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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0533
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io. GNAD, TROST VND STERCKE

529

wir durch den glauben auch one das Sacrament, das vnns der herre allein darumb gibt,
das wirs mitt warem glauben auch leiblich niessen; wolten wir k einen anderen vnnd
geistlichen brauch anrichten, da theten wir widder das wort des herren: Nemet, esset,
nemet vnnd drincket! vnnd wolle der liebe gott geben, das [wir] 1 disse gebott des herren:
5 vnd das thut mir zu gedachtnüß, nemlich, was ich hab gethan! kondten also Christlich
allethalben ansehen vnnd also tewer halten, als der heylige Cyprianus lehret Epist. 3
libro 2 187 . Der herre hatt ja, ehe dan er sagte, was er in dissen sacramenten geben wolte,
als balde er gedancket, das brott gebrochen vnnd den jüngeren gegeben, vnnd also auch
den kelch, vnnd gesagt: Nemet vnnd esset, nemet vnnd drincket alle darauß! vnd darauff
10 hatt er dann erst gesagt: das ist mein leib etc. 188 . So der herr dan vns seine heylige Sacra
ment mitt so claren Worten vnnd ernsten 111 gebotten" darumb vnnd darzu allein heyliget
vnnd gibt, vnd alles dancken vnnd opfferen allein darumb thut, das wir die selbigen auch
leiblich niessen vnnd seine selige gemeinschafft damitt solten empfahen, so wolle er auch
allem 0 seinem volck geben, das sie jhn, wie der vatter vom himel gebotten, ab 189 allenn
15 menschen heren, im als dem liecht der weite nachfolgen vnnd die finsternüß menschli
cher dunckel fliehen vnnd seine warheit aller welt p gewonheyt vorsetzen q ; vnnd das
man die leüth trewlichen lehre erkhennen, das er, der herre, sich vnns daselb
| [237b] | gübt zu speüß vnnd dranck des ewigen lebens, damit man seinen heyligen
disch vnnd Abentmal nit allein ansehe, da zu ers nitt verordnet, sonder auch dauon
2.c neme die speis vnnd dranck des ewigen lebens.
Man bedencke wol, was hie nitt allein der ewig gott gepeüttet vnnd vorderet, sonder
auch alle traditionen 1 der Apostel vnnd alten kirchen, weliche es warlich gehalten haben
vnnd zuhalten gebotten, wie der Canon peracta De Consecratione dist. 2 190 vermöge
vnd der h. Chrysostomus lehret sermone 3 in Epist. ad Ephe. 191 , das die allein zu der
25 messen Christj gehören vnnd die recht mitt halten, die die EI. Sacramenten auch mitt
empfahen. Vnnd ist also dises ort, das man messen one Communicanten Christlich
haben möge, das Neündte 192 , das kein verstendig Christliches gewissen vff sich nemmen
mage s .
k) add.; fehlt D, A, B, K. — 1) mir A.
m) ersten D. - n) gebetten A, B, K.
o) allein A, B. - p) add. statt gestr.: werck D.
q) versetzen D; vorsetzen A, B, K. - r) tradition A, B.
s) f.237b ist nur halbseitig beschrieben; ab f.238a ein neuer Schreiber; von hier-Artikel 26 - ab
hat K mit wenigen Ausnahmen den Text, der dem Entwurf B.s textlich am nächsten steht.
187. IT, Art. 24, Abs. 8 (lat.): »... vide apud ... Cyprianum üb. 1, epist 9« (nach Mehlhausen,
S. 133, Anm. 13: Cyprian: Ep. 65; CSEL 3, 2, S. 72iff.); Abs. 8 (dt. text): »Siehe ... bei ... Cipri-
anum lib. 1. ep. 9« {Mehlhausen, S. 132); in unserer Hs. steht: »Ep. 3, lib. 2« — sind das zwei ver
schiedene Bezugsstellen oder liegt ein Abschreibfehler vor?
188. Vgl. Anm. 156: die Argumentation folgt der paulinisch-lukanischen Tradition.
189. Vor.
190. In IT, Art. 25, nur allgemeiner Hinweis (»seria canonum sanctione«); Mehlhausen, S. 135,
Anm. 1, verifiziert: »De consecratione dist. 2 can. peracta et can. relatum«; vgl. Decr. Grat., De
Cons. D. II, c. 10.
191. Chrysostomus: Homiliae in epist. ad Ephes., Hom. 3; MSG 62, Sp. 29E
192. Der 9. Satz, der im IT gewissensmäßig abzulehnen ist.
 
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