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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0323
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8. MEHRUNG GÜTLICHER GNADEN VND GEISTS

319

Anmerkungen zur Edition
Wo im Lenglinschen Text a und 0 einen Akzent haben, der als übergeschriebenes e gelten
könnte, werden diese Vokale mit ä und ö wiedergegeben. Das gleiche gilt auch für u (-
ü), insofern das u im Text einen Punkt oder Akzent hat. Ist ein über dem u stehendes 0
einigermaßen deutlich erkennbar, wird ü notiert. - Auch die Frage, wo Majuskel oder
Minuskel verwendet ist, kann mehrfach verschieden beantwortet werden (so z. B. bei k
(kirch), c (christus), z (zelten) u. a. m. Es ist eine Ermessensfrage. Apparat 1 verzeichnet
Korrekturen oder Auslassungen der Hs. sowie die Varianten zwischen der Hs. Lenglin
(L) und dem Druck Schilters (S). Vgl. die Einleitung.

[91b] Mehrung gütlicher gnaden vnd geists durch vnsern herren Jesum christum.
Amen1.
E[uer] Eerenvest vnd Ersam weißheit2 solle ein götliche sach vnd die das reich vnsers
herren Jesu christi vnd heil so filer armen seelen gentzlich vnd zum höchsten belanget3,
5 bedencken vnd in deren anleitung geben einer gantzen oberkeit allhie. Darumb bitten
wir E.E.V. vnd E.W. vmb gottes, seines lieben sonsa, seiner armen, zerstreweten kir-
chen vnd des heils diser statt willen, sie wollen vnser folgendes christlich bedencken vnd
anzeige christlichs gemiits4 nach gottes wort vnd auß seinem geist erwegen. Das geb er,
vnser lieber Gott vnd Vatter, durch seinen lieben son, vnseren einigen heiland. Amen.
10 Erstlich, so wollen gotsäligklich ansehen vnd betrachten die claren, ernsten wort
Gottes vnd dann auch die gleichnüssen, da mit er die art, eigenschafft vnd thün beschrei-
bet seiner gleiibigen, deren gemeindt, zücht vnd gemeinschafft.
Des ist ia alle schrifft voll, das in gottes bgnad vnd pundtb, in derc gemeinschafft
christi vnd also gottes, wäre kinder vnd Christen nit sein mögen - im werck nemlich:
15 Dann nach gottes wähl vnd anfang seiner gnaden haben wir in diser Sachen nit Zureden,
sonder sollend solichs gott befehlen vnd wie ein ieden bäum nach seinen früchten erken-
nen - alle, die nit mit warem hertzen darumb bitten5 vnd darnach trachten, das sie allen
Worten vnd gepotten Gottes geleben6, von dem weg seiner gepotten weder zur rechten
noch zur lincken abtretten7 vnd halten alles, was er befolhen: einander lieben, wie vns

a) gestr.: willen L. - b)-b) gnaden vnd bund S. - c) fehlt L.
1. Der Handschrift fehlt eine Überschrift, die das Thema angibt, desgl. der Adressat. Vgl. dazu
die Einleitung.
2. Ewer Erenvest vnd Ersam Weißheit (abgekürzt: E.E.V. v. E.W.) ist Anrede an Ratsherren,
hier die Kommissionsmitglieder. - Die Abkürzung V.G.H. (oder: v.g.h.) »Vnsere Gnädigen Her-
ren« spricht den Rat als solchen an.
3. Betrifft.
4. Christlicher Gesinnung.
5. »Deut. 4. v. 6./Matth, vltimo / Johan 13.13- /17. / Rom. 12 /1. Cor. 12 / Eph. 4/1. Cor. 13 /
i.Joh. 3 v. 4« [Marg.].
6. Nachleben.
7. Abweichen.
 
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