Martin Bucers Deutsche Schriften

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DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549

et rite ordinati fuerint. Das 0 ziehen p sie dann vff ire weyh vnd verpflichten dem Papst
vnd Bischouen, vnd wer nit dem Papst vnd Bischouen in allem gehorche, das der ein
Schismaticus, ein trenner, seie.
| 209b | Wann dann nun der diener Christi solte diese Sachen.handlen, so konde er,
noch dem er auß gottes wort gelehret vnd dar zu die zeugnuß der h. vetter einbrocht 5
hette, wie sich iederman vmb das Gottes wort, beyde zu lernen vnd zu lehren, solle an
nemen, Druff sagen: Da bey ist aber wor, man solle auch gemeine diener vnd lehrer der
kirchen haben, zu welchem ampt sich auch nieman solle selb antragen, sonder die müs
sen da zu ordenlich beruffen werden vnd vor allem vom herren selb, wie die zwey ort ad
Eph 4 [11] vnd act. 13 [2] dar zeigen. Der herre gibt apostel, propheten etc. Item der h. 10
geyst sagt: Sonderen myr Paulum vnd Barnabam! Dennoch sollen von aller kirchen
erwelet werden mit fasten vnd betten, wie auß dem ort ex act. 13 [2] offenbar ist. Die
sollen dann recht willig vnd tauglich sein, die gemeinden Christi zu erbawen, jtem ex
Eph. 4 [11] vnd fil anderen orten meer.
| 210a | Weyter konde er dann erkleren, was das weyden der scheflin Christi seye, das 15
der herre dem q Petro befohlen hat vnd aber auch anderen Apostolen; jtem was der herr
Petro vor anderen Apostolen gegeben hat, vnd wie Cyprianus von einem bischouelichen
ampt rede, das Christi ist vnd das ein ieder bischoue gantz habe. Auß dem allen konde er
dann fein vnd dar anzeigen, wie sich alle diese Spruche einhellig finden vnd das jhenige,
das er gelehret, bestetigen. zo
Vnd das alles konde der diener Christi verrichten lehrender weyß, one streyten vnd
schelten, alß der da wolte alles, das zu mer molen höret, zu samen ziehen; vnd was
etwan einen in solichen am rechten verstandt irren mochte, vorkomen vnd ablehnen. Da
durch wurden dann die kinder Gottes mögen vor allem falschen genugsam verworet vnd
in der lehre Christi gegründet vnd den widerwertigen doch weniger anlaß, die reine 25
predige Christi zu verwerfen, gegeben werden.
Der gleychen, da die Interims dichter so fil der schrifften vnd vetter Sprüchen einbrin
gen, den leuten ir Meß Opfer vff zu reden, wann da der diener Christi vom H. Abentmal
| 210b | vnd des selbigen rechten geprauch die worheyt Christi genugsam dargethon
hette, konde er druff sagen: Nun ist wor, diß heylige ampt vnd werck haben die alten 30
ein Sacrificium vnd oblationem geheyssen, das aber in dem verstandt, das r wyr alda
sollen, das sich der Herr am stamme des creutzes zum gefallen des vatters für vnsere
sund in todt gegeben hat, herlich verkündigen vnd bedencken, Gott lob vnd danck
dorumb sagen vnd vmb alle seine gaben vnd guthaten, die er vnß mit seinem son ge-
schencket hat, jtem in da anruffen vnd vnß selb vnd das vnser dem herren ergeben vnd 35
das mit dem almusen bezeugen vnd die selige gemeinschafft Christi durch das sacrament
enpfangen. Dann wyr Gott ie nichs geben noch opfern, das ist: furbringen mögen, er
hats ia vor alles in seinen henden vnd vor seinen äugen. So stellet vnß der Herr Christus
dem vatter dar, nit wyr in.
Diß alles kan der diener Christi eben auß den Sprüchen der schrifften vnd h. vetter frei 40
vnd dar dar thun, die im Interim des ort sind angefuret.
o) folgt Merkzeichen mit der Zahl 26. - p) zuchen [?].
q) folgt Merkzeichen mit der Zahl 27. - r) folgt Merkzeichen mit der Zahl 28.