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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0592
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DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549

heyligen Schlifft1 gepotten ’And in so fil herrlichen exemplen hat fürgeschriben vnd
erfordert111, Nemblich, das1 “man in solichen eussersten nöten solle vor allem™ den
Bundt Göttlicher Gnaden vnd gehorsam mit allem volckh" wider ein° gohn vndp
ergentzen mit ernster büß für alle vorigen sünden vnd ernstlichstem gepettq; Auch mit
eyfrigsterr anrichtung alles des, das zu der kirchen vnd Stat zücht gehören mage. Wei- 5
chen ernst die rechten gotsfürsten vnd oberen in solchen nöten bewisen habens: Asa,
Jehosaphat, Hitzkiah, Josiah, Esra, Nehemia, der könig zu Niniue vnd dergleichen. Das
ja E. G. nit mit solchem ernst vmb den raht | [11 a] | Gottes gebetten, darzu sie doch so
getrewlich dis drithalbe jar einher81 vnd auch zuvor sind ermanet1 worden, das er-
schrecket vnd bedauret vns nit wenig. So lassen sich auch leider vil leuth dermassen 10
hören, das man nicht wol anders von jnen mage erkennen, dann das sie zeitliche forchtu
vnd gut der forchte des Almechtigen vnnd schätz aller güter seiner religion weit furset-
zen81 82. Alle nün, die des onglaubens sindv, konden warlich weder vor sich selb noch
andere nichs seligs rahten noch fürnemen. wDan sie von denen sindw, über welche der
H. Geist durch seinen propheten schreiet Jesaiae 3o[i]:x Web den abtrinnigen kindern, I5
spricht der Herre, die on mich rahtschlagen vnd on meinen Geist schütz suchen, zu
hauffeny eine sünde über die andere*7. So wüssen E. G. selb wol, was grewlicher
verderblicher onrath aus bewilligtem dulden wirdt erfolgen müssen im geistlichen vnd
leiblichen, wa der liebe Gott nit durch grosse wunder der menschen furhaben wenden
wille. 2.0
So wir dann vor allem das recht vertrawen zu Gott vnd suchen der waren himlischen
güter, die alle in warer religion sind begriffen, lehren vnd dazu vermanen sollen, so
müssen wir ja alles mißtrawen gegen Gott vnd verlassung83 seines reichs in gemein doch
j) gestr.: auch.
k) -k) korr. Bucer aus: vnd so fil herrlichen fürgeschriben vnd erfordert hatte; vnd so fil herrli-
chen fürgeschriben vnd erfordert hatte A.
l) gestr.: E. G. sich nit vnderstandten.
m) -m) add. Bucer am Rand statt gestr.: E. G. sich nit vnderstanden.
n) gestr.: allhie (wie sie ie alle auff den namen Gottes vnd also in diesen bundt getauffet sind);
allhie (wie sie ie alle auff den namen Gottes vnd also in diesen bundt getauffet sind) A.
o) gestr.: zu. - p) gestr.: zu.
q) gestr.: mit namen vmb diesen Schluß vnd erkandtnüß, auß seinem geist angestellet; dann add.
und wieder gestr.: zu thun.
r) korr. aus: emsigster; emsigster A.
s) gestr.: als. - t) erinert A.
u) pracht [?] A; im Zusammenhang sinnvoller, aber Lesart unsicher.
v) add. die A.
w) —w) korr. Bucer aus: Die sind von denen; Die sind von denen A.
x) -x) ab initio vsque die ander A. - y) heuffen [?].
z) hier bricht Hs. A, f. 12b (S. 354) ab; f. 13 fehlt, in Hs. B, f. iob-nb finden sich auffallend
wenige Korr. Bucers.
81. Seit 2 V2 Jahren. B. denkt offenbar an die Auseinandersetzung um die »Christliche Gemein-
schaft« seit Mitte 1547. Vgl. dazu W. Bellardi, Die Geschichte.
82. Hinweis darauf, daß im August 1548 etwa 80 Bürger aus diesen Gründen ihr Bürgerrecht
aufsagten. Vgl. Adam, S. 267; Pol. Cor. 4, 2, S. 1053, Anm. 2.
83. Mißachtung, Vernachlässigung.
 
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