62.0
DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
mochten zu der aller beschwerlichsten enderung treyben; Item was Gott auch trehwe
kdurch andere allerley beschwerlichste1^ anschickhen vnd fürhaben, ist v. gn. H. vnver-
borgen. Nun wolten sie aber sonder Zweifel nichts liebers, dann diese Stadt vnd so fil
tauset Seelen, durch das blut Christ) erlöset, iren nachkomen lassen in aller freyheit vnd
segen Gottes, wie sie die von Gott vnnd jren vorfaren haben zuregieren empfangen. 5
So dann Gott allein ist, der vns mit allen diesen beschwerlichsten rüten1 schlegt vnd
vns auß seiner handt niemand redten kan noch seine rütten, damit er vns
| 2.10b | schlegt, jm nemen oder verhinderen, sonder der einige weg ist, das wir von
gegenwertigen vnd kunfftigen vnfal erlöset werden, wäre Büß vnd besserung, durch die
wir vns zu jm keren, der vns Schlegt vnd vns jm jn seine gehorsame gentzliche ergeben 10
vnd darzu beförderen, das best ein ieder kan, alle, die einem jeden sind für sich befohlen,
So bitten wir vnseren Allmechtigen, barmhertzigen Gott vnd Vatter durch vnseren
einigen heiland vnd erlöser Jesum Christum, er wolle V. G. Herren diß alles recht zu
hertzen treyben vnd verleyhen, das sie die weg, so wir jnen hierinn vnd vor offt auß dem
lebendigen vnd selig machenden wort Gottes, das vnser leben ist, so wir jm gehorchen, 15
vnd ewiger todt, so wir es verachten, haben angezeiget, mit rechtem ernst fürnemen vnd
antretten, da mit sie der Armen herde Christj doch etwas waren diensts seiner Religion
mögen erhalten.
Dann äusser diesem, was man schon von Predigen oder anderem wurde erhalten, das
wurde bey dem grosseren hauffen mnur ein eusser geprengm bleyben, dadurch der 10
Allmechtige Gott meer erzürnet wurde vnd die Straffen vnd plagen, die er so ernstlich
vnd augenscheinlich trehwet, desto ehr vnd grewlicher kernen vber sie vnd alles volckh,
jnen befohlen. Dann Gottes Wort, darinn er das alles so klar vnd erschrecklich getreh-
wen hat, mag nit fahlen. Vnser lieber Herre Christus, der gütte Hirt seiner Schäfflin,
| 21 ia | wolle vnsere G. H. in allen selb lehren, leiten vnd furen zu seinem preyß vnd 2 5
warer besserung seiner herd, die er nhie hat in nit geringer anzaln. Amen.
°E. E. v. vnd F. E. w.
Dienstwillige
diener der kirchen hie:
Mart. Bucerus 3°
M. Theobaldus110
Paulus Fagius
D. Johannes Marpach0
k) —k) korr. aus: one anderen allerley beschwerlichsten [?].
l) add. v. B. in Lücke des Abschreibers; vermutlich lag auch dieser Hs. ein Ms. B.s zugrunde,
wenigstens in einzelnen Teilen.
m) -m) korr. v. B. aus: mit einem gepreng.
n) -n) korr. v. B. aus: er doch nit klein hat.
o) -o) add. v. B.
110. Theobald Nigri (Diebold Schwarz), Pfarrer an Alt St. Peter (vgl. Einleitung).
DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
mochten zu der aller beschwerlichsten enderung treyben; Item was Gott auch trehwe
kdurch andere allerley beschwerlichste1^ anschickhen vnd fürhaben, ist v. gn. H. vnver-
borgen. Nun wolten sie aber sonder Zweifel nichts liebers, dann diese Stadt vnd so fil
tauset Seelen, durch das blut Christ) erlöset, iren nachkomen lassen in aller freyheit vnd
segen Gottes, wie sie die von Gott vnnd jren vorfaren haben zuregieren empfangen. 5
So dann Gott allein ist, der vns mit allen diesen beschwerlichsten rüten1 schlegt vnd
vns auß seiner handt niemand redten kan noch seine rütten, damit er vns
| 2.10b | schlegt, jm nemen oder verhinderen, sonder der einige weg ist, das wir von
gegenwertigen vnd kunfftigen vnfal erlöset werden, wäre Büß vnd besserung, durch die
wir vns zu jm keren, der vns Schlegt vnd vns jm jn seine gehorsame gentzliche ergeben 10
vnd darzu beförderen, das best ein ieder kan, alle, die einem jeden sind für sich befohlen,
So bitten wir vnseren Allmechtigen, barmhertzigen Gott vnd Vatter durch vnseren
einigen heiland vnd erlöser Jesum Christum, er wolle V. G. Herren diß alles recht zu
hertzen treyben vnd verleyhen, das sie die weg, so wir jnen hierinn vnd vor offt auß dem
lebendigen vnd selig machenden wort Gottes, das vnser leben ist, so wir jm gehorchen, 15
vnd ewiger todt, so wir es verachten, haben angezeiget, mit rechtem ernst fürnemen vnd
antretten, da mit sie der Armen herde Christj doch etwas waren diensts seiner Religion
mögen erhalten.
Dann äusser diesem, was man schon von Predigen oder anderem wurde erhalten, das
wurde bey dem grosseren hauffen mnur ein eusser geprengm bleyben, dadurch der 10
Allmechtige Gott meer erzürnet wurde vnd die Straffen vnd plagen, die er so ernstlich
vnd augenscheinlich trehwet, desto ehr vnd grewlicher kernen vber sie vnd alles volckh,
jnen befohlen. Dann Gottes Wort, darinn er das alles so klar vnd erschrecklich getreh-
wen hat, mag nit fahlen. Vnser lieber Herre Christus, der gütte Hirt seiner Schäfflin,
| 21 ia | wolle vnsere G. H. in allen selb lehren, leiten vnd furen zu seinem preyß vnd 2 5
warer besserung seiner herd, die er nhie hat in nit geringer anzaln. Amen.
°E. E. v. vnd F. E. w.
Dienstwillige
diener der kirchen hie:
Mart. Bucerus 3°
M. Theobaldus110
Paulus Fagius
D. Johannes Marpach0
k) —k) korr. aus: one anderen allerley beschwerlichsten [?].
l) add. v. B. in Lücke des Abschreibers; vermutlich lag auch dieser Hs. ein Ms. B.s zugrunde,
wenigstens in einzelnen Teilen.
m) -m) korr. v. B. aus: mit einem gepreng.
n) -n) korr. v. B. aus: er doch nit klein hat.
o) -o) add. v. B.
110. Theobald Nigri (Diebold Schwarz), Pfarrer an Alt St. Peter (vgl. Einleitung).