5. KURTZER VNDERRICHT VND GRUNDE
267
Aus dieser Ordnung Gottes7 hat ein yede Christliche Gemeinde wol zuerkennen,
wieuil sie zu solchem | [109 b] | dienst des besunderen vffsehens73, vnterweysens vnd
ermanens solle bestellen74 zvnd verordnen2, vnd was gelegenheit75 des volcks sie in
solcher bestellung vnd Verordnung ansehen76 solle, damit ja ein yede nachperschafft,
5 yedes haus vnnd ein yeder Christ mit solchem dienst am besten werde versehen vnd
niergent in77 versäumet.
Was man aber für leut zu solchem dienst verordnen solle, das hat der h. Paulus zu
Timotheo vnd Tito gnugsamlich angezeygt78: Nemlich das man darzu ziehe, die in ieder
gemein in dem glauben, leben vnd gemeinschafft Christi vnnd der kirchen für die best
10 verstendigstenn vnd eyfristen erkanta vnd bewert sindt.
Zum vierden aber nun, wie diese diener der seelsorge jren dienst sollen verrichten,
dauon lerhet vns die schrifft also79: Erstlich, weil ein christus, ein Gemeinde vnd ein leib
christi vnd also ein dienst der seelsorge sein solle, der in gemein vnd besonders verrich-
tet werde, So müssen solche diener der seelsorge alle sampt ir besondere gemeinschafft
15 in solchem dienst miteinander habenn, damit sie den aus einem geyst verrichten nach
dem einigen wort des herren vnd sich derhalben von diesem dienst zu mermalen im
herren miteinander vnterreden bvnnd berhatenb.
Zum andern, so ist von nöten, das sie diesen dienst gegen yederman nit on vorgohn-
des80 gebet vnd mit forcht vnd zittern, mit höchster demut, freüntlichkeitc vnd be-
zo scheydenheit vben vnd serd wol warnemen, was ein ieder nachtragen81 vnd annemmen
mage. Dan wa man die leüt mit diesem dienst nit bringet zu warer erkäntnüs irer sünden
vnd das sie sich selb willig82 zur besserung begeben, hat man diesen dienst one die frucht
ausgerichtet, edie man damit fürnemlich solle suchen6. Derhalben mus man mit den
gebrechlichen souil schöner83 vnd sanffter vmbgohn, wie das der h. Paulus lerhet:
25 Lieben brüder, so ein mensch etwa von84 einem fehl übereylet würde, so vnderweyset in
mit sanfftmütigem geyst, die ir geystlich seindt.
y) fehlt B. - z)—z) fehlt B. - a) add.
b)-b) fehlt B. - c) fehlt B. - d) fehlt B.
e)-e) die man sol damit fürnemlich anrichten B.
nirgends eine Zahlenreihe nach dem Dezimalsystem (10 - 50 - 100 -1000), wie hier angegeben. Ihre
Aufgaben: Dienst am Tempel (nach 23,4:24000), Amtleute und Richter (6000), Torhüter (4000)
und Sänger (4000). Wahrscheinlich haben wir es hier mit der Zahlenangabe einer spätjüdischen
Tradition zu tun.
73. An besonderer Aufsicht.
74. Bestellen.
75. Äußere Lage, Situation.
76. Bedenken.
77. In keiner Beziehung.
78. Vgl. iTim 3,2-10; 2Tim 2,2; Tit 1,5-9.
79. Gemeinschafft der kirchen diener. [Marg.].
80. Vorausgehendes.
81. Nachholen oder: Übelnehmen:
82. Freiwillig.
83. Schonsamer.
84. Gal. 6 [1]. [Marg.].
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Aus dieser Ordnung Gottes7 hat ein yede Christliche Gemeinde wol zuerkennen,
wieuil sie zu solchem | [109 b] | dienst des besunderen vffsehens73, vnterweysens vnd
ermanens solle bestellen74 zvnd verordnen2, vnd was gelegenheit75 des volcks sie in
solcher bestellung vnd Verordnung ansehen76 solle, damit ja ein yede nachperschafft,
5 yedes haus vnnd ein yeder Christ mit solchem dienst am besten werde versehen vnd
niergent in77 versäumet.
Was man aber für leut zu solchem dienst verordnen solle, das hat der h. Paulus zu
Timotheo vnd Tito gnugsamlich angezeygt78: Nemlich das man darzu ziehe, die in ieder
gemein in dem glauben, leben vnd gemeinschafft Christi vnnd der kirchen für die best
10 verstendigstenn vnd eyfristen erkanta vnd bewert sindt.
Zum vierden aber nun, wie diese diener der seelsorge jren dienst sollen verrichten,
dauon lerhet vns die schrifft also79: Erstlich, weil ein christus, ein Gemeinde vnd ein leib
christi vnd also ein dienst der seelsorge sein solle, der in gemein vnd besonders verrich-
tet werde, So müssen solche diener der seelsorge alle sampt ir besondere gemeinschafft
15 in solchem dienst miteinander habenn, damit sie den aus einem geyst verrichten nach
dem einigen wort des herren vnd sich derhalben von diesem dienst zu mermalen im
herren miteinander vnterreden bvnnd berhatenb.
Zum andern, so ist von nöten, das sie diesen dienst gegen yederman nit on vorgohn-
des80 gebet vnd mit forcht vnd zittern, mit höchster demut, freüntlichkeitc vnd be-
zo scheydenheit vben vnd serd wol warnemen, was ein ieder nachtragen81 vnd annemmen
mage. Dan wa man die leüt mit diesem dienst nit bringet zu warer erkäntnüs irer sünden
vnd das sie sich selb willig82 zur besserung begeben, hat man diesen dienst one die frucht
ausgerichtet, edie man damit fürnemlich solle suchen6. Derhalben mus man mit den
gebrechlichen souil schöner83 vnd sanffter vmbgohn, wie das der h. Paulus lerhet:
25 Lieben brüder, so ein mensch etwa von84 einem fehl übereylet würde, so vnderweyset in
mit sanfftmütigem geyst, die ir geystlich seindt.
y) fehlt B. - z)—z) fehlt B. - a) add.
b)-b) fehlt B. - c) fehlt B. - d) fehlt B.
e)-e) die man sol damit fürnemlich anrichten B.
nirgends eine Zahlenreihe nach dem Dezimalsystem (10 - 50 - 100 -1000), wie hier angegeben. Ihre
Aufgaben: Dienst am Tempel (nach 23,4:24000), Amtleute und Richter (6000), Torhüter (4000)
und Sänger (4000). Wahrscheinlich haben wir es hier mit der Zahlenangabe einer spätjüdischen
Tradition zu tun.
73. An besonderer Aufsicht.
74. Bestellen.
75. Äußere Lage, Situation.
76. Bedenken.
77. In keiner Beziehung.
78. Vgl. iTim 3,2-10; 2Tim 2,2; Tit 1,5-9.
79. Gemeinschafft der kirchen diener. [Marg.].
80. Vorausgehendes.
81. Nachholen oder: Übelnehmen:
82. Freiwillig.
83. Schonsamer.
84. Gal. 6 [1]. [Marg.].