zü leisten. Mit weiteren Apologien, deren ich nun so fil im Latein und Deud-
schen hab lassen ausgehn, weisse ich nichts besonders zü besseren 199 . Wie die leut sind,
so reden sie. Aber sagt ihnen, das sie doch mein Verantwortung lesen, die ich vor zweien
jaren an die Auslegung des cxx. Psalmen gehencket habe 200 , Und doch ein mal under- 25
i) die zweizeilige Überschrift des Nachwortes steht am Fuß des vorhergehenden f. D 3b. Z. 1
(»Von ... dienst«) ist in größeren Typen, Z. 2 (Buceri.) in normalen Typen gesetzt. Der Text beginnt
mit dreizeiliger Initiale D auf f. D 4 a.
j) volnbringe.
192. In Arbeit habe. - Wie am Anfang der Schrift betont B. hier noch einmal, daß er mit der
Auslegung von Jes 50.51 bereits begonnen habe. Er hat die Absicht, die Arbeit zu vollenden, offen
bar nicht mehr ausführen können. Vgl. Anm. 3 und 7.
193. Immer; »ie weiten« = überall und immer. Schmidt, S. 183.
194. Vgl. Mt 5,11.
195. Vorsatz, Absicht. Götze, S. 15: »aufsaz« hat sehr verschiedene Bedeutungen.
196. In böser Absicht verweigert. Lexer 1, Sp. 957: »gevaerlich« = hinterlistig.
197. Ausstreuen, verbreiten (hier: in verleumderischer Absicht).
198. Hinterher so viel hinzufügen, dazu erfinden. Lexer 3, Sp. 1183 f.; oder: hinterrücks (rück
= Rücken).
199. In den Jahren der »Kölner Reformation« (1543-1545) sind mehrere Verteidigungsschriften
B.s erschienen; so Bibi. Nr. 74 (mehrere Auflagen und eine lateinische Übersetzung). 75 (zwei
Auflagen). 76.77.78 (lat.). 86.89. Im gleichen Zeitraum zählen wir an die 15 Gegenschriften.
200. Hinweis auf den >CXX. Psalm< von 1546 (vgl. Anm. 3), dessen Auslegung eine Antwort auf
 
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