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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0272
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DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549

| [noa] | Zum dritten, so solle jn Verrichtung dieses diensts alwegen vff die nötigsten
stück zu vnserem heyl zum vordristen gesehen vnd gedrungen werden nach Ordnung
der zehen gepotten: Alls nach dem ersten vnd anderen,85 das die leüt das h. Ewangeli
vnd alle wort And lehref Gottes wollen gern hören vnd dem gentzlichen vnd waren
glauben geben vnd in gesundem gewissen verstand des selbigen verharren. Vnd dan 5
daher sich in allem allein vff die Gottes gnad, vns in christo, vnserm herren, bewisen,
getrosten vnd verlassen vnd sich aus diesem glauben vnnserm herren vnd heylandt vnnd
seiner Gemeinden in gentzliche8 gemeinschafft vnd gehorsame begeben vnd darstellen,
wie hieuor beschriebenn.
Nach dem andern, das sie alles vertrawen vff die creaturen vnd alle forcht der selbigen 10
mit allem aberglauben in jnen selb durch das Creütz vnd geyst christi mit dem gebet vnd
wort gottes tödten vnd außtreiben vnd allen falschen Gottes dienst, alle falsche lehre
vnd zauberey meiden vnd fliehen vnd zu dem allen11 die jren vnnd andere mit bestem
fleiß beförderen.
Vnnd nach dem dritten, das sie alle vnachtsamkeitt86 vnd gering schetzung göttlicher 15
maiestet, gottes lobe vnd preyß, der alwegen in vnser mundt lauten87 solle, durch das
creütz vnd den geyst christi mit dem gebett vnnd vbung in gottes wort tödten vnd
abtreiben vnd sich dagegen mit höchstem ernst1 befleyssen, den namen gottes vnd sein
heyliges wort zu heyligen vnd groß zu machen mit Worten vnd wercken, Got in allen
dingen anruffen, im dancksagen, jsein wort befördern vnd alle gotslesterung^ vndk 20
schmach88 seines worts, wo sie künden, ’vffs trawlichst verhieten vnd abhalten1 vnd
hiezu die iren vnd menglich, wa sie mögen, befördern.
| [110b] | Zum vierdten, das sie auch durchs creütz vnd den geyst Christi mit ernstem
gebet vnd vbung in Gottes wort in jnen selb tödten vnd austreiben die angeborne kelte
vnd tragkeit89 zu den vbungen der gottseligkeit, zur götlichen lehre vnd gebet, vnd das 25
sie immer mehr eyfriger vnd geflissen90 seyen, alle predig"1 vnd gebett zeyten, so einem
yeden möglich, mit den jren fleyssig zu" besuchen, besonders aber die gesetzten feyrtag,
welche die Christen mit allem irem gesind dem herren gentzlich heyligen vnd feyren
sollen, das ist: vff alle feyroben91 bey gütter zeyt die leibliche vnd weltliche arbeit vnd
geschefft anstellen092, jn die gemein, psouil imer möglich11, zum wort vnd abent gebet 30
erscheinen oder doch das selbige daheymet selber mit irem gesind halten, den tag gantz
vnd gar verzeren in93 gottseligen vbungen, versehen94, das sie vnnd ir gesmd bey zeyten
f)-f) fehlt B. - g) fehlt B. - h) fehlt B. - i) fleis B. - j)-j) fehlt B.
k) add.: die B. - 1)—1) trawlich abschaffen B. - m) preidig A. - n) fehlt B.
o) abstellen B; anstellen A (Verschreibung?). - p)-p) so vil möglich wer B.
8 5. Zweiten.
86. Mißachtung.
87. Erklingen.
88. Schmähen.
89. Gleichgültigkeit und Trägheit.
90. Beflissen.
91. Vorabend des Feiertages, d. h. in der Regel der Samstagabend (Wochenende).
92. Einstellen, beenden.
93. Zubringen mit. 94. Dafür sorgen.
 
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